Der Aufsichtsrat des FC Hansa Rostock hat einstimmig entschieden, Sport-Vorstand Martin Pieckenhagen freizustellen, teilte der Verein am Ostermontag mit. Der 51-jährige Ex-Bundesliga-Profi, dessen Vertrag noch bis zum 31. Dezember 2023 gültig ist, wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Rainer Lemmer, Aufsichtsratsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock: „Nach fortlaufender Beurteilung und Analyse der laufenden Saison wurde deutlich, dass die Entwicklung des sportlichen Bereichs leider deutlich hinter den Erwartungen geblieben ist und nicht mit den anderen Handlungsfeldern des Vereins Schritt halten kann. Daher sahen wir uns gezwungen zu reagieren und planen die neue Saison – unabhängig der Ligazugehörigkeit – mit einer personellen Neuausrichtung und dem Ziel die notwendigen Strukturen zu implementieren und damit die Wahrscheinlichkeit auf den sportlichen Erfolg dauerhaft zu erhöhen.“
Marien und Meinhardt übernehmen
Die Leitung des sportlichen Bereichs übernehmen bis auf Weiteres der Vorstandsvorsitzende Robert Marien und Kaderplaner Kevin Meinhardt. Zudem wurde der Vorstandsvorsitzende beauftragt, die Neubesetzung der sportlichen Leitung zeitnah und in enger Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat voranzutreiben.
„Wir bedanken uns ausdrücklich bei Martin Pieckenhagen für vier gemeinsame Jahre, seine Verdienste, sein Engagement und seinen Ehrgeiz in dieser Zeit. Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg viel Erfolg“, so Rainer Lemmer.
Mit Piecke gelang der Zweitliga-Aufstieg und der erste Klassenerhalt
Der frühere Hansa-Profi (1996 bis 2001) Martin Pieckenhagen hatte das Amt des Sport-Vorstandes beim FC Hansa Rostock im Januar 2019 übernommen. Nachdem unter seiner Leitung nach neun Jahren Drittklassigkeit in der Saison 2020/2021 der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang, folgte 2021/2022 der Klassenerhalt auf Tabellenplatz 13.
In der aktuellen Spielzeit steht der FC Hansa nach 27 Spieltagen (7 Siege, 4 Unentschieden, 16 Niederlagen) auf dem 17. und damit einem direkten Abstiegsplatz. Zugleich verschliss die Kogge bisher zwei Trainer in dieser Saison und beauftragte mit Alois Schwartz den dritten Cheftrainer das Saisonziel Klassenerhalt zu sichern.
In der Hansa-Community gibt es zur Entlassung Pieckenhagens unterschiedliche Meinungen. Der Zeitpunkt sticht am meisten als kritisches Argument hervor, dass Piecke nach dieser Saison gehen musste, forderten eine Vielzahl der Fans. Welche Vorteile die Entlassung zum aktuellen Zeitpunkt bringen soll, erschließt sich uns nicht. Auch ein Nachfolger kann bis zum Saisonende in diesem Amt keine Impulse setzen oder den Kader verändern. Wir hoffen, dass sich die Mannschaft samt Trainer-Team selbst aus der Situation befreit und ihre wahren Stärken zeigt.