Matthias Holst köpfte spät ein

Der FC Hansa Rostock verhinderte am 13. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga eine Heimniederlage gegen den Erzrivalen FC Energie Cottbus in allerletzter Sekunde. Nach der elften (!) Ecke von Mohammed Lartey köpfte Verteidiger Matthias Holst den erlösenden Ausgleich in der dritten Nachspielminute in die Maschen.

Der FC Hansa Rostock verhinderte am 13. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga eine Heimniederlage gegen den Erzrivalen FC Energie Cottbus in allerletzter Sekunde. Nach der elften (!) Ecke von Mohammed Lartey köpfte Verteidiger Matthias Holst den erlösenden Ausgleich in der dritten Nachspielminute in die Maschen. Absolut bezeichnend, dass der lange Zeit verletzte Abwehrspieler mit nunmehr zwei Treffern (von insgesamt nur acht Toren) derzeit Hansas bester Torschütze ist.

Im Vergleich zum Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf nahm Hansa-Trainer Peter Vollmann drei Veränderungen in der Startelf vor. Kapitän Sebastian Pelzer kehrte an Stelle von Michael Blum auf die linke Verteidigerposition zurück. Für Timo Perthel und Tobias Jänicke, die ebenfalls auf der Ersatzbank Platz nehmen mussten, spielten diesmal Tom Weilandt und Tino Semmer im offensiven Mittelfeld der Hanseaten. Routinier Marek Mintal stand nach langer Verletzungspause zwar erstmals wieder im 18er-Kader, schlüpfte aber zunächst nur in die Reservistenrolle.

Eine eher ruhigere Anfangsphase des Ostderbys wurde kurzzeitig von einem Schussversuch von Schied (4.) und einer zugegebenermaßen großen Kopfballchance des Cottbusser Rangelov (13.) unterbrochen. Weitere Chancen blieben zunächst Mangelware. Durch Peitz (19., 22.) konnte der FC Hansa dann noch einmal für Gefahr vor dem Cottbusser Tor sorgen, ehe dann Hansa-Schlussmann Kevin Müller keine gute Figur macht. Unnötigerweise kam Müller weit aus dem Tor heraus, um eine Situation zu bereinigen, dies klappte alles andere als gut und so konnte Kronaveter ins verwaiste Rostocker Tor schießen (31.). Ein ebenso einfaches wie dummes Gegentor – leichter kann man es seinem Gegner kaum machen. Rangelov hätte eine Minute später sogar das 2:0 erzielen können, traf aber nur das Außennetz (32.). Zudem konnte Müller einen Kopfball von Adlung parieren (39.).

Zur Halbzeit wechselte Vollmann zweimal, brachte Michael Blum für Sebastian Pelzer und Tobias Jänicke für Marcel Schied, woraufhin Tino Semmer in die Sturmspitze rückte. Die Kapitänsbinde trug nun fortan Peter Schyrba. Wer nun ein großes Aufbäumen und den unbedingten Willen beim Gastgeber erwartete, wurde jedoch zunächst enttäuscht. Das Spiel plätscherte weiter so vor sich hin, Energie wurde es von Rostocker Seite deutlich zu einfach gemacht. Ein Peitz-Kopfball über das Tor (57.) ist lediglich zu notieren. Dagegen verhinderte Müller bei einem Schuss von Adlung das zweite Tor der Gäste (60.). Die beste Rostocker Chance vergab Tino Semmer mit einem Schuss in die Arme des Cottbusser Schlussmanns kläglich (65.). Bei guten Konterchancen der Gäste durch Rangelov (71.) und Reimerink (73.) waren die Hausherren erneut im Glück. Eine Viertelstunde vor Schluss setzte Vollmann dann alles auf eine Karte, sprengte die Viererkette mit der Auswechslung von Wiemann zugunsten von Mintal. Doch auch diese Maßnahme sollte kaum für eine spürbare Belebung beitragen. In der Nachspielzeit gab es dann noch mehrere Ecken in Serie, von denen die letzte endlich mal in Holst einen Abnehmer fand.

Alles in allem ein enttäuschender Auftritt des FCH, der am Ende mit einem dunkelblauen Auge davon kam und wenigstens einen Zähler (der jedoch vor dem Spiel von jedem als viel zu wenig deklariert worden wäre) mitnehmen konnte. In der Tabelle ist der FC Hansa mit bescheidenen zehn Punkten nun erst einmal Tabellenvierzehnter. Man könnte am Wochenende aber noch theoretisch von Duisburg, dem Karlsruher SC und dem FC Ingolstadt überholt werden.

