Endlich Winterpause. Der FC Hansa Rostock verlor auch das letzte Heimspiel des Jahres 2014 gegen Holstein Kiel. Die Treffer für die Gäste erzielten Krause in der zehnten Minute sowie nach der Pause Kazior (51., Handstrafstoß), Breitkreutz (75.) und Kegel (89.). Der FC Hansa bot erneut sowohl offensiv als auch defensiv eine erschreckend schwache Leistung und bleibt auf dem 19. Tabellenplatz der Dritten Liga.
Zum Heimdebut von Neutrainer Karsten Baumann wurde die Mannschaft auf einigen Positionen verändert. Unter anderem verteidigte überraschenderweise Max Christiansen hinten rechts, Aleksandar Stevanovic spielte zunächst links im Mittelfeld. In der Innenverteidigung wurde wieder auf das zu Saisonbeginn noch gesetzte Duo aus Stuff und Ruprecht zurückgegriffen, Weidlich rückte ins Mittelfeld.
All diese Personal- und Formationsänderungen zu diskutieren ist allerdings müßig, denn was nach Anpfiff auf dem Platz passierte, hatte von den Hausherren so wenig mit Fußball zu tun, dass eine sportliche Analyse im Prinzip unmöglich ist. Ein traditioneller Spielbericht kann nicht beschreiben, was die Rostocker Mannschaft auf dem Platz zeigte. Es ist sinnbildlich, dass maximal die ersten zehn Minuten ein halbwegs vernünftiges Spiel der Hanseaten stattfand: In dieser Phase überlassen die meisten Auswärtsteams den Hausherren den Ball und versuchen ihre Ordnung zu finden. Kiel kam dann auch nach exakt zehn Minuten zum ersten Treffer: Gleich die erste Ecke für die Gäste führte zum Torerfolg, da sich zentral am Fünfmeterraum gleich zwei Kieler Spieler ungestört zum Einköpfen einfanden, Krause verwandelte letztlich sicher. Hansa zeigte auch weiterhin eine grausam uninspirierte Leistung, zeigte quasi keinerlei Zusammenspiel und bekam keinen koordinierten Spielaufbau auf den Platz. Die Kieler mussten nicht mehr machen als solide mit zwei Viererketten zu verteidigen und darauf zu warten, dass sie mal einen Standard bekommen oder direkt von einem Rostocker Fehler profitieren können. Immerhin blieb es bis zur Pause beim 0:1.
Kurz darauf ging es dann nach einer sehr unglücklichen Handspielentscheidung gegen Robin Krauße im Strafraum dahin. Er wurde aus relativ kurzer Distanz angeschossen, der Schiedsrichter entschied dennoch auf Strafstoß. Zu allem Überfluss hatte Krauße bereits einige Minuten zuvor die gelbe Karte gesehen, sodass er mit Gelb-Rot vom Platz musste. Den fällen Elfmeter verwandelte Kazior sicher (51.). In Unterzahl und mit zwei Toren Rückstand bekam Hansa gar nichts mehr hin, verlor reihenweise Bälle und ließ sich von den Gästen abkochen. Ein weiteres Gegentor war so unausweichlich, und es fiel in der 75. Minute, nachdem die Kieler einen Angriff vernünftig ausspielten und die Rostocker überhaupt keinen Zugriff auf die Offensivakteure der Gäste bekamen. Breitkreutz versenkte den Ball am Ende zum 0:3 im Tor. Die Stimmung im Stadion kippte endgültig, die Fans waren sauer. Zu guter Letzt fiel in der 89. Minute ein Slapsticktor zum 0:4, als sowohl der Kieler Stürmer als auch der herausstürmende Johannes Brinkies an einem langen Ball von Kegel vorbeisprangen und der Ball ungehindert ins Tor trudelte. Kurz darauf war dann Schluss, zum Glück.
Erschreckend, wie einfach es momentan den Gegnern gemacht wird gegen Hansa Rostock Tore zu schießen. Erschreckend auch, wie wenig Fußball das Heimteam heute anbot. Noch erschreckender, dass die Formkurve nach den letzten, schon grausamen, Partien noch weiter nach unten zeigen kann. Nach jedem Spiel denkt man sich dass es nicht schlimmer kommen kann. Die Leistung dieser Mannschaft zeigt uns: Doch, kann es. Es kann immer noch schlimmer werden. Danke für diese Erkenntnis, es ist die Leistung dieser Mannschaft im Jahr 2014.