Ü40-Oldies des FC Hansa Rostock sind Deutscher Meister 2012

Der FC Hansa Rostock ist Deutscher Meister 2012, was für ein Titel! Beim DFB-Ü40-Cup in Berlin sicherten sich die Hansa-Legenden um Kapitän Heiko März vor 800 Zuschauern Amateurstadion von Hertha BSC den inoffiziellen Deutschen Meistertitel.

Der FC Hansa Rostock ist Deutscher Meister 2012, was für ein Titel! Beim DFB-Ü40-Cup in Berlin sicherten sich die Hansa-Legenden um Kapitän Heiko März vor 800 Zuschauern Amateurstadion von Hertha BSC den inoffiziellen Deutschen Meistertitel. Stefan Beinlich wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt und teilte sich gemeinsam mit Jose Ferreiro vom Endspielgegner SG Hoechst Classiqus die Torschützenkrone.

Die Rostocker Altherrenmannschaft nahm vom 14. bis 16. September 2012 auf Grund ihres zweiten Platzes bei den NOFV-Meisterschaften erstmalig an der Deutschen Meisterschaft für Ü40-Mannschaften, dem DFB-Ü40-Cup teil, der zum 6. Mal ausgetragen wurde. Schirmherr der Veranstaltung war DFB-Ehrenpräsident Gerhard Meyer-Vorfelder, die im Olympiapark Berlin stattfand. Die Auslosung in der DFB-Zentrale ergab, dass der FC Hansa sich in seiner Staffel mit allen Meistern der anderen Regionlverbände auseinandersetzen musste. Gespielt wurde zweimal 15 Minuten auf dem Großfeld.

Vorrunde

Das erste Turnierspiel gegen die SG Lesum-Bergdamm (Regionalverband Nord) endete nach zwei verschiedenen Halbzeiten 0:0. In der ersten Halbzeit bemühten sich die Rand-Bremer, mit hohem Laufaufwand das Mittelfeld der Hanseaten zu neutralisieren. Überdies gelang es den Rostockern nicht immer, ihre Viererkette gut zu stellen, so dass in der Anfangsphase zwei gefährliche Konter in der 2. und 5. Minute zu überstehen waren. Höhepunkt war in der 7. Minute ein Freistoßknaller, den Gensich an die Latte lenken konnte. Zuvor hatte Strubelt Gelb wegen eines Fouls gesehen. Nach diesem Weckruf kam Hansa endlich zu ersten Torchancen: Reif in der 10. Minute. In aussichtsreicher Position über das Tor, Beinlich stiebitzt nur Augenblicke später dem Torwart den Ball, kann ihn aber nicht vorbeischieben, da ein Abwehrspieler in letzter Sekunde klären kann. Die 2. Hälfte gehörte dem FC Hansa, der die deutlich größeren Spielanteile hatte. Chancen ergaben sich nun fast im Minutentakt, da die SG Lesum-Bergdamm dem Tempo Tribut zollen musste. Kopfball Beinlich (17.) rechts am Tor vorbei, Flanke Beinlich von links auf Weilandt (19.), der knapp verpasst; in der 20. Minute ein herrlicher Pass von rechts durch Kleiminger auf Reif, der aus zentraler Position verzieht. Nach Pass quer durch den Strafraum versäumt es Westphal aus freier, linker Position das Leder zu versenken, in der 23. Minute schießt Weilandt nach Doppelpaß mit Reif aus halbrechter Position den Ball auf den Winkel, der Torwart hält bravoröus. Aufregung in der 25. Minute, der Schiedsrichter übersieht ein Handspiel im Strafraum, obwohl der Linienrichter es sofort anzeigt, im Gegenteil – es gibt Abstoß. Das war der Auftakt mit zu vielen Diskussionen in der Schlussphase, in der März wegen Reklamierens Gelb sah.

