Hochscheidt sagte Dankeschön

Nach zwölf Spielminuten gab es im so wichtigen Heimspiel gegen Erzgebirge Aue den nächsten großen Nackenschlag für den FC Hansa Rostock – Innenverteidiger Stephan Gusche hatte seinen Gegenspieler Fabian Müller vollkommen unnötig und übermotiviert mit den Stollen im Gesicht getroffen und wurde daraufhin vom Schiedsrichter Tobias Welz vom Platz gestellt.

Nach zwölf Spielminuten gab es im so wichtigen Heimspiel gegen Erzgebirge Aue den nächsten großen Nackenschlag für den FC Hansa Rostock – Innenverteidiger Stephan Gusche hatte seinen Gegenspieler Fabian Müller vollkommen unnötig und übermotiviert mit den Stollen im Gesicht getroffen und wurde daraufhin vom Schiedsrichter Tobias Welz vom Platz gestellt. 78 Spielminuten musste der FCH in Unterzahl agieren, in diesem für den Verein so wichtigen Spiel sollte sich dies als zu schwere Hypothek erweisen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz 16 (Aachen, 21 Punkte) beträgt weiterhin vier Punkte, der Abstand auf den ersten echten Nichtabstiegsplatz aber bereits ganze zehn Punkte.

Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Karlsruhe gab es zwei Veränderungen in der Startelf des FCH. Freddy Borg spielte wieder von Anfang an im Hansa-Sturm, so dass Marek Mintal als hängende Spitze agieren konnte und Tom Weilandt dafür auf der Ersatzbank Platz nahm. Zudem musste Trainer Wolfgang Wolf einen Wechsel im Hansa-Tor vornehmen. Für den verletzten Stammkeeper Kevin Müller rückte Jörg Hahnel zwischen die Pfosten und kam damit ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein zum ersten Zweitligaeinsatz der laufenden Saison. Im Team der Gäste standen mit den beiden Außenverteidigern Oliver Schröder und Kevin Schlitte zwei Ex-Hanseaten, während Stürmer Enrico Kern nur eine Reservistenrolle blieb.

Dabei hatte die Anfangsphase den Rostockern gehört, die sich da auch einige verheißungsvolle Situationen herausspielen konnten. Zehn Minuten nach der Roten Karte für Gusche markieren die Erzgebirgler auch schon den Treffer des Tages – nach Vorarbeit von Fabian Müller, schlug Michael Wiemann über den Ball – Jan Hochscheidt sagte Dankeschön und schob ein (22.). Bis zur Pause war den Rostocker die steigende Verunsicherung anzumerken, immerhin konnte ein zweiter Gegentreffer verhindert werden. Nach der Pause brachte Wolfgang Wolf mit Dominic Peitz und Kevin Pannewitz zwei frische Kräfte für Edisson Jordanov und Michael Wiemann. Als der ehemalige Rostocker Kevin Schlitte Tobias Jänicke im Strafraum zu Fall brachte und der Elfmeterpfiff ertönte, keimte kurzzeitig Hoffnung auf. Doch der Elfer von Publikumsliebling Freddy Borg war viel zu schwach geschossen und kein Problem für Aues Keeper Männel (52.). In der Folgezeit mühten sich die Gastgeber zwar redlich und ließen auch kaum mehr Chancen der Gäste zu, allein an der Durchschlagskraft und am konzentrierten Abschluss vor dem Tor mangelte es einmal mehr gewaltig. So blieb unter dem Strich wieder eine deprimierende Heimniederlage. Die Lichter gehen beim FCH langsam aus.

Trainerstimmen

Wolfgang Wolf (Rostock): Es ist jede Woche das selbe Lied und es ging wieder mit einem Rückschlag los – mit einer strittigen Roten Karte in der 12. Minute. Danach hatten wir ein Problem mit der Ordnung und Aue Chancen zum 0:2. Für das 0:1 sorgte ein Platzfehler, als Michael Wiemann den Ball wegschlagen wollte. In der zweiten Halbzeit haben Peitz und Pannewitz ein hervorragendes Spiel gemacht, wir hatten das Spiel im Griff und mit der Leistung der Mannschaft war ich dann sehr zufrieden. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt, hatten viele Aktionen vor dem Tor und auch den Elfmeter, denn Freddy leider verschossen hat. Wir müssen unsere Chancen einfach machen. Wie die Mannschaft mit zehn Mann 80 Minuten in Unterzahl auf ein Tor gespielt hat – da kann ich den Jungs nur ein Kompliment machen. Wir hatten heute die Chance auf drei Punkte und haben sie wie so oft nicht genutzt. Aber wir werden weiter alles versuchen, um den Anschluss auf den Relegationsplatz nicht zu verlieren. Irgendwann müssen wir mal belohnt werden und das Ganze in eine andere Richtung drehen.

Karsten Baumann (Aue): Wir sind natürlich froh, dass wir mit drei Punkten nach Hause fahren können. In der ersten Halbzeit haben wir ruhig und souverän gespielt und versucht den Gegner zu Fehlern zu zwingen, was uns dann auch gelungen ist. Nach der roten Karte hatten wir ein deutliches Übergewicht und außer dem Tor noch zwei hundertprozentige Chancen. In der zweiten Halbzeit war es dann wie so oft, wenn eine Mannschaft in Überzahl spielt und sich nur noch aufs Verteidigen verlegt. Das war zu wenig von uns und Rostock ist gut aufgekommen, als sie mit Peitz noch einen kopfballstarken Spieler gebracht haben. Wir sind von unserer Linie abgekommen, weil Rostock gut gedrückt hat. Letztlich müssen wir uns bei Martin Männel bedanken, dass der Ausgleich nicht gefallen ist. Wir sind jetzt mit 30 Punkten in einer guten Situation, die wir nicht mehr aus der Hand geben dürfen. Ich wünsche Hansa viel Glück in den letzten Spielen. Wenn sie so auftreten wie in der zweiten Halbzeit, dann ist noch nicht alles verloren.

2. Bundesliga 2011/12, 27. Spieltag
FC Hansa Rostock – FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1)

Rostock: Hahnel – Janecka, Holst, Gusche, Perthel (80. Blum) – Wiemann (46. Peitz), R.Müller
Jordanov (46. Pannewitz), Mintal, Jänicke – Borg.

Aue: Männel – Schröder, Klingbeil, Rau, Schlitte – Hensel, F. Müller (85. Höfler), Hochscheidt, Könnecke (64. Kempe) – König, Savran (55. Kern).

Tor: 0:1 Hochscheidt (22.).

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Gelbe Karten: Wiemann – Hensel, Kempe.

Zuschauer: 13.000 in der Rostocker DKB-Arena.

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Von Arne Taron

Arne arbeite schon seit vielen Jahren als Freier Journalist in Rostock. Zu seinen "Steckenpferden" gehören im Rostocker Sport u.a. die Berichterstattung über den Rostocker Eishockey Club (REC). Zudem berichtet er in der lokalen Sportpresse über den Nachwuchs des FC Hansa Rostock und nicht zuletzt auch über den Rostocker Kreisfußball.

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