Drittligist Hansa Rostock ist mit seinem Ende 2015 angeschobenen Sanierungsprozess einen wichtigen Schritt auf seinem Weg zur wirtschaftlichen Gesundung des Vereins vorangekommen. Durch die Umsetzung von insgesamt drei Maßnahmen-Paketen, die u.a. die Anpassung der Personal- und Gehaltsstrukturen sowie die Reduzierung von Sachkosten beinhaltete, konnte das strukturelle Defizit von knapp zwei Millionen Euro auf eine halbe Million Euro pro Saison reduziert werden. Noch in Umsetzung befindet sich u.a. die Vermietung der Geschäftsstelle, die nochmals weitere positive Auswirkung auf die Höhe des Gesamt-Sanierungseffektes mit sich bringen wird, teilte der Verein am Dienstag mit.
„Mit den umfangreichen Maßnahmen der drei Sanierungs-Pakete konnten wir kurzfristig den größten Kostendruck in den Griff bekommen. Nun heißt es, den nächsten Schritt zu machen und nach den wichtigen Einschnitten den Haushalt zu konsolidieren. Ziel ist es, insbesondere durch Erlös- und Ertragssteigerungen, die verbleibende Liquiditätslücke in Höhe von 500 Tausend Euro zu schließen. Dazu haben wir bereits ein erstes Konsolidierungspaket angeschoben“, so Christian Hüneburg, Vorstand für Finanzen und Verwaltung bei Hansa.
Zentrales Kernstück des Konsolidierungspakets I ist die vertragliche Anpassung im Bereich des Stadion-Caterings. So haben sich der Fußballverein und sein offizieller Catering-Partner, die W.Holz GmbH, auf eine weitreichende Neugestaltung des Vertrages verständigt.
„In partnerschaftlichen Gesprächen haben wir die Umsatzbeteiligungen bei den Heimspielen der Lizenzmannschaft im Bereich des Public-Caterings zugunsten des F.C. Hansa Rostock deutlich anpassen können. Die Heimspiele des F.C. Hansa Rostock locken im Durchschnitt 11.200 Zuschauer ins Ostseestadion und sind damit ein enorm großer Wirtschaftsfaktor, von dem wir nun stärker profitieren können. Zum anderen wurden auch die Sponsoring-Leistungen entsprechend erhöht. Deutlich besser aufgestellt sind wir nun auch bei der Umsatzbeteiligung für Drittveranstaltungen, die wir künftig über ein zusätzliches Vergütungsmodell abrechnen können“, so Robert Marien.
Zum Konsolidierungspaket I gehören zudem die bereits sehr erfolgreich eingeschlagenen Neuerungen im Bereich des Mikrosponsorings beim FC Hansa. Durch die kürzlich geschlossene Zusammenarbeit mit der Berliner Sportmarketing-Agentur BAES Deutschland GmbH und vor allem der Neustrukturierung und Optimierung der vereinsinternen Kundenbetreuung konnte der FC Hansa seine Aktivitäten im regionalen Markt optimieren und deutlich ausbauen. Seit Anfang September 2016 konnten somit bereits über 300 neue Klein- und Kleinstsponsoren gewonnen werden.
Robert Marien, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock: „Im Bereich des Mikrosponsorings steckt enormes Potential. Durch den Wechsel unseres Partners bei der Telefon-Vermarktung zu BAES, eine der führenden Agenturen für regionales Sportmarketing, und vor allem unserer eigenen Anstrengungen inhouse sind wir auf diesem Gebiet nun deutlich professioneller aufgestellt. Mit dem bisherigen Zuwachs an Sponsoren haben wir schon jetzt unsere ursprüngliche Zielstellung für die gesamte Saison erreicht. Ein großer Erfolg, den es auszubauen gilt. Neben den wirtschaftlichen Aspekten geht es uns aber auch um die Bindung regionaler Wirtschaftsunternehmen an den F.C. Hansa und die Identifikation der Unternehmen mit dem Verein.“
Im Rahmen des Konsolidierungspakets I ist zudem die Anpassung eines weiteren zentralen Dienstleistungsvertrages erfolgt. So wurde die seit der Saison 2013/2014 bestehende Kooperation mit der LMS Sport GmbH vertraglich optimiert. „Bei der Anpassung des Vertrages haben wir die Konditionen für die 2. Liga erheblich verbessert. Gemeinsam mit LMS haben wir einen Prozess gestartet, um für unsere Mitglieder und Fans die Dienstleistungsqualität in den Bereichen Ticketing, Merchandising und Mitgliederbetreuung dauerhaft zu steigern,“ so Christian Hüneburg, Vorstand für Finanzen und Verwaltung.
Der Gesamteffekt des Konsolidierungspakets I beträgt in der dritten Liga 250.000 Euro p.a. Dieser Effekt wird sich im Falle eines höheren Zuschauerschnittes sowie bei einer höheren Liga-Zugehörigkeit entsprechend steigern.
Um die nach der Umsetzung von Konsolidierungspaket I noch verbleibende Lücke in Höhe von 250.000 Euro zu schließen, befinden sich bereits zwei weitere Konsolidierungspakete in Vorbereitung, die der Hansa-Vorstand bis zum Ende der aktuellen Saison 2016/2017 umsetzen wird.