Der FC Hansa Rostock verpasste eine Überraschung und bezog gegen den Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt eine deutliche 1:5 (0:2)-Heimniederlage. Durch die 13. Saisonniederlage bleibt der FCH damit Tabellenletzter und mehr und mehr schwinden bei sämtlichen Beteiligten in diesem Abstiegsdrama die Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Eintracht Frankfurt hat dagegen das große Saisonziel „Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse“ weiterhin fest im Visier und liegt derzeit nur einen Punkt hinter Tabellenführer Fürth. Hansa hat dagegen weiterhin fünf Punkte auf das rettende Ufer Abstand und nun nur noch neun Spiele vor der Brust um den Supergau vielleicht doch noch zu verhindern.
Nach ruhigen Beginn beider Teams nutzte die Eintracht gleich ihre erste Chance durch Köhler zur Führung (13.). Tobias Jänicke hatte nach schönen Solo die Chance zum Ausgleich, sein Versuch landete jedoch über der Latte (23.). Vier Minuten später ist es wieder Jänicke, der aber an dem „ewigen“ Oka Nikolov scheiterte (27.). In der Folgezeit war der FCH am Drücker, versäumte es jedoch den Ausgleich zu markieren. Anders die Eintracht, im Stile einer Spitzenmannschaft schlugen sie zum psychologisch günstigen Zeitpunkt vor der Pause noch einmal zu. Nach der Pause kam dann Michael Blum für den verletzten Timo Perthel in die Partie. In den ersten Minuten nach der Pause war dann wieder der FCH am Drücker und kam dann endlich auch durch Robert Müller zum längst verdienten Anschlusstreffer (63.). Nun witterten die Gastgeber noch einmal ihre Chance auf zumindest einen Punkt. Trainer Wolfgang Wolf brachte mit Tino Semmer für Michael Wiemann einen zusätzlichen Stürmer. Doch den vorentscheidenden nächsten Treffer markieren die Frankfurter nach schweren vorausgehenden Patzer von Sebastian Pelzer durch Kittel (77.). Dies war der Genickbruch für das Spiel des FCH, der sich nun von den Gästen vorführen ließ und der Eintracht noch zwei weitere Tore durch Rode (84.) und Idrissou (87.) ermöglichte. Einmal mehr ein deprimierender Fußballnachtmittag in der DKB-Arena. Nun muss wohl ein mittelschweres Wunder her, wenn der Abstieg noch vermieden werden soll.
Trainerstimmen
Wolfgang Wolf (Rostock): Wir wollten heute die Räume eng machen und nicht so offensiv agieren, wie wir das in den letzten Heimspiel gemacht haben. Wir wussten, dass die Eintracht sehr spielstark ist. Beim 0:1 haben wir uns schlecht angestellt, aber danach besser ins Spiel gefunden. Leider waren unsere Standards heute eine Katastrophe. Wir hatten viele Standardsituationen, aber es fehlte einfach die Überzeugung. Ich hatte in dieser Phase aber auch nicht das Gefühl, dass nach hinten etwas passieren könnte, doch dann bekommen wir kurz vor der Pause nach einer Ecke das 0:2. In der zweiten Halbzeit haben wir Moral gezeigt und machen dann auch das 1:2. Danach standen wir kurz vor dem 2:2 und bekommen mit dem 1:3 den Genickschlag. Das Auftreten nach dem 1:3 kann ich dann so nicht akzeptieren und da bekommt die Mannschaft mit mir auch noch Probleme. Glückwunsch und alles Gute an Armin Veh. Die Eintracht hat heute gezeigt, dass sie eine sehr gute Mannschaft ist.
Armin Veh (Frankfurt): Das Ergebnis ist sicherlich zu hoch ausgefallen, das hat der Spielverlauf nicht hergegeben. Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan, denn Hansa hat gut gestanden und auf diesem Platz ist es natürlich auch schwierig zu kombinieren. Wir waren sehr effektiv und haben gleich aus der ersten Torchance das erste Tor gemacht und dann machen wir noch aus einer Standardsituation kurz vor der Pause das 2:0. Normalerweise musst du dann aktiver sein, um aufs 3:0 zu gehen. Bei einem 2:0 kann immer etwas passieren und so war es dann auch. Entscheidend war dann, dass wir das 3:1 gemacht haben. Danach hat man gesehen, dass wir trotz der Platzverhältnisse Fußballspielen können und wir haben dann noch die anderen Tore gemacht. Insgesamt ist der Sieg verdient, aber nicht in dieser Höhe.
2. Bundesliga 2011/12, 25. Spieltag
FC Hansa Rostock – Eintracht Frankfurt 1:5 (0:2)
Rostock: K. Müller – Janecka, Holst, Gusche, Pelzer – R. Müller, Wiemann (71. Semmer), Jänicke, Mintal, Perthel (46. Blum) – Borg.
Frankfurt: Nikolov – Jung, Anderson, Schildenfeld, Djakpa (85. Butscher) – Schwegler, Rode, Köhler, Meier – Idrissou (88. Friend), Hoffer (46. Kittel).
Tore: 0:1 Köhler (13.), 0:2 Schildenfeld (42.), 1:2 Robert Müller (63.), 1:3 Kittel (77.), 1:4 Rode (84.), 1:5 Idrissou (87.).
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen).
Gelbe Karten: Semmer – Hoffer, Anderson.
Zuschauer: 13.300 in der Rostocker DKB-Arena.