Als Angstgegner wurde der FC Hansa Rostock im Bochumer Ruhrstadion vom heimischen VfL angesehen. Die letzten vier Heimspiele in Folge verloren die Gastgeber gegen die Norddeutschen daheim. In die Partie schickte Chefcoach Juri Schlünz bis auf die Torwartposition die gleiche Startelf, die eine Woche zuvor Hannover 96 im Ostseestadion mit 3:1 besiegte. Umstellen musste Juri auf der Angestammten Position von Kapitän Mathias Schober. Der Stammtorhüter meldete sich über Nacht mit einer Magen-Darm-Krippe für die Begegnung ab und beobachtete von der Bank aus seine Vertretung Daniel Klewer. Im Angriff lief neben Martin Max der zuletzt dreifache Torschütze Magnus Arvidsson auf.
Nun zum Spiel. René Rydlewicz führte um 15:30 Uhr sein Team als stellvertretender Kapitän auf das nach den winterlichen Witterungen fast perfekt gut bespielbare Spielfeld. Die Bochumer, mit einem Durchschnittsalter von 28,75 Jahren die älteste Startelf der Bundesliga, gewannen die Seitenwahl und starteten mit dem Anstoß in die Partie. Es entwickelte sich in der Anfangsphase ein ansehnlicher Spielverlauf, der sich mit dem Schneetreiben steigerte. Die in gelbblau aufgelaufenen Gäste aus Rostock standen sicher in der Abwehr und warteten auf Fehler der Bochumer. Diese nutzten sie zu schnell vorgetragenen Kontern. Jedoch blieben hochkarätige Strafraumszenen im ersten Durchgang Mangelware. Die Gastgeber kamen in der 13. Spielminute durch den Dänen Peter Madsen zur ersten kleinen Torchance, die Schober-Vertretung Daniel Klewer aber sicher vereitelte. Insgesamt lieferte der 26-Jährige Schlussmann eine sichere und tadellose Partie ab, wurde von seinen Mannschaftskameraden auch tüchtig unterstützt.
Nach circa zwanzige gespielten Minuten kamen die Hanseaten zu einem glänzend vorgetragenen Angriff. Dabei bringt Kapitän Rydlewicz den Ball von rechts hoch scharf in den Strafraum auf Max. Dieser wird von seinem Beschatter Kalla beim Kopfballversuch beeinträchtigt, was Schiedsrichter Weiner als Foulstrafstoß würdige Aktion ahndet und pfeift. Elfmeter für Hansa. Der gefoulte Martin Max tritt gegen van Dujinhoven an. Nach kurzem Anlauf und einem abgewehrten Schuss landet der Ball nachschussbereit wieder vor Max und seinem 15. Saisontor. Doch auch der Nachschuss geht daneben und landet an der Latte. Weiterhin Null zu Null. Ab der 30. kommt aufgrund der schlechten Sichtbedingungen ein neuer roter Ball ins Spiel mit dem es für Arvidsson, Rydlewicz, Max und Co auch gleich die nächste Chance gibt. Zur Halbzeit jedoch bleibt es beim torlosen Unentschieden. Daran ändert sich auch im zweiten Durchgang nichts. Tore auf beiden Seiten Fehlanzeige. Für Max steht fest „Ich schieße keine Elfmeter mehr. Es ist einfach zu schwer für mich“. Chefcoach Juri Schlünz verteidigt mit nur zwei Niederlagen in zwölf Spielen nach seinem Amtsantritt seine Erfolgsserie. „Kompliment an das Team, es wollte heute gewinnen“, so seine abschließende Einschätzung. Nachzutragen ist noch, dass die Rostocker ab der 56. Spielminute nach der Gelb-Roten Karte an Thomas Rasmussen mit zehn Mann das Unentschieden verteidigten.
1. Bundesliga 2003/04, 22. Spieltag
VfL Bochum – FC Hansa Rostock 0:0
Rostock: Klewer – Möhrle, Persson, Hill – Tjikuzu, Maul (90. Melkam) – Rydlewicz, Lantz, Rasmussen – Arvidsson (78. Prica), Max (60. K. Madsen).
Tore: Fehlanzeige.
Schiedsrichter: Weiner (Giesen).
Gelbe Karten: Colding, Kalla, P. Madsen, Freier, Oliseh, Diabang, Meichelbeck.
Gelb-Rote Karten: Thomas Rasmussen (57.).
Bes. Vorkommnisse: Duijnhoven hält Foulelfmeter von Martin Max (25.).
Zuschauer: 25.110 im Bochumer Ruhrstadion.