Zu Beginn der Drittliga-Saison 2020/2021 berichteten wir darüber, dass Hansa Rostock im neunten Anlauf endlich wieder den Sprung in die zweite Bundesliga schaffen will. Nun neigt sich das Fußballjahr 2020 dem Ende entgegen und wir schauen, wie sich die Hansa-Kogge bisher geschlagen hat. Immerhin steht das Ziel Aufstieg immer noch über allem. Hier ist unser Blick auf die vielversprechende Hinrunde der Mannschaft von Trainer Jens Härtel.
Durchwachsener Auftakt nach Umbruch im Sommer
Zusammen mit dem Halleschen FC ist Hansa der dienstälteste Drittligist. Nach neun Jahren soll es nun endlich wieder nach oben gehen. Auch in diesem Sommer gab es wieder einmal den mittlerweile fast schon traditionellen Kaderumbruch. Zahlreiche Abgänge wurde mit ebenso vielen Neuzugängen reagiert. Dementsprechend holprig ging es im Sommer los. Aus den ersten drei Spielen gab es einen Sieg, eine Niederlage und ein Unentschieden. Aus den folgenden vier Partien sprangen dann aber drei Siege heraus, darunter unter anderem der fulminante 5:1-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Viktoria Köln. Im DFB-Pokal war für Hansa allerdings wieder einmal in der ersten Runde Schluss. Wie auch schon im Vorjahr zog Hansa mit 0:1 den Kürzeren gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart.
Siegesserie führt bis auf einen Aufstiegsplatz
Danach gelang es Härtel und seinem Team allerdings mit einer Siegesserie von acht Spielen, bis auf den zweiten Tabellenplatz der 3. Liga vorzustoßen. Unter anderem gab es einen 2:0-Erfolg gegen Türkgücü München. Anschließend fasste Hansa-Torwart Markus Kolke das aktuelle Hochgefühl zusammen: „Wir haben ein brutales Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir immer ein Tor schießen können. Die Jungs sind heiß auf ein Spiel.“ Einen Dämpfer bekam dieses Selbstvertrauen allerdings mit der schmerzlichen Heimniederlage gegen Dynamo Dresden am 11. Spieltag. Die Niederlage im Ost-Derby war insofern doppelt bitter, da Dynamo in der Tabelle an der Kogge vorbeiziehen konnte.
Ausfälle machen zu schaffen
Trotzdem ist Hansa weiterhin in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Und dass, obwohl Ausfälle und Verletzungen immer wieder zu schaffen machen. Unter anderem fehlen Nils Butzen, Maurice Litka und Max Reinthaler länger. Letztgenannter wird nach einem Sehnenanriss zwar noch in dieser Saison zurückerwartet, allerdings wird er frühestens im Februar wieder eingreifen können. Mittelfeldspieler Maurice Litka hat sich beim beim Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt einen Riss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen und wir bis zum Saisonende fehlen. Nach der bitteren Derby-Niederlage gegen Dresden gab es zwar nur ein 1:1 gegen Tabellenschlusslicht Magdeburg, im Duell mit der Reserve von Bayern München meldete sich die Kogge dann aber im Aufstiegsrennen zurück.
Hansa verpasst Sprung an die Tabellenspitze
Am Nikolaustag hatten die Rostocker dann die Möglichkeit, mit einem Sieg über Wehen Wiesbaden die Tabellenführung zu übernehmen. Allerdings patzte die Kogge beim Verfolger und musste sich mit 2:1 geschlagen geben. Zu allem Überfluss holte sich die Mannschaft von Jens Härtel auch im folgenden Spiel gegen Kellerkind Meppen eine unnötige 0:2-Heimniederlage ab. Erstmals in dieser Saison gab es zwei Niederlagen hintereinander und den Absturz auf den 6. Tabellenplatz. Im letzten Spiel des Jahres zeigte sich Hansa versöhnlich und belohnte sich mit einem 2:0-Auswärtssieg beim FSV Zwickau. Damit überwintert die Härtel-Elf auf dem fünften Tabellenplatz und in Sichtweite zu den Aufstiegsplätzen.
Vertragsverlängerungen mit wichtigen Eckpfeilern
Es gab aber auch positive Nachrichten zu vermelden. So ist es der Vereinsführung gelungen mit wichtigen Leistungsträgern langfristig zu verlängern. Unter anderem verlängerte man den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Kapitän Markus Kolke und dem Rechtsverteidiger Nico Neidhart. Beide Spieler gehören zu den wichtigen Stützen und gelten als verlängerter Arm von Trainer Härtel.
Ab Sonntag haben die Drittligisten dann bis zum 9. Januar frei. Eine lange Winterpause ist den Profis aus der 1. und 2. Bundesliga nicht vergönnt. Wir sind gespannt, ob die Mannschaft die Pause nutzen kann und mit frischer Kraft den Angriff auf den Aufstieg fortsetzen kann.