Während in der letzten Woche beim wichtigen Thema PID der Bundestag, wie vom umfragten Volk und den Medien des Landes attestiert, ehrlich, sachlich und ohne Fraktionszwang ein Gesetz beschließt (warum wird eigentlich nicht immer so debattiert?), und unser Bundes-Wolfi etwas gegen den schnellen Atomausstieg hat, da dürfen wir in der Diskussion um Panzerlieferungen an die Saudis mal wieder ganz offiziell erfahren, dass Niederschlagungen von Demokratiebewegungen eben Kollateralschäden im Kampf um was auch immer sind.
Als Totalschaden für all die „DFB-Frauen-WM-Macher“ dürfte wohl das Ausscheiden unserer Nationalmannschaft gewertet werden (wenn auch nicht laut und öffentlich). Aber ich glaube, so was passiert zwangsläufig, wenn man Fußball als vorherseh- und planbar betrachtet. Und nun kann ich ihn als Beleg endlich doch noch unterbringen, meinen Lieblingsspruch der letzten Saison von H. Bruchhagen aus Frankfurt: „Wir sind Siebter, …absteigen können wir nicht mehr.“ (hi,hi,hi) Natürlich sind die Gründe für das Ausscheiden unserer Frauennationalmannschaft vielschichtiger, aber während 2006 das „Sommermärchen“ entstand, weil die Menschen das wollten (und unsere Mannschaft war nicht gerade der Topfavorit), wurde 2011 dieses „Märchen“ von Anfang an behauptet und inszeniert, mit einem Happy End das fest eingeplant war. Und, wenn man sich Reaktionen der Spielerinnen am Tag nach dem Aus ansieht und hört, dann wird einem klar, dass auch sie selbst von nichts anderem als der Finalteilnahme ausgegangen sind. Aber sorry an alle Beteiligten: Fußball ist, Gott sei Dank, erstens anders und zweitens als man plant.
Und wie so oft im Leben steckt auch in dieser Niederlage etwas Positives. Denn nun kann der vorgezogene Zweitliga-Saisonstart wirklich die Aufmerksamkeit bekommen, die von der DFL ständig beteuert wird. Gut 16 Millionen TV-Menschen werden bestimmt nicht zusammen kommen, wenn am Freitag Energie gegen Dynamo spielt, aber ich gebe zu, dass mir der persönliche Saisonstart nun ein wenig fokussierter gelingt. Wir sind uns zwar noch nicht ganz einig darüber, ob wir das Spiel unseres FC HANSA per Bezahlfernsehkonferenz in der Kneipe, oder per Livestream und Fan-Radio zu Hause verfolgen, aber die ersten Auswärtsfahrten sind schon terminiert. Genauso wie der Jahresurlaub der nun so beginnt, dass man auch noch ein Heimspiel im Ostseestadion erleben kann. „Es ist angerichtet“ möchte man also ausrufen, wenn da nicht diese tragischen Nachrichten aus Rostock wären. Ich hätte den Holzfällerbart von Mathias Holst ja wirklich mal gerne live auf dem Platz erlebt, aber wieder nichts. Mathias, gute Besserung (Und das meine ich ernst)! Es ist noch ziemlich früh im Jahr, aber es geht endlich wieder los!