Nun ist es also doch passiert. Nach 17 nicht verlorenen Spielen am Stück verlor der FC Hansa Rostock am Montagabend vor heimischem Publikum gegen den Sportclub Freiburg mit 0:1. Kurz bevor das Duell gegen die Breisgauer angepfiffen wurde, konnten die vielen Fragezeichen hinter dem Einsatz von Hansa-Toptorjäger Enrico Kern ausgeräumt werden. „Ja, er kann spielen“, atmeten die Verantwortlichen vor dem Anpfiff auf.
Aber auch mit Enrico Kern hatten beide Mannschaften von Beginn an schwer zu kämpfen auf dem harten Boden. Ein richtiges Spiel kam die erste Viertelstunde überhaupt nicht zustande. Hüben wie drüben gab es kaum echte Chancen zu verzeichnen.
Große Aufregung dann in der 26. Minute: Kern bediente den quirligen Amir Shapourzadeh, der aus etwa 20 Metern mit einem Lupfer versucht, SCF-Keeper Alexander Walke zu überlisten. Der aber brachte noch irgendwie die Fingerspitzen an die glitschige Pille und lenkte das Ding an den Innenpfosten, von wo aus die Kugel aber wieder heraussprang. Marc Stein scheiterte in der 42. Minute mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der weit neben das Tor flog. Glück hatten die Rostocker, dass es mit einem 0:0 in die Kabinen ging, denn Alexander Iashvili auf Freiburger Seite hatte Sekunden vor Halbzeitpfiff die Gästeführung auf dem Schlappen, zog aber aus Nahdistanz links am Hansa-Gehäuse vorbei.
Auch im zweiten Durchgang wurde das Spiel nicht ansehnlicher, ganz im Gegenteil. Nur 120 Sekunden nach Wideranpfiff fiel das 0:1 durch Soumalia Coulibaly, der ein Riesenloch in der Abwehr nutzte und den Ball unhaltbar für Mathias Schober über die Linie spitzelte. Lange Gesichter auf der Hansa-Bank.
Rostock war im Folgenden stets bemüht, blieb im Abschluss jedoch einiges schuldig. So auch in der 58. Minute, als Gledson (von Kevin Hansen per Ecke bedient) freistehend mit einem wuchtigen Kopfball nur Zentimeter am Freiburger Kasten vorbei köpfte.
Die Einwechslungen von Marcel Schied und Zafer Yelen belebten das Spiel zwar etwas, aber Zählbares kam trotzdem nicht heraus. Man merkte eine gewisse Unsicherheit, jeder Spieler gab die Verantwortung ab, keiner traute sich zu schießen. Und das hätte sich fast noch gerecht, als der Freiburger Torschütze Coulibaly mit einem Fernschuss, der sich noch gefährlich senkte, Schober prüfte (69.).
Symptomatisch auch die darauf folgende Aktion von Hansa. Nach einem Yelen-Freistoß flog das Leder auf Kern zu, der den Ball auf die Schulter bekam und so die nächste Chance verstreichen ließ.
Bis zum Abpfiff wurde es nicht besser. Da Freiburg bis zum Schluss auf Halten spielte und Hansa einfach keine Gegenmittel fand, blieb es am Ende bei der ersten Niederlage in der Saison 2006/2007. Am kommenden Sonntag steht bereits der nächste echte Prüfstein für Hansa an – das Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue (Sonntag, 14 Uhr).
2. Bundesliga 2006/07, 18. Spieltag
FC Hansa Rostock – SC Freiburg 0:1 (0:0)
Rostock: Schober – Langen, Madsen, Gledson, Stein – Beinlich, Shapourzadeh, Rahn (61. Yelen), Hansen (79. Rathgeb) – Cetkovic (61. Schied), Kern.
Freiburg: Walke – Mohammad, Pitroipa (84. Hansen), Iashvili, Coulibaly, Diarra, Ibertsberger, Antar, Riether, Schwaab, Matmour.
Tor: 0:1 Soumalia Coulibaly (47.).
Zuschauer: 19.000 im Rostocker Ostseestadion.