Die Oberliga-Saison 2006/07 war für die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock eine erfolgreiche Serie. Am Ende kam das Team von Trainer Thomas Finck hinter Meister und Aufsteiger Babelsberg (1., 68 Punkte) auf einem starken zweiten Platz (2., 62 Punkte) ins Ziel. Wir sprachen mit Trainer Thomas Finck, der sich momentan bei der Planung des Kaders für die neue Serie befindet.
Wie fällt ihr Fazit zur abgelaufenen Saison aus? Vor der Saison war es eigentlich wie jedes Jahr. Vielen Abgängen standen viele, vor allem sehr junge, Zugänge gegenüber. Da kann man mit Platz zwei am Ende doch sehr zufrieden sein?
Thomas Finck: Den zweiten Platz sehe ich in der Tat als einen großen Erfolg. Der Umbruch zu Saisonbeginn fiel diesmal extremer als in den Vorjahren aus. Nur sieben Spieler des alten Kaders verblieben diesmal. Es hat dann natürlich einige Zeit gedauert, bis da Kontinuität und Stabilität rein kam. In der ersten Halbserie waren wir teilweise in der Abwehr zu anfällig und kassierten zu viele Gegentore. In der Rückrunde haben wir dann eine tolle Serie von 15 Spielen ohne Niederlage gehabt und dabei lediglich sechs Gegentreffer kassiert.
Warum hat es am Ende nicht ganz für den ersten Platz gereicht?
Thomas Finck: Wie gesagt, hatten wir in der ersten Saisonhälfte noch so unsere Probleme, da blieben dann natürlich auch einige Punkte liegen. Hinzu kamen zu Saisonbeginn der Weggang von Stürmer Clemens Lange zum FC St. Pauli und dann natürlich auch die schwere Verletzung von Robert Franke. Alexander Fogel und der gelernte Verteidiger Hannes Grundmann haben ihre Sache im Sturm aber auch ordentlich gemacht.
Wie sehr schmerzt bei einer eigentlich guten Serie das Landespokalaus im Halbfinale gegen den FSV Bentwisch (0:1)?
Thomas Finck: Eines der Saisonziele war natürlich die Verteidigung des Landespokals, das ist uns leider nicht gelungen. Das hat schon sehr wehgetan, leider haben wir gerade in diesem Spiel unsere schlechteste Saisonleistung abgeliefert. Aber es ist nun mal im Pokal so, das vor 50 Jahren und auch noch in 50 Jahren unterklassige Mannschaften für Überraschungen sorgen werden. Wir haben das intern ausgewertet und die Jungs haben in den Tagen und Wochen danach die richtigen Antworten auf dem Platz gegeben.
Wer hat ihrer Meinung nach die größte Entwicklung währen der Saison gemacht?
Thomas Finck: Unser Kapitän Tom Mauersberger hat eine ganz starke Rückserie gespielt. Ihn hätten wir auch gerne für die kommende Saison behalten. Das er die Herausforderung Regionalliga aber nun sucht und annimmt ist natürlich verständlich. Trotz seiner zwischenzeitlichen schweren Verletzung (Wadenbeinbruch) hat Robert Franke mit 16 Toren in 20 Spielen eine tolle Serie gespielt. Auch Sebastian Albert und Felix Freitag, der nach dem Weggang von Patrick Jahn (Greifswald) in die Bresche sprang sind hier zu nennen.
In der nächsten Saison steht Ihnen mit Michael Hartmann ein sehr erfahrener Spieler zur Verfügung…
Thomas Finck: Darüber freuen wir uns natürlich sehr. Er soll bei uns regelmäßig trainieren und natürlich auch spielen, so es denn die Ü23-Regelung zulässt. Außerdem soll er auch in die Trainingsarbeit und im Scoutingbereich eingebunden werden. Viele werden von seinen Erfahrungen profitieren.
Welche Ziele gibt es für die kommende Saison?
Thomas Finck: Wir wollen vom ersten Spieltag an oben mitspielen und am Ende unter den ersten drei ankommen, um uns für die neue Oberliga direkt zu qualifizieren. Ich erwarte da eine knallharte Saison. Eine lange Eingewöhnungszeit, wie in den Vorjahren, können wir uns diesmal wohl nicht erlauben.
Wird bei diesem „Druck“ der Grundgedanke der reinen Ausbildungsmannschaft verändert?
Thomas Finck: Nein, das ändert daran nichts. Wir sind eine Ausbildungsmannschaft mit dem Ziel, Spieler für den Profibereich anzubieten.
Durch Hansas Erstligaaufstieg und einem strengen Sparkurs, den der Verein fahren muss, wird das Thema Reservemannschaft wichtiger denn je, sehen Sie das genauso?
Thomas Finck: Das sehe ich auch so. Und die letzten Jahre haben da auch eindeutig gezeigt, was möglich ist. Die hohe Anzahl an Spielern, die es geschafft haben, oben anzukommen sind für alle anderen die absolut positiven Beispiele.
Wie ist es um ihre eigene vertragliche Situation bestellt?
Thomas Finck: Mein Vertrag wurde bis 2010 verlängert. Ich fühle mich sehr wohl und die Arbeit mit den jungen Spielern, die ich teilweise aus meiner Zeit als B-Juniorentrainer noch bestens kenne, mach mir großen Spaß.