Die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock II sendete am Mittwochabend ein eindrucksvolles Lebenszeichen im Regionalligaabstiegskampf an die Konkurrenz. Dem Tabellenvorletzten gelang mit dem knappen 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg der zweite Heimsieg. Den ersten hatte man bereits im August gegen den FC Oberneuland (3:2) gefeiert. Durch den fünften Saisonsieg verbesserte sich der FCH II mit 19 Punkten auf den 16. Tabellenplatz.
Bei den Rostockern standen an diesem Abend mit Langen, Schied, Fillinger und Pannewitz gleich vier Akteure aus der Profimannschaft in der Anfangsformation. Die Hausherren begannen jedoch relativ verhalten und spielten aus einer kompakten Abwehr heraus. Nicht von ungefähr hatten auch die vom Ex-Rostocker Steffen Baumgart trainierten Gäste aus Magdeburg nach elf Spielminuten durch Watzka die erste Chance des Spiels – Andreas Kerner war jedoch auf dem Posten. Mit ihrer ersten Chance kamen dann die Gastgeber zur Führung. Marcel Schied bediente mustergültig Daniel Becker, der eiskalt aus Nahfistanz vollstreckte (16.). Die Magdeburger erholten sich nur langsam von diesem Schock, spielten in der Folgezeit aber zunehmend druckvoller. Stephan Gusche musste per Kopf retten (21.) und bei einem Versuch vom ehemaligen Rostocker Simon Tüting war abermals Andreas Kerner zur Stelle (23.). Ein Lebenszeichnen sendete Kevin Pannewitz mit einem Distanzschuss (32.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte kontrollierten die Platzherren dann wieder mehr das Geschehen, die Magdeburger agierten nun nicht mehr so druckvoll wie vor der Halbzeit. Die Gastgeber ließen nun kaum mehr Chancen zu, einzig bei hohen Bällen wirkte die Hintermannschaft nicht immer sattelfest. Lange Zeit wurden beide Keeper kaum gefordert. Glück hatte dann allerdings Kerner bei einem Freistoß von Racanel, der auf der Latte landete (68.). In der 76. Spielminute machte dann die ohnehin schon lautstarke Magdeburger Fangemeinde mit einem Böller auf sich „aufmerksam“. Dieser sollte jedoch die jungen Rostocker aufwecken – bei einem Schuss konnte Tischer gerade noch so zur Ecke abwehren (79.). Nach einer feinen Flanke von Henry Haufe traf Max Kremer das Leder nicht richtig (85.). Die (unkontrollierte) Schlussoffensive überstanden die Rostocker dann mit Glück und Geschick.
Einziger Wermutstropfen war an diesem Abend die Verletzung von Dexter Langen, der nach nur 23 Minuten mit Verdacht auf Jochbeinbruch ausgewechselt werden musste. Er wird voraussichtlich acht Wochen fehlen.
„Wir hatten uns das heute natürlich ganz anders vorgestellt. Eigentlich war lange genug Zeit zumindest den Ausgleich zu machen, aber uns ist heute in der Offensive nicht wirklich viel gelungen. Ich bin vom Ergebnis und von der Art und Weise, wie dieses zustande gekommen ist sehr enttäuscht.“, kommentierte Magdeburg-Trainer Steffen Baumgart die Partie.
Anders sah es hingegen sein Kollege Axel Rietentiet: „Es ist natürlich ein sehr schönes Gefühl mal wieder ein Heimspiel gewonnen zu haben. Über 90 Minuten gesehen war es aus meiner Sicht ein absolut verdienter Sieg. In der zweiten Hälfte, als der FCM kommen musste, haben wir bis auf zwei Standards nicht aus dem Spiel heraus zugelassen. Bei uns war ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen, der sich auch schon in der Vorbereitung angedeutet hatte. Das war heute nur ein kleiner Schritt, wir wollen mit aller Macht da unten raus. Sehr leid tut es mir für Dexter Langen – ich hoffe er wird schnell wieder fit und steht uns bald wieder zur Verfügung.“
Regionalliga Nord 2009/10, 21. Spieltag
FC Hansa Rostock II – 1. FC Magdeburg 1:0 (1:0)
Rostock: Kerner – Zittlau, Freitag, Buschke, Gusche – Pannewitz, Pett, Becker (76. Haufe), Fillinger, Langen (23. Kremer, 89. Schumski) – Schied.
Tor: 1:0 Daniel Becker (16.).
Schiedsrichter: Sebastian Schmickartz
Gelbe Karten: Keine – Friebertshäuser.
Zuschauer: 588 (davon etwa 300 Magedeburger Fans).