Trainerstimmen

Peter Vollmann (Rostock): Eigentlich brauche ich gar nicht mehr viel sagen. Wir hatten in der ersten Halbzeit einen schlechten Gegenentwurf und mit den Gegentor dann auch das Gegenteil von dem Spielverlauf, den wir uns gewünscht haben. Dadurch wird man natürlich auch nicht sicherer. Die Wechsel waren richtig, um mehr Input nach vorne zu bekommen. Cottbus hat sehr sicher gestanden, aber vergessen den Sack zuzumachen. Dabei hat Kevin Müller dann auch mehrmals hervorragend gehalten. Wir haben versucht mit allen Mitteln und mit der Brechstange in den Sechzehner zu kommen und hatten mit Semmer die Riesenchance, als er frei vorm Tor nur den am Boden liegenden Torwart trifft. Ich kann der Mannschaft kämpferisch und von der Moral her keinen Vorwurf machen. Und wenn man in den letzten Sekunden den Ausgleich schiesst, dann geht es auch nicht darum, ob es verdient ist oder unverdient. Dann freut man sich, weil es eine Moralgeschichte ist, auch wenn wir heute zwei Punkte verloren haben. Spielerisch fehlt uns auf so engem Raum im Moment die Leichtigkeit. Die Mannschaft freut sich über den Punkt, aber ich nicht so sehr. Ich wünsche mir, dass wir bis Weihnachten wieder näher an unsere Ziele kommen.

Claus-Dieter Wollitz (Cottbus): Ich denke, es ist nachvollziehbar, wenn man emotional und enttäuscht wirkt, wenn man in letzter Sekunde noch den Ausgleich kassiert. Aber bleiben wir bei der Chronologie – wie haben diszipliniert gespielt, nicht gut, aber wir wollten erstmal die Ordnung behalten. Dann sind wir sicher etwas glücklich in Führung gegangen, durch einen Fehler des Gegners. Danach hatten wir noch zwei ähnliche Szenen und haben nicht viel zugelassen. Nach der Pause war klar, dass Hansa den Druck erhöht. Aber Chancen aus dem Spiel konnte ich für Hansa nicht feststellen, bis auf die eine von uns selbst verschuldete Chance von Semmer. Aber wir hatten sehr gute Konter und haben sie leider nicht genutzt. Und dann kam die Nachspielzeit der Nachspielzeit. Lartey hat alle Standards gut geschossen. Ich finde, wenn man die Option hat, in der Nachspielzeit noch zu wechseln, ist es legitim, wenn man dies tut. Ottmar Hitzfeld ist dafür vor Jahren mal gefeiert worden. Bei uns wird dann wegen jedem Wechsel immer weiter nachgespielt. Warum trifft dies immer die gleichen Vereine? Letzte Woche dieser lächerliche Elfmeter gegen Hansa in Düsseldorf – den bekommt Rostock nie, den bekommt Cottbus nie, den bekommt Dresden nie, den bekommt Aue nie, aber bei Düsseldorf wird immer sofort auf den Punkt gezeigt. Peter, jetzt kannst du den Rest erzählen.

2. Bundesliga 2011/12, 13. Spieltag
FC Hansa Rostock – FC Energie Cottbus 1:1 (0:1)

Rostock: K. Müller – Schyrba, Wiemann (74. Mintal), Holst, Pelzer (46. Blum) – Peitz, Pannewitz, Lartey, Semmer, Weilandt – Schied (46. Jänicke).

Cottbus: Kirschbaum – Schorch, Hünemeier, Roger, Ziebig – Reimerink (89. Kurth), Banovic, Kruska, Adlung (74. Müller) – Kronaveter, Rangelov (92. Straith).

Tore: 0:1 Kronaveter (31.), 1:1 Holst (90.+3).

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg).

Gelbe Karten: Wiemann – Ziebig, Adlung.

Zuschauer: 14.700 in der Rostocker DKB-Arena.

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Von Arne Taron

Arne arbeite schon seit vielen Jahren als Freier Journalist in Rostock. Zu seinen "Steckenpferden" gehören im Rostocker Sport u.a. die Berichterstattung über den Rostocker Eishockey Club (REC). Zudem berichtet er in der lokalen Sportpresse über den Nachwuchs des FC Hansa Rostock und nicht zuletzt auch über den Rostocker Kreisfußball.

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