Rade Prica: Ich finde die Fans hier toll

Rade Prica spricht in unserem Exklusiv-Interview über seine Schulzeit in Schweden, sein Verhältnis zu den Trainern, der Mannschaft, den Fans sowie der Stadt. Weiterhin erzählt der sympathische Schwede über sein Privatleben und seine Zukunft in Rostock die Chancen zum Wideraufstieg.

Rade Prica spricht in unserem Exklusiv-Interview über seine Schulzeit in Schweden, sein Verhältnis zu den Trainern, der Mannschaft, den Fans sowie der Stadt. Weiterhin erzählt der sympathische Schwede über sein Privatleben und seine Zukunft in Rostock die Chancen zum Wideraufstieg.

Du bist ja schon eine ziemlich lange Zeit in Rostock und Deutschland. Gibt es Sachen, die du vermisst?

Meine Freunde, Familie und so.

Und wie oft bist du in Schweden?

Eigentlich immer wenn ich frei habe. Manchmal nur alle zwei Monate ein Mal.

Hast du noch Freunde aus deiner schwedischen Schulzeit?

Ich habe noch Kontakt mit allen meinen alten Freunden aus der Schulzeit. Zumindest mit denen ich auch in der Freizeit was gemacht habe. Wenn wir uns treffen, gibt’s vieeeel Alkohol.

Hattest du Deutsch in der Schule?

Ja, ich hatte Deutsch. Es hat mir am Anfang hier sehr geholfen. Aber es ist schwer, wegen der Grammatik – nicht einfach.

Was hast du für Erinnerungen an deinen letzten Schultag?

Also viel, viel Alkohol.

Ist das nicht verboten in Schweden?

Nein, nein – Ja – nein. Das war ein guter Tag. Morgens hat sich unsere ganze Klasse getroffen – zum Frühstück. Also Alkoholfrühstück. Und dann zur Schule. Haben da ein bisschen was mit den Lehrern gemacht. Und am Schluss standen alle Eltern und Familien vor der Schule und wir sind alle heraus gerannt. Und abends dann Party.

Mit Alkohol…

Jaaaa.

Was habt ihr denn mit den Lehrern gemacht?

Wir haben Fußball mit ihnen gespielt. Das ist aber verschieden von Schule zu Schule. Viele spielen auch Baseball. Und Männer verkleiden sich als Frauen. Das war Spaß.

Ist es typisch für Schweden, dass man als Schüler viel mit den Lehrern macht?

Ja. Vielleicht nicht im Gymnasium – aber bis zur 9. Klasse schon. Ich hatte den letzten Schultag also zwei Mal. Nach der 9. Klasse und nach dem Gymnasium.

Über welche Jugendsünden kannst du uns denn berichten?

Als man noch klein war, hat man immer was Süßes im Geschäft genommen. Klar – das haben alle gemacht, glaub ich. Nicht so viel, als ich dann größer war.

Du warst ja auch in anderen Sportarten aktiv – Schwimmen, Leichtathletik und Volleyball. Wieso hast du dich für Fußball entschieden?

Ich war einfach besser im Fußball. Ich habe gemacht was ich wollte als ich klein war und Fußball hat mir einfach am meisten Spaß gemacht.

Was wärst du denn geworden, wenn es mit der Fußballerkarriere nicht geklappt hätte?

Ich hätte bestimmt studiert. Irgendwann will ich gerne ein eigenes Geschäft haben. Was, das weiß ich noch nicht.

Du spielst schon ziemlich lange bei Hansa und hast schon unter mehreren Trainern gespielt. Kannst du sagen, welcher dein Lieblingstrainer hier war?

Frank Pagelsdorf ist der Beste. Juri auch. Die anderen beiden kannst du vergessen.

Was macht den Unterschied aus?

Juri und Frank sind einfach gute Typen. Die sind nett zu allen. Jörg Berger und Armin Veh hatten ihre Favoriten. Wenn du nicht sein Liebling warst, war es schwer. Ich hatte keine Probleme mit denen, aber ich weiß, dass viele Spieler Probleme mit ihnen hatten.

Welche Position spielst du am liebsten?

Ich spiele so viele. Ich fühle mich wohl hinter den Spitzen, aber auch in der Spitze – ist egal.

Und wie stehst du zu einer Vertragsverlängerung? Kannst du dir vorstellen, noch länger hier zu spielen?

Ja. Ich fühle mich wohl und meine Familie auch – also warum nicht?

Und könntest du dir auch vorstellen, deine Karriere in Rostock zu beenden?

Nein.

Mit wem bist du in der Mannschaft befreundet?

