Mensch, watt is dat für’n geilet Wetter im Moment, hää? Schon richtig Sommer und dat zum langen Pfingstwochenende, echt geil! Da macht dat Leben gleich ganz anners Spaß, man trällert die ganze Zeit „scheint die Sonne auch für Nazis“ und verliebt sich jeden Tach mindestens dreimal. Ach watt is dat schön… Eben nicht!
Es ist grau, deprimierend und einfach Scheiße! Oder etwas ausführlicher, und mit anderen Worten, hier meine Gedanken nach der 1:3-Heimniederlage gegen den HSV.
Innenansichten eines Fans
Dieses Gefühl von Trauer ist ein wortloses und irgendwie auch wertloses. Was nichts daran ändert, dass es tief drin höllisch weh tut: Du hast das Gefühl aus zu brennen, leer zu sein. Und dabei hast du alles richtig gemacht. Du hast dich innerlich und äußerlich gut drauf vorbereitet. Den ganzen Tag hast du darauf ausgerichtet. Du hast nicht mal vergessen zu beten. Nein, deinen Glauben daran hast du dir nicht nehmen lassen. Deine Hoffnung war immer noch echt, nicht ironisch daher geredet. Du hast wirklich geglaubt, dass es gelingt. Schließlich ist es im Moment so ziemlich das einzig Positive in deinen Tagen. Die Woche lief nicht gut: im Job klappt es nicht, die große Liebe ist irgendwo da draußen und die Gesundheit war auch schon besser. Eigentlich bist du im Meer der Anderen ein einsames Wrack, obwohl du es dir nicht anmerken lässt. Denn schließlich glaubtest du mit Hoffnung, dass es gelingen kann. Aber? Fehlanzeige! Niederlage im Abstiegskampf! Es ist nicht deine Schuld und doch betrifft es dich. Es tut dir weh, obwohl du nichts dafür kannst. Es ist eigentlich nicht wichtig und doch wirst du Tage brauchen, um wieder hoffen zu können. Aber jetzt tut es weh: sehr, pur, tief drin! Und es lähmt dich. Denn alles andere ist doch unwichtig, im Moment dieser Trauer, die so wort- und wertlos ist. (03/05/2008, 21:00 Uhr)
Ich weiß, das klingt ziemlich weinerlich und sentimental, aber an dem Abend war ich nun mal so drauf und es ist mir egal, was ihr jetzt denkt. Am nächsten Tag meldete sich dann allerdings mein unsterblicher Optimismus wieder und sorgte für Hoffnung, schließlich waren immer noch neun Punkte zu gewinnen und damit der Klassenerhalt zu schaffen. Als ich nach dem kläglichen Hannover-Spiel allerdings unseren „Kapitän“ (auch Spielführer (!) genannt) im Sportschau-Interview hörte, hätte ich vor Wut am liebsten den Fernseher zertreten. Wie kann man als Kapitän zwei Spieltage vor Schluss (und Klassenerhalt immer noch möglich) so eine „wir können’s eh nicht schaffen“-Scheiße von sich geben?! Was wurde zu dem Zeitpunkt denn dann eigentlich in der Kabine gedacht? Haben diese Mentaltrainer die ganze Zeit was von „ihr seid schlecht, seht’s endlich ein“ gelabert, statt die Mannschaft auf zu bauen? Ich sag’s euch, ich war stinksauer danach. Gott, und guten Freunden, sei Dank war ich am Tag des Leverkusen-Spiels in den Vogesen (Frankreich) und bekam dadurch die erneute Niederlage, plus endgültigem Abstieg, nur am Rande mit. Auf einem weiteren HANSA-Blues wäre ich wohl eine ziemlich lange Zeit hängen geblieben. Und das ist auch der Grund, warum ich nun doch nicht zum letzten Spiel nach Bochum fahre: Für befreienden Sarkasmus im Umgang mit der Niederlage ist es noch zu früh, Masochismus ist nicht so mein Ding und auf die neue Saison freue ich mich erst nach der EM. Also wünsche ich Allen die beim Abschied dabei sind, vor allem meinen Fanclubkumpels von der „Südwestkurve“, ein gutes Spiel und möglichst wenig Blues. Wir sehen uns nächste Spielzeit wieder.