Hansa-Profis werden ausgegliedert

Die rund 1.800 Teilnehmer der außerordentlichen Mitgliederversammlung des F.C. Hansa Rostock e.V. haben heute für die geplante Ausgliederung der Profifußballabteilung zum Jahresende gestimmt.

Die rund 1.800 Teilnehmer der außerordentlichen Mitgliederversammlung des F.C. Hansa Rostock e.V. haben heute für die geplante Ausgliederung der Profifußballabteilung zum Jahresende gestimmt. Von 1.690 stimmberechtigen Mitgliedern votierten 1.488 für die Ausgliederung, zehn dagegen. Zustimmung gab es auch für die Strategie 2020, in der die langfristigen Entwicklungsziele des Vereins definiert worden sind.

„Die Mitglieder haben uns heute ihr Vertrauen für unseren gemeinsamen Weg der Zukunftssicherung ausgesprochen“, sagten der Aufsichtsratsvorsitzende Harald Ahrens und Vorstandsvorsitzender Michael Dahlmann. Der Prozess bis zur Ausgliederung und der dann notwendigen Abstimmung auf der turnusmäßigen Mitgliederversammlung im November soll durch mehrere Mitgliederforen begleitet werden. Auch Sponsoren und Partner sollen über das Strategiekonzept informiert werden.

Der Aufsichtsrat und Vorstand dankten ausdrücklich der DKB und dem Vermarktungspartner Infront Sports & Media, die als langjährige Partner den Verein trotz schwieriger Verhandlungen auch bei diesem neuen Weg für eine weitere Entschuldung und somit für eine Beteiligung von strategischen Partnern in herausragender Weise unterstützt haben. „Dafür sind wir wirklich sehr dankbar, weil diese Unterstützung die Grundvoraussetzung für einen finanziellen Befreiungsschlag ist. Unserem Ziel, den Verein wieder auf gesunde Füße zu stellen, können wir mit dieser Rückendeckung nun einen Riesenschritt näherkommen“, so Ahrens und Dahlmann.

Mit der Strategie 2020 die Zukunft sichern

Kern der Vereinbarung ist der Kauf der Stadionkredite durch den neuen strategischen Partner Rolf Elgeti, sollte der FC Hansa Rostock die Spiellizenz für die 3. Liga erhalten und die Spielklasse sichern. Danach erhält der neue strategische Partner Anteile an der zu gründenden „F.C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA“, der ausgegliederten Profifußballabteilung. „Das ist ein erster wichtiger und entscheidender Schritt für die erfolgreiche Lizenzierung, an der wir jedoch noch bis zum 28. Mai weiter hart arbeiten müssen, um alle Auflagen und Bedingungen zu erfüllen“, betonte Dahlmann.

Rolf Elgeti ist Aufsichtsratschef des Immobilienunternehmens TAG Immobilien mit Sitz in Hamburg, das an der Börse im MDax notiert ist. Bis Herbst des vergangenen Jahres hatte er noch den Chefposten im Vorstand des Unternehmens inne, war dann aber ins Kontrollgremium gewechselt.

„Der Verein kann sich glücklich schätzen, unter seinen Mitgliedern einen engagierten Partner gewonnen zu haben, der mit erheblichen Mitteln die Zukunftsstrategie des 50 Jahre alten Traditionsklubs mit sichert und gestaltet.“ Der 38-jährige Unternehmer, der sich heute den Mitgliedern vorgestellt und auch deren Fragen beantwortet hat, ist in Rostock geboren, in der Nähe der Hansestadt aufgewachsen und seit zehn Jahren Hansa-Vereinsmitglied. Der vierfache Familienvater und leidenschaftliche Fußballfan (kein aktiver Fußballer) lebt mit seiner Familie in Potsdam. „Ich möchte mit meinen Möglichkeiten einen Beitrag leisten, den Verein wieder zu stabilisieren und in eine höherklassige Zukunft zurückzuführen“, begründete er heute sein Engagement.

Stadion und die Marke gehören dem Verein

Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung bekräftigen der Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstandsvorsitzende nochmals, dass das Stadion und die Marke F.C. Hansa auch nach der Ausgliederung dem Verein gehören und die Mitbestimmungsrechte der Mitglieder im vollen Umfang erhalten bleiben. „Bis zu der endgültigen Abstimmung des Ausgliederungskonzeptes im November wird es mehrere Mitgliederforen und Informationsveranstaltungen geben“, kündigte Dahlmann an. „Wir wollen unsere Vereinsmitglieder, aber auch Sponsoren und Partner frühzeitig einbinden, damit sie an diesem Entwicklungsprozess selbstbestimmt mitwirken können.“ Zu den Modalitäten der Stadion-Namensrechte werden sich die DKB und der Verein in der kommenden Woche gemeinsam äußern.

Hintergrund für die prekäre Lage war vor allem, dass der DFB für die aktuelle Lizenzierung erstmals die Gesamtlage des Konzerns heranzieht. Während der Verein im vergangenen Jahr durch den übergreifenden Schuldenschnitt von den Verbindlichkeiten in Höhe von rund zehn Millionen Euro entlastet werden konnte, schlägt das Stadion weiterhin mit ausstehenden Krediten von über 20 Millionen Euro zu Buche. Verschärfend kamen die sportliche Krise des Vereins in der Hinrunde und die für die 3. Liga überdimensionierten Strukturen hinzu. In der gegenwärtigen Lage ist der Verein stark in seiner Existenz gefährdet.

Mit der Vereinsstrategie 2020, die neben dem Ausgliederungskonzept heute zum ersten Mal den Mitgliedern erläutert und anschließend mit ihnen diskutiert worden ist, sollen insgesamt die strukturellen Rahmenbedingungen für eine sichere Vereinszukunft geschaffen werden. Sportlich soll sich der Verein dauerhaft oberhalb der 3. Liga etablieren. Dafür setzt der Verein auf eine hohe Qualität der Nachwuchsakademie und eine bessere Förderung und Heranführung junger Talente an den Profibereich. Wirtschaftlich sind dafür eine stringente Sanierungsdisziplin, ausgeglichene Jahresergebnisse sowie eine positive Eigenkapitalausstattung in allen Struktureinheiten notwendig. Mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog sollen die ambitionierten Zielsetzungen umgesetzt werden.

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Von Redaktion

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