Herbstliche Unentschieden: Du willst, kannst aber nicht

„Das nennt man wohl ein gerechtes Unentschieden. Aber ich finde Unentschieden scheiße.“ Diese sms schickte ich am Samstagabend, nach dem Spiel gegen den KSC, an meinen Freund Nick in Karlsruhe. Er ist nicht der einzige Freund oder Bekannte von mir, der sich ebenfalls für deutschen Vereinsfußball interessiert.

„Das nennt man wohl ein gerechtes Unentschieden. Aber ich finde Unentschieden scheiße.“ Diese sms schickte ich am Samstagabend, nach dem Spiel gegen den KSC, an meinen Freund Nick in Karlsruhe. Er ist nicht der einzige Freund oder Bekannte von mir, der sich ebenfalls für deutschen Vereinsfußball interessiert. Und ich bin sicher nicht der Einzige, der aus Sympathie zu seinen Freunden, aus reinem Interesse natürlich, auf die Ergebnisse von anderen Mannschaften schaut. (In meinem Fanclub „Südwestkurve“ kenne ich sogar einen HANSA-Fan dessen Freundin zum FC… nein, dass kann ich hier nicht sagen.)

In meinem Freundeskreis treiben sich Fans von Mannschaften herum, die die (fast) komplette Ligavielfalt dieses Landes repräsentieren. Von oben nach unten bedeutet das: Der VfB Stuttgart und der KSC, dann der FC St. Pauli, gefolgt vom FSV Ludwigshafen-Oggersheim und am Ende der ruhmreiche 1. FC Lok Leipzig. Zusammen mit HANSA sind das sechs Clubs. Und wenn man mal den derzeit wirklich schon bemitleidenswerten Meister und das, von Ergebnis-beeinflussenden Randerscheinungen, letzte Spiel von Lok Leipzig heraus lässt, haben alle Mannschaften am letzten Wochenende unentschieden gespielt. (Okay, der KSC und HANSA gegeneinander, aber egal!)

Unentschieden, ich mag dieses Ergebnis nicht. Unentschieden ist doch, dass du willst, aber nicht kannst. Unentschieden ist plus minus Null auf dem Konto. Unentschieden ist die Diskussion um die Pendlerpauschale. Und im Fußball heißt Unentschieden Punkteteilung. Aber das ist Quatsch, denn Unentschieden bedeutet doch eigentlich: auf der Habenseite – Eins, auf der Sollseite – Zwei (und der Gegner kriegt auch noch Einen). Fragt ihr euch allmählich, was eigentlich grad mein Problem ist? Ich sag’s euch: Nach dem 1:1 gegen S04 vorletzte Woche fühlte es sich wie ein Punktgewinn an (und ich finde es total amüsant, dass HANSA für das neue Torwartproblem in Deutschland verantwortlich ist. Manuel, danke übrigens noch mal für das Tor!). Und als wir eine Woche später im Ostseestadion gegen den KSC wieder unentschieden spielten, da fühlte es sich wie eine Niederlage an. Warum? Schließlich haben wir einen Punkt gegen eine, momentane, Spitzenmannschaft der Liga geholt. Ich glaube Unentschieden fühlen sich immer dann scheiße an, wenn sie nicht erkämpft wurden. Gegen S04 lagen wir in Rückstand und haben noch einen Punkt geholt, gegen den KSC hätten wir gewinnen können (müssen) und haben darum einen Punkt verloren.

Und an dieser Stelle fällt einem HANSA-Fan natürlich das legendäre 4:4 gegen Karlsruhe aus der Hinrunde der letzten Saison ein. Denn da haben wir zwar am Ende auch nur einen Punkt, aber im Grunde das ganze Spiel, gewonnen. Ich war damals auch dabei. Und nur um sich klar zu machen, dass Unentschieden wirklich schön sein können, hier noch mal ein Auszug aus meinem Spielbericht: „…ich erlebte um mich herum Karlsruhe-Fans die ausgiebig feierten und, etwa ab der 60. Spielminute, die alte deutsche Volksweise anstimmten ‚So ein Tag, so wunderschön wie heute‘ Es war erniedrigend. Und dann begann die Schlussviertelstunde. Ab der 75. Minute drehte HANSA auf, schoss in zehn Minuten drei Tore und war am Ende dem Sieg viel näher als der Gegner. Und ich stand immer noch mitten unter den KSC-Fans! ‚So ein Tag‘ sangen sie nicht mehr, sie wurden still und stiller, während in mir eine unbeschreibliche Freude und vor allem unbegrenzter Stolz erwachten. Das Spiel endete 4:4 und während ich als Einziger im KSC-Fanblock mit einem breiten Grinsen Richtung Treppe strömte, brüllte es neben mir ‚Scheiß Ossis!‘ und ich dachte in meiner tiefen Freude nur ‚Gern geschehen, Blödmann.’…“

Wieder zurück in der Gegenwart durfte ich gerade den souveränen 6:0-Sieg von HANSA im Pokal sehen. Und plötzlich ist alles wieder schön! Vielleicht kam ich ja auch nur wegen der Jahreszeit ins Grübeln – Herbst ist irgendwie auch Unentschieden.

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Von Olaf Peters

Olaf Peters, Jahrgang 1971, war mit sieben das erste Mal im Ostseestadion und leidenschaftet seit dem mit unserem FCH.

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