Ich verstehe mich gut mit Toni, Schobi und Magnus. Ansonsten sind ganz viele Spieler weg, mit denen ich befreundet war.

Was bedeuten dir deine Fans?

Also gegen Unterhaching war ein sehr schönes Spiel. Das vergesse ich nie. Aber ich habe auch schwere Zeiten hier gehabt. Mit den Pfiffen und so. Das war nicht einfach. Aber ich weiß, dass das nicht alle machen. Und ich finde die Fans hier toll.

Wie entspannst du dich nach Spielen? Wie tankst du neue Kraft?

Ich schlafe. Schlafen ist so wichtig. Wenn ich zu Hause bei meiner Familie bin, ist es ganz ruhig. Bisschen mit den Kindern spielen. Das macht mich locker. Und wenn ich Zeit habe, fahre ich halt nach Schweden.

Was hörst du so für Musik?

Ich höre alles.

Auch deutsche Musik?

Ja, ein paar Lieder sind gut.

Verstehst du denn die Texte?

Es geht. Nicht alles, aber ein bisschen.

Und die Hansa-Lieder?

Ja, die verstehe ich.

Liest du denn ab und zu auch mal im hansaforum.de?

Nein.

Was ist mit deiner Seite bei proffs.com? Da hat sich lange nichts mehr getan…

Ja, das habe ich angefangen, als ich noch allein war. Jetzt habe ich Familie und so – es ist schwer. Einfach keine Zeit mehr. Vielleicht auch ein bisschen Faulheit. Zurzeit ist meine Familie in Thailand und macht da Urlaub. Ich bin ganz allein und schlafe viel. Schlafen – das ist schön. Das brauchst du, wenn du Kinder hast.

Wie lange hast du gebraucht, um dich in Deutschland – speziell in Rostock – einzuleben?

Das ging ganz schnell. Wir waren ja sechs Spieler aus Schweden. Und die haben mir sehr viel geholfen. Nach ein paar Monaten hatte ich die Sprache gelernt und dann war das alles kein Problem mehr.

Magst du Rostock?

Ja, ich mag Rostock. Aber ich war auch schon in Berlin und Hamburg. Die Städte sind viel größer. Aber Rostock ist gut. Das wäre auch eine Riesenstadt in Schweden.

Und gehst du abends hier auch mal weg?

Ja, das geht gut hier. Aber ich geh nicht so oft weg. Früher schon, aber im letzten Jahr war ich nur einmal in einer Disco glaube ich. Das letzte Mal war ich im LT. Und wenn ich das nächste Mal ausgehe, werde ich bestimmt wieder ins LT gehen – ist besser als FUN.

Wachsen deine Kinder zweisprachig auf? Schwedisch und Deutsch?

Nein. Also mein Großer – Tim – ist fast vier Jahre jetzt. Er hatte Probleme mit seinem Immunsystem und konnte deshalb nicht in den Kindergarten gehen. Er versteht deutsch, spricht es aber nicht. Und der Kleine – Liam – spricht gar nicht. Der wird jetzt ein Jahr alt – aber er läuft bald.

Schlummert in deinen Kindern denn auch fußballerisches Talent?

Es sieht gut aus. Tim spielt jeden Tag Fußball. Er hat einen guten linken Fuß. Bei uns zu Hause dreht sich viel um Fußball. Meine Frau hat ja auch gespielt, als sie jünger war.

Sind die denn auch immer mit im Stadion?

Wenn wir spät spielen, sind die Kinder nicht dabei. Aber meine Frau ist bei jedem Spiel auf der Tribüne. Dann haben wir einen Babysitter.

Wie war das Trainingslager in Dubai?

Schön. Schön warm. Besser als hier. Es ist immer gut, wenn man mal weg kommt, wenn es so kalt ist. Das ist Scheiße für die Füße. Es ist einfach nicht gut für den Körper. Wir sind da ja auch durch die Wüste Jeep gefahren. Aber auf dem Kamel bin ich nicht geritten.

Und warst du auch mit auf der Tour zu dem teuersten Hotel der Welt?

Nein. An dem Morgen hatten wir frei. Da habe ich lieber geschlafen.

Was würdest du gerne noch an dir verbessern?

Ich würde gerne mehr Tore schießen.

Klappt’s noch mit dem Aufstieg?

Wir müssen am Sonntag gewinnen. Dann sieht das alles schon viel besser aus. Und dann gegen Dresden. Dann kann alles passieren.

Wenn gespielt wird…

Ja, das weiß man nicht. Die haben ja keine Rasenheizung. Dresden eben (*abfällige Handbewegung*).

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Von Hinner

Hinner beobachtete einst das Training bei den Profis des FC Hansa.

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