Ich gestehe, ich hatte mich vor dieser Kolumne gedrückt. Denn wenn man nicht in jedem zweiten Satz das Phrasenschwein füttern will, ist ein Text zur momentanen Lage des FC HANSA ziemlich schwierig. Gut, man könnte sich ablenken und über (ekelhafte) „Familienverhältnisse“ bei unseren österreichischen Nachbarn schreiben, oder darüber dass die Engländer es nicht mal zur EM geschafft haben, dafür aber die Champions League gewinnen (beziehungsweise die, gefühlten, 70 Prozent ausländischen Spieler auf der Insel), oder, oder, oder… Aber welchen HANSA-Fan interessiert das alles im Moment schon? Mich jedenfalls nur peripher. Stattdessen versaute mir der Sportschau-Bericht über das Cottbus-Spiel fast die abendliche Geburtstagsparty eines Freundes (wie gesagt: fast. Es war ein schöner Abend, Didi.) Aber selbst heute, vier Tage nach dem Spiel, krieg ich noch schlechte Laune wenn ich daran, an die Tabellensituation und die nächsten Spieltage denke. Scheiße, ob die Jungs sich im Klaren darüber sind, was sie uns da antun? Ich glaub nicht. Und trotzdem hab ich keinen Bock drauf, jetzt schon zu resignieren (und mich darauf zu freuen, dass bei HANSA’s Abstieg für mich in der nächsten Spielzeit wieder viel mehr Spielbesuche möglich sind). Noch sind zwölf Punkte zu holen, eine echte „englische Woche“ steht bevor (mit zwei Spielen im Ostseestadion) und die anderen Abstiegskandidaten müssen auch erstmal punkten. Also los Jungs: Kopf hoch (aber nicht zu), Brust raus und kämpfen um jeden Punkt! Und an alle Anderen: Glaube, Liebe, Hoffnung! In der Bibel heißt es zwar dann, dass die Liebe das Wichtigste ist, aber in diesem Fall sag ich mal: „den Glauben nicht verlieren, und die Hoffnung stirbt zuletzt!“ (Ok, ich schmeiß nen Zehner ins Schwein).
Und weil ich auch in dieser Hinsicht optimistisch bin, wünsche ich auf diesem Wege einem der besten HANSA-Spieler in dieser Saison, Stefan Wächter, gute Besserung. Du warst der tragische Held am Samstag, alles Gute für Dich!