Es wird immer enger für die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock. Bei den bereits als Absteiger feststehenden Hamburgern von Altona 93 war der so dringend benötigte Sieg greifbar nah – in der Schlussminute wurde jedoch doch noch der Ausgleich kassiert. Da die Konkurrenz aus Hamburg (2:0 bei Hertha BSC II), Plauen (4:1 gegen Babelsberg) und Türkiyemspor (1:0 bei Energie Cottbus II) ausnahmslos zu Siegen kam, ist die Lage vor dem letzten Saisonspiel gegen Hertha BSC II (10., 43 Punkte) unglaublich spannend und dramatisch.
Derzeit belegt die Mannschaft von Trainer Axel Rietentiet mit 40 Punkten den zwölften Tabellenplatz. Der HSV II (13., 39 Punkte, Heimspiel gegen Wolfsburg II), Plauen (14., 39, auswärts in Halle) und Türkiyemspor Berlin (15., 39, Heimspiel gegen Altona 93) können am letzten Spieltag allesamt noch vorbeiziehen. Energie Cottbus II, FC Sachsen Leipzig und Altona 93 stehen bereits als Absteiger fest. Der letzte Abstiegsplatz wird damit zwischen Oberneuland, Hansa II, HSV II, Plauen und Türkiyemspor Berlin ausgemacht. Wie bei den Profis droht auch bei Hansas Zweiten ein echtes Herzschlagfinale. Am kommenden Sonntag treffen die Rostocker um 13.30 Uhr in der heimischen DKB Arena auf Hertha BSC II und können im Abstiegskampf natürlich jeden Fan gebrauchen!
Der so dringend benötigte Dreier hätte bereits beim Auswärtsspiel bei Altona 93 eingefahren werden müssen. Bereits nach sieben Spielminuten hatte Daniel Becker seine Mannschaft mit 1:0 in Führung gebracht. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Martin Pett hatte Henry Haufe die Kugel in den Hamburger Strafraum geflankt und Becker per Direktabnahme vollstreckt. Ein guter Auftakt für die Rostocker, so hatte man sich das im Vorfeld vorgestellt. Die Antwort der Hamburger ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Zehn Minuten später konnten die Gastgeber ausgleichen (17.). Begünstigt wurde der Ausgleich allerdings durch einen Ballverlust von Felix Freitag, der quasi als letzter Mann den Ball vertändelte.
In der Folgezeit entwickelte sich ein recht ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für den FCH. So ging es auch nach Wideranpfiff eng zu, die bereits abgestiegenen Hamburger gaben keineswegs nach. Als Alexander Rahmig sein Team verdient wieder auf die Siegstraße zurück brachte (68.), deutete alles auf ein Happy End hin. Nach einem abgewehrten Eckball hatte Rahmig sich ein Herz gefasst und aus gut 12 Metern abgezogen. In der 85. Spielminute hatte dann Tobias Jänicke im Alleingang die große Chance auf 3:1 vorentscheidend zu erhöhen, ließ diese Chance jedoch ungenutzt. Bis in die Schlussphase hinein blieb es beim knappen Vorsprung. In der dritten Minute der Nachspielzeit gab der Schiedsrichter dann einen umstrittenen Freistoß. Auf Seiten des FCH meinte man gesehen zu haben, dass der Schiedsrichter den Freistoß anpfeifen wollte – dem war jedoch nicht so. Während Keeper Andreas Kerner noch seine Mauer stellte, nutzten die Hamburger die Gunst der Stunde und machten das 2:2.
„Das war heute natürlich sehr, sehr bitter. So spät den Ausgleich noch zu kassieren und den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand zu geben ist gerade für die jungen Spieler keine leichte Erfahrung. Ich mache den Jungs in kämpferischer Hinsicht aber keinen Vorwurf, jeder hat heute alles gegeben. Fest steht aber auch, dass uns heute, wenn man die Ergebnisse der Mitkonkurrenten betrachtet, selbst ein Sieg nicht gereicht hätte. Wer weiß, wozu dieser Punkt am Ende noch gut ist, wir haben nach wie vor alles selbst in der Hand und können mit einem Sieg gegen Hertha II alles klar machen. Wir müssen und werden positiv denken und alles dafür tun, dass wir unser letztes Heimspiel gewinnen. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn uns auch ein paar mehr Zuschauer als sonst unterstützen würden“, warb Trainer Axel Rietentiet.
Regionalliga Nord 2008/09, 33. Spieltag
Altona 93 – FC Hansa Rostock II 2:2 (1:1)
Rostock: Kerner – Buschke (73. Pittwehn), Gusche, Freitag, R. Lange – Rahmig, Pett, Jänicke (90. Götzl), D. Becker, Albert – Haufe (86. Rausch).
Tore: 0:1 Becker (7.), 1:1 M. Starck (17.), 1:2 Rahmig (68. 2:2 S. Siedschlag (90.).
Schiedsrichter: Sönder (Lübeck).
Gelbe Karten: Hoose, Röhr, Westphal – Freitag, Jänicke, Buschke.
Zuschauer: 640.