Die Heimpremiere des FC Hansa Rostock in der ersten Bundesliga ist in die Hose gegangen. Gegen den 1. FC Nürnberg wurde mit 1:2 verloren. Dennoch geben die Rostocker die Rote Laterne ab, Dortmund verlor 1:4 bei Schalke. Ein schwacher Trost.
Die gute Stimmung zu Beginn der Partie kippte schnell. Nach einer knappen halben Stunde lagen die Rostocker bereits mit 0:2 hinten. Nach ansehnlichem Beginn und einer „halben“ Chance in der achten Minute, die Nürnberger fabrizierten fast ein Eigentor, schienen die Franken wach. Eine Viertelstunde war gespielt, da prüfte Vittek Hansa-Keeper Wächter mit einem Schuss aus rund 20 Metern von der rechten Seite. Wächter parierte gegen die recht tief stehende Sonne prächtig. Eine Minute später aber zappelte der Ball im Rostocker Netz. Der 30-Meter-Schuss von Galasek schien haltbar, zumal der Rostocker Torhüter mit den Fingern noch am Ball gewesen ist. Auch wenn Wächter bei dieser Aktion nicht gut aussah, als Entschuldigung könnten das Aufsetzen des Balles und die ungünstige Sonneneinstrahlung herhalten. Aber auch die Rostocker Hintermannschaft war nicht bei der Sache, griff nicht ein.
Die Abwehr war der sprichwörtliche Torso. Immer wieder kamen die Nürnberger vor das Hansa-Tor. Nach einem Eckball zog Kluge in der 25. Minute aus 20 Metern ab und traf. Wieder wurde dem Schützen Vortritt gewährt. Hansas Angriffsbemühungen verliefen meist im Sande. Da passte es ins Bild, dass sich Orestes in die Offensivaktionen einschalten musste. Er ließ sein technisches Können allerdings auch nur sporadisch aufblitzen. Die Herren Kern, Yelen und Cetkovic mühten sich vergeblich. Das Pfeifkonzert zur Pause war die Quittung.
Trainer Pagelsdorf reagierte. Cetkovic blieb in der Kabine, Schied rückte in das Aufgebot. Und tatsächlich schien auch der Rest der Hanseaten ausgewechselt zu sein. Druckvoll startete der FC Hansa in die zweite Halbzeit. Doch schnell verpuffte der Elan, durch die hohe technische Fehlerquote. Dann doch das 1:2. Nach einem Freistoß vom Beinlich stieg Orestes im richtigen Moment im Nürnberger Strafraum in die Luft und köpfte zum ersten Saisontor ein. Hoffnung keimte wieder auf.
Angetrieben von den Fans wurde Hansa jetzt agiler. Doch die vielen Abspiel- und Annahmefehler störten immer wieder das Bemühen im Spiel nach vorn. Vieles blieb nur Stückwerk. Gelegentlich wurde es dann aber doch vor dem Nürnberger Tor brenzlig. Pearce nutzte einen Stellungsfehler von Reinhardt aus, doch sein Schuss in der 80. Minute ging knapp am Tor vorbei. Doch das war zu wenig.
Hansa ist nach dem 1:2 noch nicht in der Bundesliga angekommen. Trainer Pagelsdorf steht noch eine Menge Arbeit bevor. Und das in allen Mannschaftsteilen. Im Angriff muss deutlich mehr Durchschlagskraft entwickelt werden, das Mittelfeld muss kreativer werden. Die Abwehr hat noch sehr viel Nachholbedarf und muss wie Torhüter Wächter an Sicherheit gewinnen.
1. Bundesliga 2007/2008, 2. Spieltag
FC Hansa Rostock – 1. FC Nürnberg 1:2 (0:2)
Rostock: Wächter – Lense (78. Rydlewicz), Sebastian, Orestes, Pearce – Langen, Beinlich, Yelen (59. Hähnge), Rahn – Cetkovic (46. Schied), Kern.
Nürnberg: Blazek – Kristiansen (54. Engelhardt), Glauber, Wolf, Galasek, Kluge, Reinhardt, Saenko, Vittek (69. Mnari), Charisteas (61. Kennedy) , Mintal.
Tore: 0:1 Galasek (16.), 0:2 Kluge (25.), 1:2 Orestes (63.).
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf).
Gelbe Karten: Orestes, Langen – Glauber, Kluge.
Zuschauer: 25.000 im Rostocker Ostseestadion.