Generation Sportschau

Unser Kolumnist gehört zur Generation Sportschau und möchte trotzdem mittendrin statt nur dabei sein.

Moin, eigentlich wollte ich ja diesmal über höhere Mathematik im modernen Fußball schreiben, Stichwort „Expected Goals“ (Ehrlich, immer wenn ich darüber etwas lese, komme ich mir vor wie in nem Grundkurs zur Relativitätstheorie. Klingt sau klug, ich verstehe nur nix!), aber dann sah ich heute früh etwas, das ich nicht unkommentiert stehen lassen kann.

Zum Hintergrund: Wie man unter diesem Text lesen kann, gehöre ich zur „Generation Sportschau“. Ja, auch ich bin einer von den Typen, die Samstagnachmittag versuchen, keine Ergebnisse aus den anderen Ligen zu erfahren, um dann ab 18 Uhr in der Sportschau mit Freude die Spielberichte anschauen zu können. (Und auch ich habe mittlerweile die technische Möglichkeit, das TV-Programm auf Pause zu stellen. Aber bei der Sportschau nutze ich die für Pinkelpausen und Bier holen nicht, sondern gehe, in alter Gewohnheit, während der Werbepausen) Allerdings will auch meine Generation immer noch „mittendrin statt nur dabei“ sein und darum laden auch wir uns Apps runter. Nicht immer mit Sinn und Verstand, soll heißen: Wir wissen nicht immer, was man genau mit dieser App machen soll. Aber egal, wir haben sie.

Ich habe, unter anderem, die Sportschau-App auf meinem Handy. Und in dieser App habe ich heute früh ein Video mit dem Titel: „No Sports, Folge 43“ gesehen. In dieser Videoserie soll es um Sport und Corona gehen (Soll, ich habe bisher nur diese Folge gesehen und werde mir definitiv auch keine weitere reinziehen!) Also, in Folge 43 wird gezeigt, dass eine deutsche Schwimmmeisterin gerade nicht trainieren kann, weil sie „Corona hat“ (Man hat kein Corona! Corona ist ein Überbegriff für eine Virusgruppe und in anderen Sprachen das Wort für Sonne.) Na und, ich sitze auch gerade in Quarantäne und muss meinen Tag ohne Arbeitsstress rumkriegen;o) Dann wird eine Dortmunder Fankneipenwirtin gezeigt, die sich die Preiserhöhungen bei DAZN nicht mehr leisten kann. Und dann noch Zweitliga-Basketballerinnen aus Neuss, die wegen Corona nun mehrere Spiele hintereinander haben… Alles so interessant wie der berühmte Sack Reis, der in Wuhan umgefallen ist, aber auch komplett ohne eine Botschaft, Analyse oder Haltung zu den Problemen. Journalistisch und dramaturgisch eine absolute Nullnummer! Was soll der Quatsch? Ach ja, es ist Begleitmaterial für die Hauptstory der Folge 43: „Zuschauerskandal in der Regionalliga West“ Ihr habt es vielleicht mitbekommen, falls nicht, hier nochmal ne Kurzfassung: Letztes Wochenende, Derby zwischen Erstem und Zweiten der Liga, RWE gegen Preußen Münster, 10.000 Zuschauer, Spielabbruch nach Böller-(Made in Poland)-wurf auf Auswechselspieler von Münster. Um das klar zu stellen, in bin großer Fan von Pyro im Stadion! Die Videos aus Schweizer Stadien vom letzten Wochenende waren eine Ohren- und Augenweide, aber Polen-Böller sind keine Pyroshow, die sind im Stadion scheiße! Aber zurück zu dieser komischen Sendung. Die Story von diesem Spiel und seinem Abbruch, die hatte nun plötzlich eine Botschaft und was für eine. Ich sage es mal mit meinen Worten: {Ironie an} Da dürfen, trotz Corona, wieder 10.000 Menschen ins Fußballstadion und was machen sie draus? Provozieren einen „skandalösen Spielabbruch!“ Vielleicht doch besser wieder Geisterspiele?! {Ironie aus, KOTZ} Da produziert ein ARD-Sender eine App-taugliche Videoserie mit der Überschrift „Corona und Sport“ und die einzige Botschaft darin ist: „Schaut die bösen Fußballfans, man kann sie nicht wieder ins Stadion lassen, die machen nur Ärger“! So unnötig wie dem Papst seine Eier, schaut es euch bloß nicht an!

Na gut, am Samstag gegen Nürnberg werden wir auch wieder punkten (Ich bin überzeugt sogar dreifach!) und wenn doch nicht, denkt dran: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Wir werden die 40 Punkte schon holen.

AHU und Sport frei
vom Rhein an die Ostsee
Olaf Peters

PS: Aufgrund von diversen Phrasen-Zitaten in dieser Kolumne verurteile ich mich selbst zur Phrasenschwein-Fütterung.

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Von Olaf Peters

Olaf Peters, Jahrgang 1971, war mit sieben das erste Mal im Ostseestadion und leidenschaftet seit dem mit unserem FCH.

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