200 Oberligaspiele (17 Tore) für den SC Empor Rostock beziehungsweise den FC Hansa Rostock stehen auf dem Konto des Verteidigers. Nach Abschluss seiner aktiven Laufbahn wurde Hergesell Juniorentrainer beim FC Hansa. Nach der überraschenden Entlassung des Oberligatrainers Heinz Werner wurde er als bis dahin jüngster Trainer in der DDR-Oberliga am 1. April 1975 zum Cheftrainer des Rostocker Clubs befördert. Er konnte dessen Talfahrt jedoch nicht mehr verhindern und stieg mit seiner Mannschaft im Sommer aus der Oberliga ab. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg 1975/76 und dem zweiten Abstieg 1976/77 sicherte sich Hergesell 1977/78 mit dem FC Hansa Rostock erneut die Teilnahmeberechtigung an der Oberliga. Am 16. Dezember 1978 wurde er auf dem Trainerposten durch Jürgen Heinsch abgelöst.
Trotz dieses Misserfolges blieb Hergesell dem FC Hansa treu und rückte in das Leitungsgremium auf. Zusätzlich promovierte er zum Sportlehrer und war in der Rostocker Universität als Hochschul-Sportlehrer tätig. Als Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des FC Hansa war er nach der deutschen Wiedervereinigung verantwortlich für den Neubau des Ostseestadions. Es gelang ihm nicht nur, die für einen ostdeutschen Fußballverein schwierige Finanzierung zu sichern, er sorgte auch dafür, dass das neue Stadion am 4. August 2001 nach nur 16-monatiger Bauzeit eingeweiht werden konnte. Im Jahr 2005 ging Hergesell in den Ruhestand.
Hergesell kam 1952 im Alter von elf Jahren mit seiner Familie nach Greifswald. Noch im gleichen Jahr begann er bei der BSG Einheit Greifswald, damals in der zweitklassigen DDR-Liga vertreten, seine Fußballkarriere. In der Männermannschaft von Einheit Greifswald spielte er zunächst als Stopper, fand aber dann als Außenverteidiger seine Stammposition. Wie im DDR-Fußball üblich, war Hergesell auch als Zweitligaspieler Amateur und hatte den Beruf eines Fliesenlegers erlernt.