Auch nach dem 10. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga müssen die Hansa-Fans, Verantwortlichen und Mannschaft weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Beim FC Erzgebirge Aue gab es am Freitagabend vor einem leeren Gäste-Fanblock durch ein 0:1 (0:0) die vierte Saisonniederlage. Damit sind die Rostocker vor Alemannia Aachen mit lediglich sechs Punkten und 5:12 Treffern Tabellenvorletzter. Eine absolut ernüchternde Bilanz, so hatten es sich wohl die Wenigsten vorgestellt. Von der Aufstiegseuphorie ist spätestens jetzt nichts mehr vorhanden.
Im Vergleich zum Heimspiel gegen den Karlsruher SC hatte Trainer Peter Vollmann zwei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Für Tom Weilandt rückte Dexter Langen, der zuletzt in Frankfurt auf die offensive rechte Außenbahn und spielte damit erstmals überhaupt in dieser Saison von Beginn an. Ebenfalls neu in der Startelf stand Matthias Holst, der zusammen mit Michael Wiemann die Innenverteidigung bildete. Kevin Pannewitz rückte als zweiter Sechser neben Dominic Peitz ins defensive Mittelfeld, dafür agierte diesmal Marcel Schied als einziger echter Sturmspitze.
In Aue war es eine Standardsituation, die kurz nach der Pause die Partie entschied. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, in der beide Teams ihre Chancen hatten, kamen die Veilchen auf die Siegerstraße. Zwar versuchte der FCH in der zweiten Hälfte vieles, um noch zum Ausgleich zu kommen, doch einmal mehr war es die Ungefährlichkeit und die Ungenauigkeit im Abschluss, die zumindest einen Punkt verhinderte. So hatte der FCH nach dem Ausgleich gleich drei Kopfballchancen in Serie um zum Ausgleich zu kommen – doch Peitz (53.), Jänicke (56.) und Pannewitz (57.) war das Abschlussglück nicht hold. Weitere Chancen hatten Jänicke (59.), Schied (66.), Weilandt (77.), Lartey (79., 82.).
Trainerstimmen
Peter Vollmann (Hansa Rostock): Zunächst einmal Glückwunsch an meinen Kollegen. Die erste Halbzeit kann man als neutral bezeichnen, beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit war Peter Schyrba einmal nicht wach. Wir wussten um die Stärke von Aue gefährliche Standards schlagen zu können. In der Folge haben wir alles für den Ausgleich getan – mit allem was dazu gehört. Leider haben wir es nicht geschafft. Wir haben gut, ordentlich und flüssig kombiniert, nur immer wieder knapp am Tor vorbei geschossen. Das ist wie so oft auch heute unser Manko gewesen. Wir müssen einfach weiter daran arbeiten. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen, sie hat gekämpft und alles versucht, nur kein Tor erzielt.
Rico Schmitt (Aue): In der ersten Halbzeit hatten wir einige hochkarätige Chancen, die wir einfach besser nutzen müssen. Wir haben uns in das Spiel reingebissen, nachdem Perthel die gute Chance nach wenigen Minuten hatte. Nach dem grandiosen Spiel auf St. Pauli war es wichtig, heute das Spiel zu gewinnen, obwohl es lange nicht so flüssig war. Das war heute aber auch nicht zu erwarten. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt. Zittern gehört nun mal dazu, das gilt auch für unser Publikum, das lange Zeit zittern musste. Wichtig war, dass wir zu Hause gewinnen, auch wenn wir der glückliche Gewinner sind. Wir haben den einen Fehler heute genutzt, in der Folge es allerdings versäumt, noch klarer zu spielen. Der September war eine Berg- und Talfahrt. Ich bin froh, dass wir die Periode mit 13 Punkten abschließen und in der Länderspielpause Kraft tanken und Ruhe finden können.
2. Bundesliga 2011/12, 10. Spieltag
FC Erzgebirge Aue – FC Hansa Rostock 1:0 (0:0)
Aue: Männel – Müller, Lachheb, Klingbeil, Schlitte – Hensel, Schröder, Hochscheidt (90. le Beau), Kempe (80. Kern) – Kocer (65. Curri), König.
Rostock: K. Müller – Schyrba, Holst, Wiemann, Pelzer – Peitz, Pannewitz, Langen (46. Jänicke), Lartey, Perthel (67. Weilandt) – Schied.
Tor: 1:0 König (49.).
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach).
Gelbe Karten: Hensel, Schlitte, Curri – Schied, Pelzer.
Zuschauer: 10.000 im Auer Sparkassen-Erzgebirgsstadion.