Die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock tat es den Profis gleich und sicherte sich am letzten Spieltag der Regionalliga Nord mit 3:1 (1:0) gegen Herthas Reserve endgültig den Klassenerhalt. Dieser überaus verdiente Erfolg war eminent wichtig, da auch die Konkurrenten aus Hamburg, Plauen und Berlin (Türkiyemspor) erfolgreich waren. Die Rostocker landen damit in der Endabrechnung mit 43 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Als vierten Absteiger erwischte es damit Türkiyemspor, die mit einem Zähler weniger den Gang in die Oberliga antreten müssen.
Mit der Aktion „1000+X“ wollten die Rostocker Verantwortlichen mehr Fans als ins vergangenen Heimspielen in die große Arena bekommen. Letztlich kamen 1100 Schaulustige, die sich vor allem auf der Nordtribüne einfanden und die junge Mannschaft auch toll unterstützten.
Die Hausherren begannen ohne den gelbgesperrten Tom Buschke mutig und waren offensiv eingestellt. Mit einem Kopfball von Felix Freitag (4.) und einem Schuss von Daniel Becker (8.) setzte die Gastgeber erste Akzente. Nach der guten Anfangsphase verflachte die Partie etwas. Dann erhöhte der FCH jedoch wieder die Taktzahl und kam zu weiteren guten Gelegenheiten. Nach einem Eckball von Becker setzte Freitag einen Kopfball knapp über das Tor (20.), auch bei weiteren Versuchen von Becker (23.) und Sebastian Albert (26.), sowie bei einem Solo von Tobias Jänicke (29.) waren die Berliner im Glück. Wie aus dem Nichts bot sich dann plötzlich den Berlinern die große Chance zur Führung. Nach einem Foulspiel von René Lange zeigte Schiedsrichter Florian Steuer auf den Punkt. Den Strafstoß von Traore konnte Schlussmann Andreas Kerner dann in großer Manier entschärfen (39.). Während die Berliner wohl noch dieser verpassten Chance hinterher trauerten, schlug der FCH noch vor der Pause zu. Jänicke hatte sich die Kugel an der Mittellinie geschnappt und tankte sich bis in den Strafraum durch und überwand anschließend noch Keeper Tom Schmidt (43.).
Auch in der zweiten Hälfte blieben die Rostocker konzentriert und am Drücker. Ein Kopfball von Henry Haufe ging knapp vorbei (49.) und einen Schuss von Jänicke konnte Schmidt entschärfen (53.). Als der durchgebrochene Haufe dann von Schmidt im Strafraum zu Fall gebracht wird, gibt es wiederum Strafstoß. Kapitän Martin Pett behielt die Nerven und verwandelt zum 2:0 (73.). Nur zwei Minuten später dann die Vorentscheidung – wieder kann der starke Jänicke die Verwirrung in der Hertha Abwehr nutzen (75.). Rahmig (78.) und Jänicke (82.) hätten durchaus noch erhöhen können. Die Schlussphase gehörte dann den Berlinern, die sich den Ehrentreffer noch redlich verdienten (83.).
„Wir sind sehr schwer in die Partie gekommen. 30 Minuten fanden wir praktisch gar nicht statt. Der Knackpunkt war dann der verschossene Elfmeter. In unserem Defensivverhalten hatten wir heute große Probleme. Ein verdienter Sieg für Hansa.“, urteile Hertha-Trainer Karsten Heine, der die Saison mit seinem Team punktgleich auf dem zwölften Platz beendete.
„Wir haben uns den Sieg heute verdient. Wir haben eine sehr ordentliche Halbzeit gespielt. Es war natürlich enorm wichtig, dass Andreas Kerner den Elfer gehalten hat. Wenn man die Ergebnisse der anderen sieht, war es heute brutal wichtig, dass wir gewonnen haben. Ich möchte mich bei allem im Verein bedanken, dass ich die Chance bekommen habe, die Arbeit von Thomas Finck weiter zu führen und gemeinsam den Klassenerhalt zu schaffen.“, kommentierte Axel Rietentiet.
Regionalliga Nord 2008/09, 34. Spieltag
FC Hansa Rostock II – Hertha BSC II 3:1 (1:0)
Rostock: Kerner – Pittwehn, Gusche, Freitag, R. Lange – Rahmig (86. Gyaki), Pett, Jänicke, D. Becker – Albert, Haufe (89. Mendy).
Tore: 1:0 Jänicke (43.), 2:0 Pett (73., Foulstrafstoß), 3:0 Jänicke (75.), 3:1 Martens (83.).
Schiedsrichter: Steuer (Menden)
Gelbe Karten: Pittwehn – T. Schmidt, Morack, Riedel.
Besonderes Vorkommnis: Andreas Kerner hält Foulstrafstoß von Traore (39.).
Zuschauer: 1100.