Diese Drittliga-Saison 2024/2025 wird Geschichte schreiben! Sabrina Wittmann, die erste Trainerin im Männer-Profi-Bereich und die obendrein mit Ingolstadt aufsteigen soll. „Mister Energie“ und Rückkehrer Pele Wollitz, der nachts um 3 Uhr ein Flipchart in einer Bar aufbaut. Der neue Ober-Schleifer Bernd Hollerbach hat den 10-Stunden-Tag bei Hansa Rostock zwischenzeitlich verordnet. Ein Torhüter Marco Hiller, der im Spaß erzählt, wie er beim TSV 1860 München vorzeitig altert.
MagentaSport hat alle Klub-Leitwölfe der 3. Liga zusammengeholt und interviewt, was die Spielzeit 2024/25 bringen soll, was noch aus der letzten Saison zu verdauen war. Bewegend: Stefan Kutschke, der seine Geschichte zum gescheiterten Dynamo-Aufstieg und den anonymen Mord-Drohungen an ihn sowie seine Familie schildert. Dynamos verpasstes Saisonziel „wird immer noch nachhängen, aber darf dich nicht belasten.“ Dass auf Dresden mit neuem Team, neuem Trainer Thomas Stamm und 4 zusätzlichen Ost-Derbys erneut der Druck des Favoriten lastet, weiß Kutschke natürlich, auch wenn er „Demut“ verordnet: „Jeder Fußballer, jeder Sportler sollte schon nach sportlichen Höchstleistungen greifen. Wenn er diese Ziele, diesen Ehrgeiz nicht hat, dann hat er seinen Beruf verfehlt.“ Alle Episoden und Interviews werden ab Freitag in den kommenden Live-Programmstrecken bei MagentaSport eingebunden.
Die 3. Liga komplett live bei MagentaSport – Saisonstart am Freitag exklusiv und kostenlos
Die 3. Liga bietet ab Freitag wieder Top-Duelle von Freitag bis Sonntag. Zum Auftakt mit TSV 1860 München gegen 1. FC Saarbrücken live und kostenlos bei MagentaSport. Rot-Weiß Essen trifft am Samstag ab 13.30 Uhr auf den Aufsteiger Alemannia Aachen, Absteiger Hansa Rostock empfängt den Aufsteiger VfB Stuttgart II ab 16.15 Uhr. Titelaspirant Dynamo Dresden gastiert am Sonntag bei Viktoria Köln ab 13.15 Uhr. Traditionsduell ab 16.15 Uhr: Energie Cottbus empfängt Arminia Bielefeld. Nur bei MagentaSport gibt es alle 380 Partien, 312 Spiele exklusiv, auch über die Plattform MagentaTV.
Kutschke zum Dynamo-Scheitern und den Mord-Drohungen: „Wie soll denn das weitergehen?!“
„Eigenverschulden“ nennt der 35jährige Kutschke den gescheiterten Aufstieg in der letzten Saison: „Unser Einschlag war keine Delle, das war schon ein Hagelschaden. Wir konnten es nicht mehr reparieren.“ Der verpasste Saisonziel „wird immer noch nachhängen, aber darf dich nicht belasten.“
Noch brutaler waren die anonymen Morddrohungen gegen Stefan Kutsche und seine Familie Anfang April. Der Kapitän spielte weiter, mit dem bangen Wissen, dass irgendwo eine Gefahr für ihn und die Familie drohte. Trotz polizeilicher Begleitung und viel Rückhalt im Verein sowie Familie. „Es belastet dich ja trotzdem irgendwo. Die ersten 2, 3 Wochen waren unangenehm, schlimm. Weil du dir schon Gedanken machst: wie soll denn das weitergehen!?“
Stefan Kutschke zu den neuen Dynamo-Zielen, den Aufstieg im Kopf, aber bloß nicht aussprechen: „Demut ist auch ein großes Thema. Wie haben viele neue Spieler, wir haben einen neuen Trainer, wir haben ein neues System. Jeder Fußballer, jeder Sportler sollte schon nach sportlichen Höchstleistungen greifen. Wenn er diese Ziele, diesen Ehrgeiz nicht hat, dann hat er seinen Beruf verfehlt.“
Gleich zum Auftakt geht es zur immer unberechenbaren Viktoria Köln (Sonntag, live ab 13.15 Uhr) – kein Lieblingsgegner der Dresdner. Am Freitag darauf, 9. August, gibt’s das erste Ost-Duell: gegen Aufsteiger Cottbus. Hammerspiele für den Aufstiegsfavoriten, der erneut unter dem neuen Trainer Thomas Stamm zusehen muss, wie man damit klarkommt.
