Dank eines frühen Tores durch Enrico Kern hat der FC Hansa Rostock seinen ersten Sieg in der Saison eingefahren. Wolkenbruchartige Regenfälle begrüßten die Kicker der beiden Teams und die 25.000 Fans vor dem Spiel. Dennoch ließ es sich Hansa-Chef Dirk Grabow nicht nehmen, die Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch vor dem Anpfiff mit einem Blumenstrauß zu ehren. Eine schöne Geste.
„Mehr für die Offensive tun“, so die Ankündigung von Hansa-Coach Frank Pagelsdorf, sollte kein leeres Versprechen bleiben. Die Gastgeber drängten sofort nach vorn und wurden nach sechs Minuten prompt belohnt. Auf der linken Seite setzte sich Marcel Schied durch und flankte den Ball nach innen, Enrico Kern stand richtig und traf zum 1:0. Die Auer benötigten ein paar Minuten, um sich von dem Schock des frühen Gegentreffers zu erholen. Für die erste nennenswerte Aktion zeichnete Klinka in der elften Minute verantwortlich, sein Kopfball ging knapp am Tor vorbei. Doch wenn es brenzliger geworden wäre, hätte Stefan Beinlich klären können.
Die Hanseaten kontrollierten das Geschehen auf dem Platz und hatten durch einen Gledson-Kopfball nach einem Freistoß von Beinlich in der 18. Minute eine weitere Chance. Auch spielerisch hatten die Rostocker einiges mehr zu bieten als der Gegner. Der vom Dauerregen aufgeweichte Boden erschwerte den Akteuren allerdings die Arbeit. Die Partie verflachte dann etwas, der große Offensivdrang der Hansa-Kogge war erst einmal vorbei. Kurz vor dem Seitenwechsel dann noch einmal der Versuch, den Ball schnell in die Hälfte der Erzgebirgler zu bringen, doch das Zusammenspiel von Beinlich und Christian Rahn funktionierte leider nicht. Mit dem 1:0 für Hansa ging es in die Pause.
Ohne Regen ging es in die zweite Halbzeit. Die Gäste verzeichneten den besseren Start und hatten in der 47. Minute durch einen Freistoß von Geißler die erste Möglichkeit, Mathias Schober aber parierte. Die Erzgebirgler zeigten sich nun wesentlich aktiver, während Hansa zunächst den Schwung der ersten 20 Minuten vermissen ließ. Ein erstes Achtungszeichen setzte Hansa in der 54. Minute, als Beinlich Kern steil schickte, dieser aber nicht an den Ball herankam. Fortan taten die Hansa-Kicker wieder etwas mehr. Und das tat dem Spiel gut.
Aue drängte auf den Ausgleich. Dem FC Hansa taten sich nun Kontermöglichkeiten auf. Heller zögerte auf der einen Seite zu lange (62.), im Gegenzug schoss der eingewechselte Hähnge seinen Gegenspieler an. Endlich hatte die Partie das, was ein Fußballspiel ausmacht: Zweikämpfe, Torraumszenen, Chancen. In der 68. Minute war es abermals Hähnge, der allein mit dem Ball auf das Auer Tor zulief, aber unter Bedrängnis scheiterte. Auf der anderen Seite klärte Kern am Boden liegend mit dem Kopf (!) nach einem verunglückten Abwehrversuch (70.). Amir Shapourzadeh hat das 2:0 in der 79. Minute auf dem Schlappen, doch er schoss vorbei.
Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf setzte in den Schlussminuten voll auf Angriff, brachte mit Zafer Yelen einen weiteren frischen Offensivspieler für Kevin Hansen. Doch es waren auch die Qualitäten in der Abwehr gefragt, denn Aue warf alles nach vorn, um den Ausgleich zu erzielen. Beinlich wirft sich in einen 25-Meter-Freistoß von Demir (84.). Zwei Minuten Nachspielzeit zeigt der Unparteiische an, Aue bekommt noch einmal einen Eckball zugesprochen. Schober klärt mit der Faust, dann ist Schluss.
2. Bundesliga 2006/07, 2. Spieltag
FC Hansa Rostock – FC Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)
Rostock: Schober – Langen, Sebastian, Gledson, Stein – Beinlich – Rydlewicz (73. Shapourzadeh), Hansen (81. Yelen), Rahn – Kern, Schied (55. Hähnge).
Aue: Bobel – Liebers (72. Dostalek), Trehkopf, Emmerich, Ehlers, Siradze, Geißler, Kurth (72. Demir), Heller, Juskowiak, Klinka (64. Curri).
Tor: 1:0 Enrico Kern (6.).
Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen).
Zuschauer: 25.000 im Rostocker Ostseestadion.