Endlich es ist vollbracht! Er hat es geschafft! Zuversicht und große Freude liegt in der Luft! Er ist am Ziel angekommen und ich wünsche ihm alles Gute! Lukas Podolski geht endlich wieder nach Köln… Nein! Barack Obama ist als erster schwarzer Präsident der USA vereidigt! Das lächerliche Kaspertheater um Poldi löst bei mir nur noch ein genervtes Gähnen aus. Soll sich Köln meinetwegen jetzt (wieder) wie der zukünftige deutsche Meister fühlen, Hauptsache man liest und hört nicht mehr jeden Tag irgendwas von der Bayern-Bank und Poldi’s Heimweh und zu wenig Geld und und und… Nein, die blumigen Worte am Anfang meinen natürlich Obama. Und ich gebe es zu, Dienstag den 20.01.2009, saß ich mit einem Pikkolöchen Rotkäppchen-Sekt und einer Träne im Knopfloch vorm TV und schaute diesem historischen Moment zu, hörte eine starke Rede des neuen Präsidenten und war begeistert von den Massen dort in Washington D.C. Ich meine, könnt ihr euch vorstellen bei irgendeiner Bundeskanzler-Amtseinführung kämen mal so viele Leute zusammen? (Ok, die Zyniker könnten jetzt sagen: Klar dass da so viele Leute zusammen kommen, schließlich haben die alle ihr Haus und ihren Job verloren.) Aber ich bin ja kein Zyniker. Die Bemerkung bringt mich allerdings auf das andere große Thema der Woche, das Unwort des Jahres wurde verkündet: „notleidende Banken“, mit der Begründung, diese Formulierung mache aus Tätern Opfer. Recht hat sie die Jury, denn in den letzten Monaten bekam man doch öfters den Eindruck, dass im heutigen Kapitalismus die „kleinen Leute“ die Ausbeuter sind und der Staat vor allem den „armen Reichen“ helfen muss. Zu den reichsten Menschen Deutschlands zu gehören, macht im Moment wohl nicht mehr so viel Spass, denn entweder man wird sexuell erpresst (Frau Klatten), muss dann doch staatliche Hilfe, wenn auch über die Postbank indirekt, annehmen (Herr Ackermann) oder wirft sich als fünftreichster Mann Deutschlands vor den Zug (Herr Merckle). Bitte lieber Staat stecke das Geld aus dem zweiten Konjunkturpaket direkt in die Selbsthilfegruppen der deutschen Millionäre, damit uns solche Meldungen in Zukunft erspart bleiben!
Welche Meldung ich in der Rückrunde auch nicht mehr lesen will, ist: „kicker-Test: FC Hansa Rostock, Eilts Sorge: die komplette Elf“. Ich will stattdessen in den nächsten Wochen lesen: „Unglaublich-HANSA gewinnt wieder!“ oder auch: „Völlig unerwartet-HANSA spielt die Aufstiegsrelegation!“ Und das meine ich ernst, ganz ohne Zynismus. Wir können das schaffen! Nach der beschissenen Hinrunde haben wir 17 Punkte auf dem Konto, jetzt gibt es noch 51 Punkte zu holen. Mit 60 ist man seit der Drei-Punkte-Regelung beim Aufstieg dabei. Das heißt, HANSA muss von den nächsten möglichen 51 nur 43 holen. Nennt mich einen Träumer, aber ich glaube wirklich, dass das machbar ist. Entscheidend wird der Einstieg in die Rückrunde sein.
Ich stell mir das so vor: Nachdem ich an meinem Geburtstag in der Trotze ein paar Bier mit meinen „Südwestkurve-Fanclub“-Jungs getrunken habe, gewinnt der FCH bei toller Stimmung im Ostseestadion gegen Duisburg, wird dann am Tivoli in Aachen glückliche drei Punkte mitnehmen und mit dem Schwung dieser zwei Siege auch noch im ersten Montagsspiel der Rückrunde den SC Freiburg wegschießen.
Ich find, das klingt geil. Also, auf geht’s HANSA…