Hiller vor Sechzig-Saisonpremiere gegen Saarbrücken: „Bei Sechzig altert man schneller“
Wieder ein Umbruch beim TSV 1860 München mit bislang 10 Neuzugängen. Wieder keimt die Hoffnung, dass es zumindest sportlich besser wird. Marco Hiller, seit 7 Jahren hartgeprüfter Keeper, lebt auch nach diesem Prinzip. „Sehr geile Truppe“, lobt Hiller das neuformierte Team unter Trainer Argirios Gianninis vor allem in einem Punkt: „Das Team ist vom Charakter sehr gut zusammengestellt. Wir harmonieren gut auf dem Platz. Das könnte ein großer Pluspunkt sein.“ Dass er mit dem Ex-Hachinger Rene Vollath als besten Torhüter der letzten Saison um die Nummer 1 konkurriert, sieht Marco Hiller „als positiven Pusher“.
Hiller wirkt aufgeräumt vor dem Auftakt gegen Saarbrücken (Freitag, ab 18.30 Uhr live und kostenlos) wie seit Jahren nicht. Auf die Frage, ob er sich nach einer unruhigen und lauten Spielzeit mit einer nahezu grotesken Mitgliederversammlung eher wie 27 oder wie 47 Jahre alt fühlt, lacht Marco Hiller: „Eher wie 47. Bei Sechzig altert man schneller. Es macht trotzdem Spaß.“
Rackern im 10-Stunden-Tag – Hansa-Leader Franz Pfanne brennt: „Es muss jetzt einfach losgehen!“
Franz Pfanne, wechselte vom BVB II trotz frischen Zweijahres-Vertrags zu Hansa Rostock: „Ich weiß natürlich was es heißt, zu fighten, eine Mannschaft zu führen, vorneweg zu gehen. Ich bin mir für nix zu fein. Der Typ soll ich halt auch in Rostock sein.“ Nochmals bei einem Traditionsklub anzuheuern, selbst als Dresdner in Rostock, das „musste einfach sein“.
Trainer Bernd Hollerbach, ehemals Co-Trainer von Ober-Schleifer Felix Magath, hat den Zweitliga-Absteiger trainieren lassen wie noch nie. Nach vier Wochen Vorbereitung mit zwei Trainingseinheiten endlich der erste freie Tag. „Man hat halt einen Zehn-Stunden-Tag. Das formt ja auch eine Einheit.“ Das Motto: „Volle Power.“
Nach so viel Schweiß und Trainingsarbeit trifft Absteiger Hansa am Samstag auf den Aufsteiger VfB Stuttgart II – ab 16.15 Uhr live.
Aachens Bahn predigt Teamstärke: „Müssen dafür sorgen, dass wir Kleinigkeiten für uns entscheiden“
Bentley Baxter Bahn dürfte einen kleinen Rekord für sich beanspruchen: sein neues Engagement beim Aufsteiger Alemannia Aachen ist für den 31-jährigen Mittelfeldspieler nach zwei Jahren in Mannheim bereits die siebente Station. „Ich fühle mich noch nicht so alt wie ich eigentlich bin. Ich bin zumindest im Kopf eines 25jährigen. Für mich ist die Alemannia ein megageiler Verein. Ein Verein, der über die Wucht kommt, der über die Fans noch gepusht wird“, sagt Bahn, der als Führungsfigur fungieren soll. „Aber ich nehme mich nicht wichtiger als andere. Und andere sollten sich auch nicht wichtiger nehmen als das ganze Team. Wir können nur als Team gemeinsam bestehen. Egal, ob Regionalliga, 3. Liga oder untere Hälfte 2. Liga: das sind alles gut ausgebildete Spieler. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten. Wir als Mannschaft müssen dafür sorgen, dass wir die Kleinigkeiten für uns entscheiden.“
Zum Auftakt trifft Aachen am Samstag zum Traditionsduell bei RW Essen an – live ab 13.30 Uhr in der Konferenz, ab 13.45 Uhr als Einzelspiel.
