Der FC Hansa Rostock bleibt zu Hause weiter auf Erfolgskurs. Mit dem 4:2-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching gewannen die Rostocker ihr viertes Heimspiel in Folge und machen damit in der 2. Fußball-Bundesliga einen weiteren Schritt in Richtung Mittelfeld. Die beiden Rostocker Treffer erzielten Marcel Schied und Rade Prica jeweils im Doppelpack.
Hansa startete mit der Elf, die am Mittwoch auch gegen den VfB Stuttgart im Pokal eindrucksvoll aufspielte. Bis kurz vor Spielbeginn war allerdings der Einsatz von Rade Prica nicht klar, der Schwede erhielt Spritzen gegen die Fußverletzung. Die Voraussetzung für einen erneuten erfolgreichen Auftritt der Hansa-Kicker waren also geschaffen. Doch es sollte sich ein anderes Spiel entwickeln. Der Pokal aus den Köpfen, zurück im Alltag der zweiten Bundesliga.
Hansa hatte durch Marcel Schied in der 6. Minute gleich die erste Möglichkeit, doch sein Volleyschuss ging über das Gäste-Tor. Zunächst noch, doch nach 14 Minuten traf der ehemalige Hachinger. Von René Rydlewicz bestens in Szene gesetzt, zog Schied aus gut zwölf Metern ab. Der Ball stark abgefälscht, senkt sich im Hachinger Tor nieder, im Falle eines Falles wäre Lapaczinski zudem zur Stelle gewesen. Prica hatte wenig später das 2:0 auf dem Fuß, doch in der 18. Minute zögerte er in aussichtsreicher Position zu lange. Unterhaching spielte vor dem Gegentor ordentlich mit, mühte sich, strahlte aber in der Offensive keine Torgefahr aus. Doch quasi aus heiterem Himmel kommen die Gäste zum Ausgleich. Nach einem Eckball ist die Hansa-Abwehr einen Augenblick nicht auf der Höhe, Buck trifft zum 1:1. Nervosität zieht „hinten“ ein, N’Diaye hat in der 32. Minute durch einen Flachschuss eine weitere Möglichkeit. Zu diesem Zeitpunkt erobern die Bayern mehr und mehr Spielanteile. Dennoch die Spielvereinigung kann kein Kapital daraus schlagen. Mit einem 1:1 geht es in die Pause.
Nach dem Wechsel übernehmen die Unterhachinger das Zepter. Custos prüft Schober, der zur Ecke klären kann. Beim Eckstoß aber schläft die Rostocker Abwehr abermals, Buck ist wieder zur Stelle 1:2. Doch die Antwort läßt nicht lange auf sich warten. Schied nutzte seinerseits zwei Minuten nach der Hachinger Führung eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft und stellt den Ausgleich wieder her. Die Randmünchner merken, hier im Ostseestadion ist etwas zu holen, Hansa dagegen will sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden geben. Doch die Pagelsdorf-Mannschaft verkrampfte immer öfter, Szenen wie die in der 69. Minute, als Rydlewicz auf Schied spielte und dieser knapp über das Tor schoß, blieben im zweiten Abschnitt Mangelware. Aber auch Unterhaching brachte nicht wirklich viel Sehenswertes zu Stande, stattdessen flachte die Begegnung mehr und mehr ab. Doch dann stand Prica goldrichtig. Mit dem Kopf verwertete der Stürmer eine Rydlewicz-Flanke zum 3:2 (73.). Hansa nun mit der bedingungslosen und lautstarken Unterstützung der Fans weiter im Vormarsch. Schied nutzt einen Fehler der Gäste-Abwehr (78.) noch nicht aus, doch Prica macht keine Minute später das vorentscheidende 4:2. Omodiagbe spielt den Ball zu kurz auf seinen Keeper, Prica setzt nach, gewinnt den Zweikampf gegen Heerwagen wodurch der Ball ins leere Tor trudelt.
Haching nun mit dem Mute der Verzweiflung, ernsthaft in Gefahr kamen die Rostocker allerdings nicht mehr. Am Ende steht ein Erfolg für Hansa, der wichtig ist, aber nicht sonderlich schön ausfiel. Doch auch den „jungen Himmelsstürmern“ von Trainer Frank Pagelsdorf müssen solche Spiele zugestanden werden. Enden sie mit einem Sieg – wie gegen Unterhaching – umso besser.
2. Bundesliga 2005/06, 11. Spieltag
FC Hansa Rostock – SpVgg Unterhaching 4:2 (1:1)
Rostock: Schober – Hartmann, Sebastian, Gledson, Brecko – Bülow (88. Löw) – Lapaczinski (61. Falvio), Rydlewicz – Prica, Arvidsson (61. Müller), Schied.
Unterhaching: Heerwagen – Buck, Omodiagbe, Aygün, Frühbeis – Custos (53. Ghigani), Sträßer, Tavcar, Sobotzik, Teinert (59. Stevic), N’Diaye.
Tore: 1:0 Schied (14.), 1:1 Buck (28.), 1:2 Buck (52.), 2:2 Schied (54.), 3:2 Prica (73.), 4:2 Prica (79.).
Schiedsrichter: Ralf Brombacher (Kandern).
Gelbe Karten: Sebastian – Frühbeis, Tavcar.
Zuschauer: 20.000 im Rostocker Ostseestadion.