Denkbar unglücklich verpassten die A-Junioren des FC Hansa Rostock im Amateurstadion von Hertha BSC ihren zweiten Titelgewinn hintereinander. Nach der Meisterschaft in der vergangenen Saison verloren sie in diesem Jahr das Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal gegen den SC Freiburg mit 5:7 (2:2, 0:1) nach Elfmeterschießen. Zuvor sahen die 1.873 Zuschauer im Olympiapark eine spannende und attraktiv geführte Partie, in der die Rostocker einen zweimaligen Rückstand innerhalb der 93 gespielten Minuten aufholen konnten. Das umjubelte Ausgleichstor für Hansa fiel in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
Doch 45 Minuten zuvor konnten die Rostocker froh sein, dass sie noch die Chance auf den Ausgleich bekommen sollten. In Halbzeit eins liefen die Schützlinge von Trainer Roland Kross schon früh einem Rückstand hinterher. Nur Torhüter Johannes Brinkies war es zu verdanken, dass die in weiß spielenden Hanseaten mit nur einem Tor im Hintertreffen lagen. Marvin Metzel erzielte in der 16. Minute per Volleyschuss die Führung für die Breisgauer. In der Folgezeit vereitelte Brinkies mit tollen Paraden die weiteren Einschußmöglichkeiten für den Tabellendritten der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Die einzige nennenswerte Chance für den FCH vergab Sargis Adamanyan kurz vor dem Seitenwechsel, als der Freiburger Torhüter Schwolow einen Schuss von Edisson Jordanov nach vorn abprallen ließ. Den Nachschuss beförderte der Stürmer über das Tor.
Aufgrund der besseren Spielanlage ging die Führung für die Freiburger zu diesem Zeitpunkt auch vollkommen in Ordnung. Doch schon die ersten Minuten der zweiten Hälfte versprachen Besserung aus Sicht des FC Hansa. Nach einer kurzen Schrecksekunde für die knapp 1.000 Hansa-Fans, ein Freiburger Schuss strich knapp am Pfosten vorbei, erspielten sich die Hanseaten einige gute Möglichkeiten. Einen Kopfball von Pelle Jensen konnte der Freiburger Schlussmann mit den Fingerspitzen über die Latte lenken. Tom Weilandt und auch der kurz zuvor eingewechselten Vize-Europameister Nils Quaschner scheiterten am Keeper bzw. am Außennetz. Etwas präziser erledigte wenige Minuten später Ben Zolinski seine Aufgabe. Nach einer Hereingabe von Adamyan erzielte der Mittelfeldspieler per Kopf den verdienten Ausgleich (70.). Die Freiburger, die ihrerseits nur auf Konter lauerten, erholten sich von dem Schock sehr schnell und gingen durch den eingewechselten Amir Falahen wieder in Front (77.). Nach einem Einwurf auf der rechten Seite lief er gesamten Hintermannschaft auf und davon und ließ Johannes Brinkies mit einem Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance. Nach dem Andreas Pfingstner seinen Kopfball nicht im Tor der Freiburger unterbringen konnte (82.), glaubten nur noch die kühnsten Optimisten unter den Hansa-Anhängern an den Ausgleich. Dieser fiel dann eher hansauntypisch in der letzten Minute der Nachspielzeit als Edisson Jordanov auf dem linken Flügel zwei Gegenspieler mit einer simplen Körpertäuschung aussteigen ließ, den Ball in die Mitte flankte, wo sich Hannes Uecker hochschraubte und das Runde ins Eckige beförderte.
Im anschließenden Elfmeterschießen waren es die Sargis Adamyan und Tommy Grupe, die für den FCH trafen, bevor Tom Weilandt als dritter Rostocker Schütze antrat und an Torhüter Schwolow scheiterte. Der verwandelte Elfmeter von Nils Quaschner zum 5:6 konnte den dritten Pokalsieg der Freiburger A-Junioren auch nicht mehr verhindern, da auch der fünfte Freiburger Schütze seinen Elfmeter im Tor unterbringen konnte.
DFB-Junioren-Vereinspokal 2010/11, Endspiel
FC Hansa Rostock – SC Freiburg 5:7 (2:2, 0:1) n.E
Rostock: Brinkies – Bremer, Pfingstner (83. Uecker), Jensen, Kemsies, Zolinski, Jordanov, Grupe, Adamyan, Weilandt, Klak (63. Quaschner).
Freiburg: Schwolow – Günter, Albutat, Hezel, M. Schulz (75. Göppert) – Gutjahr – Lorenzoni, Ginter – Knab, Lienhard – Tasli (5. Falahen, 84. Kerk).
Tore: 0:1 Hezel (16.), 1:1 Zolinski (71.), 1:2 Falahen (77.), 2:2 Uecker (90.+2). Torfolge im Elfmeterschießen: 2:3 Ginter, 3:3 Adamyan, 3:4 Göppert, 4:4 Grupe, 4:5 Gutjahr, Weilandt scheitert an Schwolow, 4:6 Knab, 5:6 Quaschner, 5:7 Albutat.
Gelbe Karten: Jensen, Zolinski, Quaschner, Pfingstner, Bremer – Lienhard.
Schiedsrichter: Steuer (Menden).
Zuschauer: 1.873 im Berliner Stadion am Wurfplatz.