Ja geht das denn schon wieder los? Den Auftakt zur Zweitligasaison haben die Hansa-Kicker gründlich vergeigt. Mit 1:2 kamen die Berger-Schützlinge unerwartet unter die Räder.
26.000 Zuschauer hatte das Wetter und die Aussicht auf einen schönen Fußball-Nachmittag ins Ostseestadion gelockt und die Rostocker Kicker schienen das Vertrauen auch zurückgeben zu wollen. Vor dieser prächtigen Kulisse boten beide Mannschaften zunächst ein schönes Spiel. Offenbach gefiel mit dem unbekümmerten Drang nach vorn, doch Hansa wurde immer stärker. Man hatte wirklich nicht den Eindruck, hier könnte etwas schief gehen. Der OFC hatte dann auch nach neun Minuten die erste Möglichkeit, nach einem Fehler von Hartmann war Türker – auffälligster Offenbacher – zur Stelle und zog von der Strafraumgrenze ab. Madsen konnte aber klären. Auf der anderen Seite war es Thomas Rasmussen, der mit einem Schuss von der rechten Seite die erste „Duftmarke“ setzte. Keeper Ramovic ließ prallen, doch kein Rostocker Stürmer war zur Stelle.
Immer wieder war es Türker, der die Hansa-Abwehr in Bedrängnis brachte. Nach 20 Minuten konnte Schober seinen Ball nur wegfausten, neun Minuten später köpfte Türker einen Freistoß knapp am Hansa-Tor vorbei. Da aber stand es schon 1:0. Denn drei Minuten zuvor markierte Di Salvo nach einem Freistoß von Rydlewicz das 1:0. Der Ball von der rechten Seite kam perfekt auf den Hansa-Stürmer, zwei OFC-Kicker verpassten das Leder. Das 1:0 gab zwar nach vorn Sicherheit, doch hinten schwammen die Rostocker mächtig. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit waren dann die Offenbacher am Zuge, erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht. Sieger und Dorn aber trafen nicht.
Lag es daran, das Ronald Maul zur Sicherheit ausgewechselt wurde? Maul war ein sicherer Kandidat für eine gelb-rote Karte, nach dem er nach 29 Minuten gelb sah und in der Folgezeit auch noch mal foulte. Für ihn kam Zsolt Löw, doch dem war die Unsicherheit, wie auch den anderen Abwehrstrategen deutlich anzumerken. Hansa schraubte im zweiten Abschnitt merklich zurück, Offenbach drehte auf und Hansa kam nicht mehr hinterher. Trainer Jörg Berger bemängelte nach der Partie, dass seine Mannschaft nicht eng genug beim Gegner stand und somit immer einen Schritt zu spät kam. Das war in der 60. Minute so, als Weißenfeldt zum 1:1 traf und zwei Minuten vor dem Ende ebenfalls. Einen langen Freistoß in den Strafraum unterschätzen die Rostocker und so hatte der eingewechselte Wörle keine Mühe, den Ball per Kopf zu versenken.
Wortlos schlichen die Spieler in die Kabine, tief enttäuscht die gut 26.000 Hansa-Fans. Die Offenbacher aber tanzten im Mittelkreis und feierten ihren ersten Saisonsieg. Und Hansa? Die Mannschaft muss am Freitag bei 1860 München zeigen, was in ihr steckt.
2. Bundesliga 2005/06, 1. Spieltag
FC Hansa Rostock – Kickers Offenbach 1:2 (1:0)
Rostock: Schober – Madsen (V), Sebastian, Konde, Hartmann (80. Lapaczinski), Gaede (70. Gaede), Maul (V, 46 Löw), Rydlewicz, Th. Rasmussen (V), Di Salvo, Schied.
Kickers Offenbach: Ramovic (V) – Weißenfeldt, Happe, Schumann (V), Rehm (61. Judt), Müller, Sieger, Mintzel (V), Yildirim (80. Wörle), Dorn, Türker (85. Fiorientino).
Tore: 1:0 Di Salvo (26.), 1:1 Weißenfeldt (60.), 1:2 Wörle (88.).
Schiedsrichter: Michael Weiner (Ottenstein).
Zuschauer: 26.000 im Rostocker Ostseestadion.