Dem FC Hansa Rostock gelang beim Tabellenvierzehnten Wacker Burghausen ein verdienter 4:1 (1:1)-Sieg, gegen die es in der Hinrunde nur zu einem Punkt (1:1) reichte. Mit dem 19. Saisonsieg konnte der FCH sein Punktekonto auf 60 erhöhen und zudem den Angriff von Kickers Offenbach (gewannen am Freitagabend gegen Erfurt mit 2:1) parieren und gebührend beantworten. Damit sind die Kickers auf dem Relegationsplatz weiterhin 13 Punkte hinter dem FCH, haben allerdings auch noch ein Nachholspiel zu bestreiten.
Im Spiel gegen Wacker begannen die Rostocker zunächst furios und hatten gleich nach zwei Spielminuten durch Tobias Jänicke und Radovan Vujanovic beste Einschußmöglichkeiten. Das Tor markierten jedoch die Gastgeber. Auf der linken Rostocker Abwehrseite ließ sich Kapitän Sebastian Pelzer austanzen und die anschließende Flanke konnte der groß gewachsene Knappmann per Kopf durch die Beine des machtlosen Jörg Hahnel verwerten – da kamen alle Rettungsversuche auf der Linie zu spät. Die Rostocker brauchten nun zunächst etwas, um diesen Schock zu verdauen, fanden dann aber wieder besser ins Spiel. Glück hatte der FCH aber auch noch einmal bei einem Lattenkopfball von Thiel (18.). Hansa erarbeitete sich nun einige Möglichkeiten, agierte vor dem Tor der Gastgeber aber noch zu uneffektiv und glücklos. Kurz vor der Pause war es dann aber doch soweit – gedankenschnell führte Jänicke einen Freistoß und Mohammed Laytey nahm die Kugel auf und spitzelte den Ball zum verdienten Ausgelich und Halbzeitstand in die Maschen.
Nach Wiederanpfiff war den Mannen von Trainer Peter Vollmann anzumerken, dass sie nun Tempo und Druck erhöhen und die Vorentscheidung suchen wollten. In der 58. Spielminute zirkelte der auffällige Björn Ziegenbein eine Flanke maßgenau auf den Kopf von Kevin Pannewitz und dieser platzierte die Kugel dann schulmäßig gegen die Laufrichtung des Keepers zum 2:1 in Netz. Nur zwei Minuten später wusch der FCH nach. Robert Müller passte genau in den Lauf von Lartey, der zusammen mit zwei seiner Teamkameraden auf den Burghausener Schlussmann Vollrath zulief – statt noch einmal abzuspielen verwandelte er eiskalt zum 3:1 (60.). Nun hatte der FCH das Geschehen im Griff und der Widerstand der Platzherren war gebrochen. Nach schöner Vorarbeit von Björn Ziegenbein gelang dann schließlich Radovan Vujanovic sein sechster Saisontreffer (74.). Bei diesem Spielstand blieb es dann letztlich. Ein toller und am Ende hoch verdienter Auswärtserfolg.
Trainerstimmen
Hansa-Trainer Peter Vollmann: Das Spiel begann sehr kurios, wir haben zu Beginn gleich zwei große Chancen und liegen nach einem Konter plötzlich im Rückstand. Und ich weiß nicht, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Wacker auch seine zweite Chance genutzt hätte. Das 1:1 fällt dann für uns natürlich zu einem günstigen Zeitpunkt und in der Pause konnten wir uns noch einmal neu sortieren. Mit den zwei schnellen Toren haben wir dann den Sack zugebunden, obwohl ich erst nach dem 4:1 richtig ruhig wurde. Das war ein psychologisch ganz wichtiger Dreier, weil wir damit den Vorsprung auf die Offenbacher halten konnten.
Wacker-Trainer Mario Basler: Das war ein ganz interessantes Spiel, in dem aus meiner Sicht auch der Schiedsrichter drei Scorerpunkte verdient gehabt hätte. Man hat aber auch gesehen, warum Hansa so weit oben steht. Wir haben uns in der Abwehr sehr schwer getan, weil wir da auch nicht gerade die Schnellsten sind. Ein einfacher Ballverlust vor dem 1:3 hat dann für die Vorentscheidung gesorgt.
3. Liga 2010/11, 27. Spieltag
SV Wacker Burghausen – FC Hansa Rostock 1:4 (1:1)
Rostock: Hahnel – Schyrba, Wiemann, Großöhmichen, Pelzer – Pannewitz (89. Evljuskin), Robert Müller, Ziegenbein (78. Blum), Lartey – Jänicke, Vujanovic (80. Albrecht).
Tore: 1:0 Knappmann (4.), 1:1 Lartey (45.), 1:2 Pannewitz (58.), 1:3 Lartey (60.), 1:4 Vujanovic (74.).
Schiedsrichter: Florian Steinberg (Korntal).
Gelbe Karten: Agyemang – Wiemann, Pannewitz.
Zuschauer: 3.375.