In Grevesmühlen geboren, begann Hans Levknecht seine eigene Fußballerlaufbahn im Alter von 15 Jahren unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg. Zwei Jahre später gehörte er bereits zum Kader der ersten Männermannschaft und spielte in der höchsten Landesklasse. Dann hat „Bosso“, wie ihn seine Sportkameraden in Grevesmühlen nannten, der Fußball-Wandertrieb gepackt. Es folgten zwei Jahre bei Motor Warnemünde in der DDR-Liga. Dann lockte ein Angebot von Motor Eisenach nach Thüringen. Neben dem Kick auf dem Fußballplatz erlebte er hier auch die Geburt seines Sohnes Thomas.
Doch Hans Levknecht wollte höherklassig spielen. So wechselte er mit 21 Jahren wieder gen Norden, zum SC Empor Rostock. Die Entwicklungsmöglichkeiten eines Sportclubs waren besonders anziehend. Bis 1958 spielte er in Rostock. Trainiert wurde er von Oswald Pfau und „Trainer-Ikone“ Heinz Krügel. „Beiden bin ich noch heute dankbar. Ich konnte viele Länder kennenlernen. Wir reisten zu Spielen nach Norwegen, Holland, in die UdSSR, Schweden, Dänemark, Bulgarien und Österreich“, erinnerte sich Hans Levknecht zu Lebzeiten, der inzwischen den Spitznamen „Ex“ hatte.
Seine fußballerischen Wege führten ihn dann in den Westen. Er spielte bei Phönix Lübeck, VfR Kaiserslautern und in Österreich beim Grazer AK in der ersten Liga. Eine Meniskusoperation an beiden Knien beendete bereits 1964 die eigene aktive Karriere. „Ex“ machte seinen Trainerschein, war zunächst im Nachwuchs der TSG Wismar tätig. Später übernahm er die erste Männermannschaft der TSG Wismar, formte sie zu einem Spitzenteam der DDR-Liga und schaffte mit ihr als Sieger der Staffel A sogar die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Oberliga (der höchsten Spielklasse der DDR).
Weitere Trainerstationen von Hans Levknecht waren die ISG Schwerin-Süd, Motor Eisenach und Stahl Henningsdorf. Von 1981 bis 1987 war Hans Levknecht beim damaligen Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) des Bezirkes Potsdam für den Nachwuchsleistungssport zuständig. Er kehrte nach Wismar zurück und arbeitete an der Hochschule, natürlich im Bereich Sport. Er organisierte viele Jahre beliebte Wiedersehenstreffen, verfolgte das Fußballgeschehen in Wismar und Grevesmühlen als Zuschauer auf den Plätzen und in der Zeitung.
Hans Levknecht verstarb 2015 mit 81 Jahren im Beisein von Sohn Thomas und Enkeltochter Franziska in einem Pflegeheim in Eisenach.