Der kürzlich aktualisierte Spielplan der 2. Fußball-Bundesliga verschob das Gastspiel der SpVgg Greuther Fürth gegen den FC Hansa Rostock, aufgrund der verschiedensten Terminverlegungen, von Sonntag auf Freitag, den 9. Dezember 2005. Zu diesem Anlass reiste der Gast aus Mittelfranken bereits zwei Tage vor der angesetzten Partie per Mannschaftsbus an die Küste. „Die Fahrt mit dem Bus und die daraus resultierende Verlängerung der Reise wird für uns preiswerter, als wenn wir die Strecke fliegen würden“, berichtete der Mannschaftsverantwortliche Wolf Nanke (62) bescheiden. Mit über 630 Kilometern ist es für die Fürther die längste Route im diesjährigen Zweitliga-Programm.
Beherbergt wird die Mannschaft um den 49-jährigen Chefcoach Benno Möhlmann, der unter anderen den Hamburger SV und Arminia Bielfeld trainierte, im Hotel Neptun. Dort bezog der derzeitige Tabellendritte im legendären 5-Sterne-Hotel, direkt am Warnemünder Strand, Quartier. Trainiert wurde vor dem ersten Pflichtspiel-Duell beider Mannschaften im Ostseestadion dementsprechend auch im Ostseebad, nur wenige Meter entfernt, auf dem Vereinsgelände des SV Warnemünde an der Parkstraße.
Am Donnerstag stand der 20 Mann starke Kader, bei nasskaltem Herbstwetter, pünktlich um halb elf zur ersten und gleichzeitig einzigen Trainingseinheit der Grün-Weißen bereit. Nach einigen kurzen Anweisungen durch Benno Möhlmann zeigten die Kicker, bei denen Co-Trainer Werner Dreßel (47) das komplette Trainingsprogramm absolvierte, ihr Können auf dem gut präparierten Grün. Mit dabei war auch der aktuelle Top-Torjäger der 2. Liga, Christian Eigler (21). Den Rückweg zum Hotel legte ein Teil der Mannschaft – vom Busfahrer als die „Freizeitsportler“ betitelt – übrigens im lockeren Lauf zurück.
Insgesamt gesehen präsentierten sich die Gäste im Seebad als ein sympathisch, bescheidenes, junges Team, welches sich „durch spielerische Qualitäten, ohne Altstars und große Überschätzungen“ in die oberen Gefilde der Liga gespielt hat. Diese realistischen Vorstellungen „mit eher bescheidenen Mitteln und jungen Leuten zum Erfolg zu kommen“ unterstrich Wolf Nanke auch mit Blick auf die Partie gegen Hansa Rostock. „Verlieren wir hier, reist uns auch keiner den Kopf ab“ stellt Nanke klar und schiebt die Favoritenrolle eindeutig den Hanseaten zu. Gewarnt sollten die Hausherren sein, denn auch die Kleeblätter verloren nur eins der letzten zehn Zweitliga-Spiele. Zudem entführte die Spielvereinigung jeweils drei Punkte bei Alemannia Aachen und Energie Cottbus.