Zweites Spiel, zweite Chance um innerhalb einer Woche gegen die Hertha aus Berlin zu gewinnen. Im ersten Duell am Samstag dem 10. Bundesliga-Spieltag mussten sich die Rostocker noch mit 0:1 geschlagen geben. Luizao vollstreckte für die Hertha bereits in der ersten Halbzeit und sicherte so vorerst den Trainerstuhl des holländischen Hertha-Trainer Huub Stevens.
Am Dienstagabend begann nun um 19:30 Uhr im Rostocker Ostseestadion die zweite Auflage des bekannten Duells. „Die Spieler müssen selber wissen, dass sie mit einem Sieg im Pokaltreffen den Kopf wieder frei bekommen und dann selbstbewusster nach Gladbach fahren können“ formulierte Clubchef Manfred Wimmer vor dem Spiel. Jetzt direkt in die packende Pokalbegegnung. 10100 Zuschauer sahen von Beginn an eine Neuformierte Rostocker-Startelf. Chefcoach Juri Schlünz, der sein drittes Pflichtspiel als Cheftrainer leitete, stellte die Defensive deutlich um. Die ganz in blau spielenden Hanseaten begannen mit der Dreierkette Möhrle, Persson, Hill, wobei Persson die zentrale Rolle übernahm. Im Mittelfeld liefen Tjikuzu, Lantz, Aduobe, Maul und Schultz auf, Plassnegger und Max bildeten die beiden Spitzen.
Doch auch mit umsortierter Startelf verschliefen die Hausherren die Partie. Wie es zum ersten Gegentreffer kam, war jedoch nicht ganz regelgerecht. Denn Marcelinho führte zuvor einen unberechtigten Strafstoß von der rechten Seite aus. Maul hatte angeblich einen Herthaner regelwidrig zu Fall gebracht. Der Ball kam über rechts scharf in den Sechzehn-Meter-Raum und wurde von keinem geringeren als dem nicht ganz unbekannten Brasilianer Luizao direkt in den Kasten von Torhüter Mathias Schober befördert. Da gab es keine Abwehrchance durch den Hansa-Schlussmann. Die Gastgeber gingen somit 0:1 in die Kabine. Nach der Halbzeitpause dauerte es dann bis zur 63. Spielminute ehe eine Kombination über den zuvor eingewechselten Rydlewicz, Lantz, Schultz mit Ablage auf Lantz wuchtig, mit rechts geschossen, unhaltbar im Hertha-Gehäuse einschlug. Das 1:1 war nun auch das Ergebnis nach 90. gespielten Minuten im Ostseestadion. Es kam also zur pokalüblichen Verlängerung. Für beide Mannschaften wurde es jetzt ernst, denn einen Sieger musste es bis spätestens zum letzten Elfmeterschützen geben. Rostock legte nun in Person von Lantz munter los. Der Schwede nahm sich ein Herz, marschierte durch die herthanischen Abwehrreihen und schloss dann glänzend mit links in die linke Torecke ab. Nun führten die blauen mit 2:1 und versuchten den Sieg über die Runden beziehungsweise die Zeit zu bringen. Gespielt waren jetzt 120. Minuten und Hertha erkämpfte sich eine Ecke. Wiederum Marcelinho brachte sie von links vors Tor und fand in Nando Rafael einen tüchtigen Abnehmer der den Ball abschließend versenkte. Was wiederum Elfmeterschießen, nach dem Abpfiff der Verlängerung bedeutete.
Nun waren die echten Jungs gefordert. Die Hertha begann das Elfmeterschießen mit Josip Simunic und er vollstreckte in die linke untere Ecke. René Rydlewicz konnte daraufhin zum 3:3 ausgleichen. Der Bulgare Alexander Mladenov verwandelte zum 4:3. Dann Torjäger Martin Max, läuft an, schießt und Gabor Kiraly hält ihn. Daraufhin siegt Mathias Schober mit einer super Parade gegen den Herthaner Andreas Schmidt und Marcus Lantz kann zum 2:2 ausgleichen. Dann trifft Nico Kovac – Joakim Persson ballert über den Kasten. Marcelinho schießt rechts neben das Tor – Tjikuzu trifft. Anschließend versenkt Artur Wichniarek zum 6:5 – Gabor Kiraly hält gegen Gernot Plassnegger und bringt Hertha somit eine Runde weiter im DFB-Pokal 2003/04. Für Hansa heißt es erstmals ade DFB-Pokal, bis zur nächsten Saison. Aus in der 2. Hauptrunde!
DFB-Pokal 2003/04, 2. Hauptrunde
FC Hansa Rostock – Hertha BSC 3:4 (0:1, 2:2) i.E.
Rostock: Schober – Persson – Möhrle, Hill – Tjikuzu, Lantz, Aduobe (62. Rydlewicz), Maul (106. Melkam), Schultz (100. Di Salvo) – Plassnegger, Max.
Tore: 0:1 Luizao (19.), 1:1 Lantz (63.), 2:1 Lantz (111.), 2:2 Rafael (120.).
Schiedsrichter: Trautmann (Bodenwerder).
Gelbe Karten: Hill, Maul – N. Kovac, Rafael, Rehmer, Simunic.
Zuschauer: 10.100 im Rostocker Ostseestadion.