Hoffnung bis zum letzten Spiel

Ich weiß, ich hinterlasse hier auf der Seite immer seltener meine Gedanken. Was nicht bedeutet dass ich jetzt, da es HANSA eher schlecht geht, nicht mehr mit fiebere oder gar den Stadien fernbleibe. Mitnichten! Das liegt zum Einen daran, dass ein Fulltime-Job plus diverse Freizeitaktivitäten die Zeit zum Schreiben doch empfindlich reduzieren und zum Anderen daran, dass es auch keinen Spaß mehr macht hier immer wieder das Gleiche über Niederlagen, Sorgen um den Verein und erlittene Schmach und Pein nach jedem Spieltag zu schreiben.

Ich weiß, ich hinterlasse hier auf der Seite immer seltener meine Gedanken. Was nicht bedeutet dass ich jetzt, da es HANSA eher schlecht geht, nicht mehr mit fiebere oder gar den Stadien fernbleibe. Mitnichten! Das liegt zum Einen daran, dass ein Fulltime-Job plus diverse Freizeitaktivitäten die Zeit zum Schreiben doch empfindlich reduzieren und zum Anderen daran, dass es auch keinen Spaß mehr macht hier immer wieder das Gleiche über Niederlagen, Sorgen um den Verein und erlittene Schmach und Pein nach jedem Spieltag zu schreiben.

Am Wochenende dachte ich mir, ich schaue mal, wie Fans von anderen Mannschaften leiden und ging ins Wildparkstadion zu Karlsruhe. (Nein, der Grund war, dass mich mein Freund Nick eingeladen hatte und HANSA erst am nächsten Tag im Ostseestadion gegen Ingolstadt ran musste.) Aber der Gedanke vom Mitleiden kam mir schon beim Gang zum Stadion, denn die Parallelen zwischen dem KSC und dem FCH sind im Moment schon offensichtlich: Beide auf einem Abstiegsplatz, beide 17 Punkte (vor diesem Spieltag), beide spielten ein starkes „Schicksalsspiel“ (KSC-HSV 3:2, FCH-Koblenz 9:1) und haben danach keinen Blumentopf mehr gewonnen und beide hatten an diesem Spieltag einen direkten Mitabstiegskandidaten als Gegner. Okay, ich will die Unterschiede nicht unterschlagen: das HSV-Spiel ist erst fünf Spieltage her, ins Wildparkstadion kommen selbst gegen Bielefeld noch über 24.000 Zuschauer, HANSA machte am Sonntag, zumindest weitgehend, das Spiel und holte einen (vielleicht später mal sehr wichtigen) Punkt, während Karlsruhe fast nur bieder, ohne echte Ideen und am Ende erfolglos spielte. Naja und der vielleicht wichtigste Unterschied: Beim KSC droht nicht der Abstieg in die DRITTE Liga. Aber sonst, alles sehr vertraut.

Vorm Stadion Gespräche mit zweckoptimistisch-analytischer Grundstimmung („Drei Punkte müssen sein!“), beim Bier im Stadion ablenkende Themen wie Fotografie und Autobau (sowie Transparente mit: „Jungs wir glauben an euch!“) und beim Betreten der Ränge dann doch wieder diese, durch Fan-Massen verströmte, prickelnde Zuversicht. (Gut, beim Badener-Lied grins ich immer stumm in mich hinein und genieße die blau-weiße Kulisse.) Dann beginnt das Spiel und natürlich hört man die bekannten Gesänge (mit anderem Vereinsnamen), die immer gleichen Kommentare (in anderem Dialekt) und die Ahs und Ohs, wie wohl in jedem deutschen Stadion. Aber man spürte, neben der Zuversicht, eben auch die Angst auf den Rängen, jene die wohl typisch und normal ist, wenn die eigene Mannschaft im Abstiegskampf steckt. Da wird ein Fehlpass, ein Nicht-Nachsetzen oder ein missglückter Angriff viel heftiger wahrgenommen und kommentiert. Und, da macht sich eben nach einer Stunde erfolglosem Spiel allmählich (verständliche) Resignation breit. Diese hat sich am Samstag dann auch auf die KSC-Spieler übertragen und prompt bekommen sie in der 80. Minute den entscheidenden Gegentreffer.

Falls jetzt der Gedanke aufkommt: Ich bin nicht der Meinung, dass die Fans Schuld an der Niederlage sind, aber ich glaube schon, dass wir auf den Rängen viel beeinflussen können. Und ich denke dabei an das grandiose 4:4 unseres FCH im Wildparkstadion vor zwei Spielzeiten oder an das weniger grandiose 2:3 am Millerntor vor zwei Wochen. Beim Unentschieden damals sangen alle KSC-Fans ab der 70. Minute, und beim Stand von 4:1, „So ein Tag…“ um am Ende mit einer gefühlten Niederlage nach Hause zu gehen. Und am Millerntor scheinen die Störmanöver im HANSA-Block während der Halbzeit nicht unwesentlich dazu beigetragen haben, dass die Pauli-Fans in der zweiten Spielhälfte doch noch wach wurden und am Ende als Sieger den Platz verließen. Wie gesagt, wir auf den Rängen sind ausdrücklich nicht für die Leistung der Spieler verantwortlich. Aber stell dir vor, 20.000 Menschen um dich herum glauben nicht mehr daran, dass du es packst. Wie willst du da noch an dich selbst glauben? Und darin besteht immer noch die Kraft und Macht der Fans (glaube ich)!

Ich bin gespannt wie viele am Freitag in Koblenz dabei sind und wie schnell aus der Zuversicht am Anfang Resignation, Galgenhumor oder Wut wird. Ich jedenfalls gebe die Hoffnung erst nach dem letzten (Relegations-)Spiel auf. Und darum: Ein 9:1 ist diesmal nicht nötig, aber ein 2:1 wäre schön!

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Von Olaf Peters

Olaf Peters, Jahrgang 1971, war mit sieben das erste Mal im Ostseestadion und leidenschaftet seit dem mit unserem FCH.

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