Die äußeren Bedingungen mit kalten, regnerischen Herbstbedingungen und einem rutschigen Rasen stimmten nicht unbedingt für ein Spitzenspiel – wer aber am Sonntag den Weg ins Rostocker Volksstadion fand, wurde absolut nicht enttäuscht. Am Ende einer spannenden und abwechslungsreichen Partie konnte die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock den Torgelower SV Greif knapp und vor allem etwas glücklich mit 3:2 (0:1) bezwingen. Damit war es der siebente Sieg in Folge für die Mannen von Trainer Axel Rietentiet, die durch diesen Erfolg nun an den Torgelowern vorbei auf den zweiten Platz vor rückten. Tabellenführer bleibt Berlin Ankaraspor, punktgleich aber mit dem besseren Torverhältnis.
Vor allem die Anfangsphase und nahezu die komplette erste Hälfte gehörten dem druckvoll aufspielenden Tabellenführer aus Torgelow. Bereits nach drei Spielminuten musste Hannes Grundmann bei einem Versuch des stets gefährlichen Daniel Pankau in höchster Not retten. Auch bei einem Kopfball von Keyser nach einer Ecke war Hansa II noch im Glück. Nach sieben Spielminuten war es dann aber auch schon so weit – nach langem Ball war Pankau zur Stelle und hob über Andreas Kerner hinweg ins Tor. Nur langsam konnte sich der FCH aus der Umklammerung der Gäste lösen. Die Chancen hatten aber auch weiterhin die Greifen, so beispielsweise noch zweimal Pankau (24. und 38.). Es ging mit einem für die Rostocker eher schmeichelhaften Rückstand in die Pause.
Nach Wideranpfiff präsentierte sich der FCH II etwas verbessert. Mit einer Bogenlampe prüfte Moris Fikic den Torgelower Keeper Andre Greulich (47.). Dann profitierten die Gäste jedoch von einem Fehler vom Hansa-Schlussmann, der einen Freistoß nicht festhalten konnte, im Nachsetzen traf dann Christian Preiss zum 0:2 (55.). Noch gab sich der FCH II nicht geschlagen. Kopfbälle von Kunstmann (59.) und Grundmann (60.) konnte Greulich noch parieren, nach einem Lange-Freistoß war Greulich auch beim Kopfball des eingewechselten Danny Koop noch am Ball, beim Nachschuss von Grundmann dann aber machtlos (78.). Die Torgelower hatten sich bereits zuvor zu weit zurückgezogen und wollten die Führung verwalten. Die Rostocker rannten nun mit dem Mute der Verzweiflung an. Ein Schuss von Rausch (79.) und ein Versuch von Koop (80.) – der Ausgleich lag in der Luft. Nach einer Ecke von Rausch war Koop dann per Kopf zur Stelle – 2:2 (81.). Die heiße Schlussphase in diesem packenden Derby leitete dann der Torgelower Daniel Nawotke mit einem Schuss ein (83.), den Siegtreffer erzielte allerdings ein Mann im weißen Trikot – der ebenfalls eingewechselte Marcel Kunstmann schloss drei Minuten vor Schluss einen Angriff aus Nahdistanz mit dem umjubelten 3:2-Siegtreffer ab (87.).
„Die ersten 45 Spielminuten waren von uns gar nicht gut. Da haben uns die Torgelower teilweise vorgeführt und wir müssen zur Pause eigentlich mit 0:3 zurückliegen. Dadurch, dass es nur ein 0:1 war, waren wir noch im Spiel. Zur Pause haben wir taktisch umgestellt und die Einwechslungen mit Marcel Kunstmann und später mit Danny Koop haben sich auch absolut positiv bemerkbar gemacht. Wir waren dann in der zweiten Hälfte die aktivere Mannschaft, die Torgelower haben sich dem 0:2 dann zu sicher gefühlt und sich zurückgezogen. Toll natürlich, dass es am Ende sogar zum Sieg für uns gereicht hat – besonders für Danny Koop und Marcel Kunstmann, die unter der Woche immer fleißig trainieren, hat es mich gefreut.“, so Trainer Axel Rietentiet.
Oberliga Nord 2010/11, 10. Spieltag
FC Hansa Rostock II – Torgelower SV Greif 3:2 (0:1)
Rostock: Kerner – Schumski, Freitag, Grundmann, Lange – Evljuskin, Starke, Rausch, Kremer (46. Kunstmann) – Fikic (70. Gladrow), Kühn (62. Koop).
Torgelow: Greulich – Jager, Keyser, Mista, Nawotke – Zschiesche, Brück, Novacic, Pankau – Lange, Preiss.
Tore: 0:1 Pankau (7.), 0:2 Preiss (55.), 1:2 Grundmann (78.), 2:2 Koop (81.), 3:2 Kunstmann (87.).
Gelbe Karten: Evljuskin, Fikic – Keyser.
Schiedsrichter: Marcel Bartsch (Parchim).
Zuschauer: 120.
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