Die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock schaffte im Kampf gegen den Abstieg nicht den erhofften und so dringenden benötigten Punktgewinn im heimischen Stadion. Gegen den Tabellenvierten aus Chemnitz gab es für die Schützlinge von Trainer Axel Rietentiet eine derbe 0:5 (0:5)-Klatsche. Die von Gerd Schädlich geführten Sachsen spielten eine bärenstarke erste Halbzeit und legten damit den Grundstein für den klaren Erfolg.
Die Rostocker begannen überaus erfrischend und hatten bereits nach zwei Spielminuten die große Chance zur Führung. Aus Nahdistanz brachten Enrico Neitzel und Malick Bolivard die Kugel nicht über die Linie. Nur zwei Minuten später parierte der Chemnitzer Schlussmann Enrico Keller einen gefährlichen Freistoß von Max Kremer. Nach dieser starken Anfangsphase kamen dann die Gäste immer besser ins Spiel. In der zehnten Minute war der FCH im Glück als Kremer nach einer Ecke per Kopf auf der Linie rettete. Vier Minuten später schlug es dann aber im Kerner-Gehäuse ein. Bei einem Flachschuss von Kevin Hampf streckte sich der junge Rostocker Keeper vergebens. Dann war Kerner gegen Vrtelka aber zur Stelle und verhinderte mit einer Großtat das 0:2 (18.). Bei einem Konter der Gäste behinderte Kremer in größter Not seinen Gegenspieler, was Schiedsrichter Osmers mit Strafstoß und einer gelben Karte für Kremer bewertete (21.). Den fälligen Elfer verwandelte Richter sicher (21.). Nur drei Minuten später der nächste Nackenschlag – die Chemnitzer, im Defensivbereich wieder nur unzureichend markiert, kamen zum klug herausgespielten 0:3 (24.). Es sollte noch schlimmer kommen. Nach einer Ecke zeigte sich die Hintermannschaft wieder einmal in Unordnung, was wiederum Jansen per Kopf zum 0:4 nutzte (28.). Damit war das Ergebnis der letzten Saison bereits nach 28 Spielminuten erreicht. In der Offensive lief bei den Hausherren rein gar nichts mehr zusammen. Sekunden vor dem Pausenpfiff sogar das 0:5 als Hampf per Direktabnahme zum 0:5 traf – eine absolut schwarze erste Halbzeit für Hansas Zweite.
Zur Pause nahm Trainer Axel Rietentiet dann gleich zwei Wechsel vor, wechselte Thomas Götzl und Enrico Neitzel aus und brachte dafür Maximilian Rausch und Georg Schumski. Nach dem Wideranpfiff agierten die Platzherren deutlich bissiger und engagierter. Klare Chancen konnte man sich jedoch nur selten herausspielen. Die Chemnitzer agierten nun nicht mehr so druckvoll und effektiv wie noch in der ersten Halbzeit. Trotzdem hatten die Chemnitzer weiter die Chancen, konnten aber nicht weiter erhöhen.
„In den ersten zwei, drei Minuten der Partie waren einige meiner Spieler mit ihren Gedanken wohl noch in der Kabine. Danach haben wir dann richtig guten Fußball gespielt und schöne Tore gemacht. Wir sind natürlich sehr zufrieden mit diesem Sieg.“, freute sich CFC-Trainer Schädlich nach dem Spiel.
Sein Gegenüber zeigte sich maßlos enttäuscht. „Der Sieg der Gäste war auch in dieser Höhe absolut verdient, Glückwunsch dazu. Für mich war die zweite Spielminute entscheidend, da müssen wir einfach in Führung gehen, dann läuft das Spiel womöglich ganz anders. Danach war dann ein Klassenunterschied zu merken, die Chemnitzer haben das dann auf imposante Art und Weise gespielt. Wenn ich sehe, wie wir einige Gegentore bekommen haben – das hatte was mit C-Junioren-Fußball zu tun. Von der Leistung meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit bin ich sehr enttäuscht, in der zweiten Halbzeit hat der CFC das Ergebnis verwaltet – selbst da konnten wir uns keine Chance herausspielen. Wir werden das intern auswerten“, kommentierte Rietentiet.
Regionalliga Nord 2009/10, 16. Spieltag
FC Hansa Rostock II – Chemnitzer FC 0:5 (0:5)
Rostock: Kerner – Zittlau, Ehlers, Götzl (46. Schumski), Pett – Bolivard (77. Becker), Rahmig, Freitag, Kremer – Neitzel (46. Rausch), F. Kroos.
Tore: 0:1 Hampf (14.), 0:2 Richter (21., Foulstrafstoß), 0:3 Jansen (24.), 0:4 Jansen (28.), 0:5 Hampf (45.).
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover).
Gelbe Karten: Götzl, Kremer, Pett – keine.
Zuschauer: 219.