Drei Siege in Folge und seit mittlerweile sechs Spielen ungeschlagen in der Festung Ostseestadion, so die starren Zahlen und die überaus beeindruckenden Serie nach dem Amtsantritt von Juri Schlünz. Er war und ist der Garant für den Erfolg, brachte das Wir-Gefühl zurück in die Mannschaft, den Verein und zu den eigenen Fans. Ein Mann der ihn liebt und lebt den Verein, Hansa Rostock.
Auch nach dem überragenden Triumph am Samstag gegen den Hamburger Sportverein bleibt der gebürtige Berliner realistisch. Unser Ziel bleibt „Klassenerhalt. Ja, klar. Das ist ja keine Spaß-Veranstaltung hier“ und blickt auf die noch anstehenden elf Spieltag voraus. Immerhin sind noch dreiunddreißig Punkte zu holen, zehn sind das Minimalziel. Doch nicht zu unterschätzen, es kommen noch die Partien gegen Bayern München, Bayer Leverkusen, den aufstrebenden FC Schalke 04, Borussia Dortmund und Meisterschaftskandidat Werder Bremen. Zehn Zähler sind schnell zu holen, sie können einen aber auch blenden. Den Sack machen sollten die Jungs sowieso gegen Teams wie Mönchengladbach, Köln, 1860 München und Berlin, die direkten Gegner im Abstiegskampf. Dort werden die Big Points gemacht. Alles andere was über das Saisonziel hinaus geht ist der eignen Bonus, den sich die Spieler erarbeiten können.
Nun zum Spiel gegen den Hamburger SV. Im Gegensatz zum Bochum-Spiel stand nach überstandener Magen-Darm-Grippe Kapitän Mathias Schober wieder im Kasten. Zudem bekam Kim Madsen seine erste Chance von Beginn an aufzulaufen. Der Däne spielte für den kurzfristig erkrankten Abwehrchef Joakim Persson im Abwehrzentrum neben Delano Hill und Uwe Möhrle. Auf der linken Seite stand der Nigerianer Gabriel Melkam für den gesperrten Thomas Rasmussen in der Anfangsformation.
Im Rostocker „Eispalast“ sorgten der neu ins Team gerückte Gabriel Melkam und Magnus Arvidsson frühzeitig für klare Verhältnisse. Für den Nigerianer war es der erste Bundesligatreffer und gleichzeitig das schnellste Saisontor der Hanseaten (5.). Stürmer Magnus Arvidsson konnte sich bereits über seinen dreiundzwanzigsten Bundesligatreffer freuen, mit dem er einen neuen Vereinsrekord aufstellte. Der Schwede hatte sich einen langen Steilpass von Martin Max erlaufen, ließ Verteidiger Tomas Ujfalusi stehen und vollendete mit rechts glänzend zum Pausenstand (19.). Trotz der höchsten Sicherheitsstufe im Stadion aufgrund der Gäste aus Hamburger brannte es auf dem Spielfeld nur im HSV-Strafraum. Von den Gästen bis dato nichts zu sehen.
Nach dem Seitenwechsel der HSV weiter ohne Mumm, die Toppi-Jungs versuchten es mit harmlosen Einzelaktionen. Die ganz in blau spielenden Rostocker standen Hinten sicher und trugen gefährliche Angriffe nach vorne. Eine besonders schöne Kombination mit herrlichem Abschluss lieferten die Hausherren zehn Minuten vor dem Abpfiff. „Raschi“ Tjikuzu spielt den Ball hinaus auf Rydlewicz, der unbedrängt von rechts zum Flanken kommt. Seine Hineingabe verlängert Arvidsson per Kopf direkt auf den Deutsch-Italiener Antonio Di Salvo, der nach kurzer Annahme die Kugel im Jubel der 26 000 Zuschauer im Netz versenkt. Ein perfekter Einstand, denn nur zwei Minuten zuvor kam er für Goalgetter Martin Max in die Partie. Juri Schlünz bewies auch in dieser Szene mit seiner Einwechslung ein gutes Händchen. Im Anschluss brachte Schlünz die engagierten Reservisten Gernot Plassnegger und Rade Prica ins Spiel.
1. Bundesliga 2003/04, 23. Spieltag
FC Hansa Rostock – Hamburger SV 3:0 (2:0)
Rostock: Schober – Möhrle, K. Madsen, Hill – Tjikuzu, Rydlewicz, Lantz, Maul, Melkam (82. Plassnegger) – Arvidsson (85. Prica), Max (76. Di Salvo).
Tore: 1:0 Melkam (5.), 2:0 Arvidsson (20.), 3:0 di Salvo (79.).
Schiedsrichter: Edgar Steinborn.
Gelbe Karten: Maul – Benjamin, Reinhardt.
Zuschauer: 26.000 im Rostocker Ostseestadion.