Energie unkonventionell: Wie Pele Wollitz nachts um 3 Uhr die Mannschaft einschwor
Mit Energie Cottbus kehrt ein weiterer Traditionsklub nach acht Jahren in die 3. Liga zurück. Bekanntester Kopf: Claus-Dieter „Pele“ Wollitz, beim dritten Energie-Engagement erneut seit drei Jahren Trainer. Timmy Thiele, 188 Drittliga-Spiele und zudem mit eigenem Mode-Label, lobt die Menschlichkeit und die Emotionen des Trainers. Und etwas unkonventioneller. Thiele erzählt eine kleine Episode von den Feierlichkeiten nach dem Aufstieg: „Pele war mit uns unterwegs die ganze Zeit. Drei Tage am Stück und hat da Vollgas gegeben, die ganze Zeit. Um 3 Uhr nachts hat er in einer Bar auf einmal das Flipchart aufgebaut und gerufen: alle hinsetzen! Er hat dann eine Aufstellung gemacht. Einfach nur eine Aufstellung. Und gerufen: ich will, dass ihr die Linie rauf runter rennt.“
Scheint das Motto zu sein für den Aufsteiger, der zum ersten Heimspiel Bielefeld empfängt (Sonntag, 16.15 Uhr live). Thiele verspricht: „Das wird unglaublich. Da wird´s brennen bei uns.“
Boyds verhaltene Waldhof-Zuversicht: „Wir sind zusammen durch die Scheiße gegangen.“
Mannheims Routinier Terrence Boyd traut sich vor dem Mannheimer Saisonstart in Ingolstadt (Sonntag, ab 19.15 Uhr live) nicht festzulegen, in welcher Region Mannheim anzusiedeln ist: „Wir hatten einen Umbruch und haben jetzt viele junge, hungrige Spieler bekommen. Was mich positiv stimmt, weil du diese Energie fühlst.“ Team und Zusammenhalt „das passt“: „Ich bin guter Dinge.“ Die Waldhof- Achse lautet: Terrence Boyd, Marcel Seegert, Martin Kobylanski: „Das sind alle Drei Typen, die kein Problem damit haben, voranzugehen. Und auch mal aufs Maul zu kriegen. Wir wollen als Achse mit gutem Beispiel vorangehen, die Mannschaft mittragen.“
Boyd rückblickend, als er mit Winter ausgerechnet von Lautern nach Mannheim wechselte: „Wir sind zusammen durch die Scheiße gegangen.“ Zwischendrin hat er im Abstiegskampf sogar gedacht: „Wir sind zusammen durch die Scheiße gegangen.“ Zwischendrin hat er im Abstiegskampf sogar gedacht: „Boah, ich weiß nicht, wie wir das hier schaffen sollen.“
Eine Trainerin ist schon „fast normal“, Testroet zum Aufstieg: „Erfolgreich ist am Ende ganz oben!“
Eine Trainerin in der 3. Liga? Ingolstadts Pascal Testroet (33) hat in der späten Phase der letzten Saison erstmal gedacht: „Ok, dann schauen wir mal, was es wird. Das war neu. Das 1. Mal, dass ich von einer Frau trainiert wurde und das erste Mal, dass der Trainer jünger als ich ist. Man überlegt sich schon – wie wird das denn jetzt? Und dann war´s sehr, sehr schnell sehr positiv. Weil es inhaltlich einfach so positiv war.“
Als die Verpflichtung von Sabrina Wittmann (33) als Chef-Trainerin nach zunächst drei Partien als Interimslösung im Sommer fixiert wurde, hat Testroet wieder überlegt: „Ok, wie wird das jetzt? Gerade aufgrund der noch fehlenden Erfahrung. Jetzt sind wir gestartet und es ist schon fast normal. Bei ihr ist es sowieso kein Thema.“ Ihr Vorteil: „Was sie jetzt schon vermittelt hat, ist, dass wir eine unfassbare Intensität brauchen. Darauf habe ich mich schon in der Sommerpause eingestellt. Und doppelt so viel rangeklotzt wie sonst. Ich muss unglaublich viel im Läuferischen investieren, um einfach da mit auf der Höhe zu sein. Um dem Spiel, dass sie fordert, gerecht werde.“ Wittmann fordert: „Intensität, Intensität, Intensität und noch mal Intensität.“
Sein sportliches Ziel: möglichst weit in der Scorerliste zu stehen und: „Ich will hier noch mal was zu feiern haben.“ Testroet über den Aufstieg, den sein Sportboss Didi Beiersdorfer als Ziel ausgibt: „Erfolgreich ist am Ende ganz oben!“
So läuft die 3. Liga komplett live bei MagentaSport
Die 3. Liga boomt, in der vergangenen Saison erzielte MagentaSport mit 26,1 Millionen Zuschauern insgesamt erneut einen Spitzenwert. Der Wert wird auf der Basis der Durchschnittsreichweite aller Partien ermittelt. Die beste Reichweite in einem Einzelspiel wurde bei Arminia Bielefeld gegen Dynamo Dresden mit 323.000 Zuschauern erzielt.
Hinweis: Die Reichweiten für MagentaSport werden nach dem Vorbild der durchschnittlichen Zuschauer-Werte der AGF-Videoforschung ermittelt.
Die Sendezeiten für die zehn Partien pro Spieltag bleiben. Am Freitag wird das Top-Spiel bereits ab 18:30 Uhr mit allen wichtigen Themen rund um die Begegnung und das Liga-Geschehen gestartet.
Der frühere Einstieg in die Samstag-Konferenz um 13:30 Uhr kam bei den Fans schon in der letzten Saison ausgezeichnet an. Die Einzelpartien startet jeweils um 13.45 Uhr. Sehr gut läuft auch das Samstagnachmittagsspiel ab 16.15 Uhr.
Die Startzeiten für die drei Spiele am Sonntag bleiben ebenso: ab 13.15, 16.15 und 19.15 Uhr – exklusiv bei MagentaSport.
(SID)