Der gebürtige Schweriner und Fußball-Europameister von 1996 René Schneider feiert heute seinen 40. Geburtstag. Nach seinen Profistationen beim FC Hansa Rostock, Borussia Dortmund, Hamburger SV und dem VfL Osnabrück ließ er seine Karriere vor fünf Jahren beim SV Warnemünde in der Landesliga ausklingen. Eine Liga tiefer spielt derzeit sein eigenes Ausbildungsteam.
Nach seinem rasanten Aufstieg in Rostock lockte die Borussia den ruhigen und talentierten Mecklenburger für vier Millionen Mark nach Dortmund. Ein 90-Minuten-Länderspiel unter Bundestrainer Berti Voigts gegen Südafrika (0:0) und der Gewinn der Europameisterschaft in England, allerdings ohne Einsatz, ließen große Hoffnungen für den Verteidiger wecken. Mit dem BVB wurde er ebenfalls ohne große Beteiligung Champions-League- und Weltpokalsieger. Schwerwiegende Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück und ermöglichen ihm bis 1999 nur elf Spiele und drei Tore für die Westfalen. Die gleiche Ausbeute an Spielen sowie ein Tor standen auch nach seiner Rückkehr in die Hansestadt zu Buche. Der ablösefreie Wechsel zum HSV entpuppte sich nach fünfjähriger Leidenszeit gar als Nullnummer, zumindest in der Bundesliga. Frank Pagelsdorf holte seinen einstigen Musterprofi an die Spree, musste aber schon wenige später seinen Abschied hinnehmen. Schneider bestritt anschließend noch ein einziges DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart im November 2001 unter HSV-Trainer Kurt Jara. Pagelsdorf lotste ihn daraufhin zum VfL Osnabrück in die zweite Liga. Der Erfolg blieb aus, zwei Kurzeinsätze und ein Spiel über 90 Minuten. Das war’s mit dem Profifußball.
Parallel zu seinem Karriereausklang gründete der ehemalige Nationalspieler 2003 eine Fußballschule in Rostock, die drei Jahre später im Jugendbereich den Spielbetrieb aufnahm. Was er selbst verpasste, wollte er seinen Schülern mit seinem Konzept ermöglichen. „Junge Spieler mittels einer ganzheitlichen Ausbildung möglichst nah ans Profigeschäft heranführen“, stand dort geschrieben. Und im Sommer 2009 nahm eine motivierte Männermannschaft unter dem Namen FC Förderkader René Schneider ihren Anlauf in der untersten Rostocker Spielklasse. Mit Erfolg bestanden sie die ersten beiden Spielzeiten ohne Niederlage, die ihn erst der SV Steilküste Rerik im 66. Ligaspiel beibrachte. Alle drei Spielserien beendete der Förderkader als Staffelsieger, Aufsteiger und Pokalsieger. Derzeit spielen sie unter Trainer Malorny in der Landesklasse und sind mit dem Abschluss des Kalenderjahres 2012, natürlich, Tabellenführer.
Zu seinem heutigen Geburtstag können ihm heute mittlerweile drei eigene Jugend- sowie zwei Herrenmannschaften gratulieren. Wir schließen uns dem an!