Der FC Hansa Rostock hat es endlich geschafft und konnte am elften Spieltag den ersten Saisonsieg einfahren. Im Heimspiel gegen den TSV 1860 München gelang ein hart erkämpfter am Ende aber verdienter 2:0 (1:0)-Sieg. Durch diesen Erfolg konnte der FCH sein Punktkonto auf neun erhöhen und schöpfte damit wertvolle Luft im Abstiegskampf der Liga zwei. Überall im Stadionrund, bei Verantwortlichen und Spielern war die Erleichterung absolut spürbar.
Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Aue gab es drei Veränderungen in der Startelf der Hanseaten. Robert Müller ersetzte den verletzten Rechtsverteidiger Peter Schyrba, der im bisherigen Saisonverlauf noch keine Spielminute verpasst hatte. An Stelle von Dexter Langen und Timo Perthel rückten Tobias Jänicke und Michael Blum ins Mittelfeld, wobei letzterer zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an aufgeboten wird. Neu war auch das 4-3-3-System mit Kevin Pannewitz im rechten Mittelfeld sowie den beiden offensiven Außen Mohammed Lartey und Tobias Jänicke. Dieses System war eine Woche zuvor erfolgreich im Spiel gegen Midtjylland (3:0) getestet worden.
Nach einer etwa zehnminütigen Abtastphase hatte der FC Hansa durch Schied die erste Chance (11.), nach einer Ecke von Lartey war er mit dem Kopf zur Stelle, Routinier Gabor Kiraly konnte die Kugel aber über den Kasten bugsieren (17.). In der Folgezeit kamen allerdings zunehmend die Löwen besser zum Zug und erspielten sich gute Chancen. In dieser Phase war dem Gastgeber schon eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Bei einer großen Chance von Goalgetter Benjamin Lauth konnten Kevin Müller und Dominic Peitz gemeinsam retten (20.). Erneut verzog Lauth haarscharf (29.). Einen Flatterball von Pannewitz konnte Kiraly mit größter Mühe abwehren (33.). Dann das 1:0 für den FCH, dass zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend viel. Nach einer Ecke von Lartey ist Peitz per Kopf zur Stelle und markiert das 1:0 (40.). Bei diesem Kopfball gegen den herausstürzenden Kiraly musste Peitz Kopf und Kragen riskieren, zog sich dabei eine Schulterverletzung zu und musste später ausgewechselt werden.
In der zweiten Hälfte agierten die Rostocker druckvoll und spielten auf den entscheidenden zweiten Treffer. Die Fehler aus dem Karlsruhe-Heimspiel sollten an diesem Tage nicht wieder gemacht werden. Pannewitz mit einem Kopfball (53.), Schüsse vom eingewechselten Tom Weilandt (56.) und Lartey (58.) waren die nächsten Chancen. Bei einem Kopfball von Rakic ist Keepter Müller noch einmal gefordert (69.). Dann aber die Erlösung – wieder ein Standard mit dem der FCH erfolgreich ist. Diesmal ist nach einem Freistoß von Lartey Verteidiger Matthias Holst zur Stelle und kann unbedrängt zum umjubelten 2:0 einköpfen (73.). Nach Zuspiel des eingewechselten Ziegenbein vergibt Weilandt sogar noch die Chance zum 3:0 (86.).
Trainerstimmen
Peter Vollmann (Rostock): 1860 München war die ersten 30 Minuten besser im Spiel, was aber normal ist, da wir doch etwas angekratzte Nerven hatten. Wir haben anfangs im 4-3-3 nicht so gut agiert, kamen aber dann besser ins Spiel. Gerade nach dem Halbzeitgespräch haben wir über den Kampf ins Spiel gefunden, haben nachgesetzt – das sieht nicht immer so schön aus, aber heute habe ich von jedem Spieler die 130 Prozent gesehen, die ich immer fordere. Und wir haben auch die Verletzungsprobleme gut weggesteckt. 1860 ging es heute so, wie es uns sonst ging. Auch wir hatten schon oft gute Chancen und wurden am Ende nicht belohnt. Wir haben 1860 mit zwei guten Standardsituationen am Ende niedergerungen und den Sieg verdient erkämpft. Dieser Sieg war sehr wichtig für uns und nun geht hoffentlich einiges leichter. Wir sind auch in Düsseldorf nicht chancenlos.
Reiner Maurer (München): Wir haben sehr gut begonnen, die ersten 30 Minuten gute Chancen herausgespielt, riesige Chancen von Lauth und Volland vergeben, die am Torwart gescheitert sind und das war heute die Entscheidung, dass wir diese Chancen nicht genutzt haben und dann durch Abstimmungsprobleme das 0:1 kassieren. Danach waren wir nicht mehr so gut im Spiel, aber trotzdem hatte Benny Lauth, der heute leider Pech im Abschluss hatte, seine dritte hundertprozentige Chance. Dann gab es nochmal einen Standard mit einem Kopfball zum 0:2 und das ist für uns natürlich ganz bitter, da wir in den ersten 30 Minuten sehr gut gespielt haben. Jetzt brauchen wir gegen Paderborn endlich wieder einen Sieg. Glückwunsch an Hansa Rostock.
2. Bundesliga 2011/12, 11. Spieltag
FC Hansa Rostock – TSV 1860 München 2:0 (1:0)
Rostock: K. Müller – R. Müller, Holst, Wiemann, Pelzer (54. Weilandt) – Blum, Peitz (44. Perthel), Pannewitz – Lartey, Jänicke (83. Ziegenbein), Schied.
München: Kiraly – Rukavina, Benjamin, Schindler, Feick – Stahl (64. Schäffler), Bierofka, Rakic, Halfar (88. Wood) – Lauth, Volland (65. Maier).
Tore: 1:0 Peitz (40.), 2:0 Holst (73.).
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg).
Gelbe Karten: Schied, Pannewitz, Jänicke – Bierofka, Stahl, Schäffler, Schindler.
Zuschauer: 14.700 in der Rostocker DKB-Arena.