Im nächsten Spiel gegen die Sportfreunde DJK Bühlerzell (Regionalverband Süd) sollte nun ein Sieg her. Doch statt aus einer sicheren Abwehr zu spielen, wollten die Hanseaten mit Macht das Tor erzwingen. Der Gegner stand sicher und organisierte mit langen Bällen Konter. Wilken konnte nur mit Gelb eine Gästechance (3.) vereiteln, in der 8. Minute brachte ein Stellungsfehler den Bühlerzeller Stürmer frei vor das Tor, der Flachschuß in die rechte Ecke ließ Gensich keine Chance (8.). Hansa spielte vorn zu umständlich, hinten offen. In der 11. Minute die gleiche Situation wie beim 0:1, Gensich wartet lange und kann dieses Mal den Ball vom Fuß des Stürmers nehmen. Im Gegenzug geht Finck links bis zur Grundlinie durch, kann den Ball am Verteidiger vorbeilegen, versucht den Ball zu erreichen und fällt. Sofortgier Pfiff, Elfmeter! Scheinbar keine Proteste, dann zu Erstaunen aller Freistoß. Finck hatte dem Schiedsrichter bedeutet, keine gegnerische Berührung gehabt zu haben. Letztlich blieb es in der ersten Hälfte bei einem Kopfballversuch von Kleiminger (15.), die Hanseaten wirkten gelähmt. Auch nach Wiederanpfiff kam keine Ordnung in die Defensive, nach vorn blieb es bei Einzelaktionen. In der 20. Minute erlöste Beinlich das Team mit dem Ausspielen seines Gegenspielers und einem gefühlvollen Heber in die lange Ecke zum 1:1. Drei Minuten später verliert März gegen den in seinem Rücken im Abseits stehenden Stürmer den Ball, der Stürmer lässt Gensich keine Chance, es steht 1:2! Chancen wie ein 25-Meter-Freistoß durch Beinlich in der 25., Kopfball von Westphal in die Arme des Torwarts (27.), Ballgewinn von Weilandt am Sechszehner mit anschließendem Schuß hoch über das Tor blieben ungenutzt. Mit dieser Niederlage waren die Hanseaten gehörig unter Druck.

Die beiden Auftaktgegner des FC Hansa spielten torlose gegeneinander, hatten damit nach drei Spielen bereits fünf Punkte auf dem Konto, so mussten die Rostocker gegen TuS Göllheim drei Punkte holen, um im Rennen zu bleiben. In der Kabine gab es eine entschlossene Ansprache, die auf dem Feld nach verhaltenem Beginn allmählich umgesetzt wurde. Das Hansa-Spiel wirkte geordneter, so dass sich fast zwangsläufig gegen einen tiefstehenden Gegner Chancen ergaben, die leider zunächst wieder vergeben wurden. In der 3. Minute war Weilandt rechts durch, der Torhüter klärt mit Mühe, danach Freistoß von rechts von Kleiminger, März kommt beim Kopfball nur knapp nicht an den Ball, eine Minute später fulminanter Freistoß von Beinlich aus 25 Metern, wieder eine Parade des Torhüters. Die Bank beginnt sich die Haare zu raufen, dann bricht Weilandt in der 11. Minute durch, spielt dem Verteidiger durch die Beine und wird gelegt – Elfmeter! Beinlich donnert die Kugel zum 1:0 unter die Latte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur fünf Minuten, dann spielte Weilandt elegant erst den Abwehrspieler und dann den Torhüter aus, der ihn dann in der Not legte, der Ball prallte nach links zu Wagner, der ohne Mühe zum 2:0 vollenden konnte. In der Folgezeit wurde der Gegner in die eigene Hälfte gedrückt, doch Chancen wie ein Schlenzer von Beinlich oder ein Heber von Wagner fanden nicht den Weg ins Ziel. Dann zog Rillich nach Pass von Beinlich in der Schlussminute auf der linke Seite weg, seine Flanke fand Beinlich wieder, der den Torwart umspielte und in die rechte Ecke zum 3:0 schlenzte.

Fairnesspreis für Thomas Finck beim Grillfest

Am Abend trafen sich alle Mannschaften zu einem zünftigen Grillfest. Erwähnenswert, dass Thomas Finck mit einem Fairnesspreis für seine sportlich faire Haltung unter dem Beifall aller ausgezeichnet wurde.

Im letzten Vorrundenspiel traf man auf den SC Bergheim 2000, der zuvor mit einem Unentschieden alle seine Chancen eingebüßt hatte, die Hanseaten hingegen mussten unbedingt gewinnen, um den zweiten Platz hinter der SG Lesum-Bergdamm zu erreichen, um ins Halbfinale einzuziehen. Gegen eine massierte Abwehr begann der FC Hansa etwas nervös, konnte sich wenig klare Möglichkeiten erspielen, doch die Geduld zahlte sich in der zehnten Minute aus, als Rillich abermals von links eine Flanke auf den langen Pfosten schlug, wo Beinlich den Ball in die Mitte zurücklegen konnte und Weilandt aus zwei Metern zum 1:0 einköpfte. In der 12. und 13. Minute fanden zwei Versuche von Reif, der einen schweren Stand hatte, nicht den Weg ins Ziel. Nach der Pause schickte wieder Reif Weilandt auf die Reise, der den Torhüter umkurvte und überlegt zum 2:0 einschoss. Hansa verwaltete den Vorsprung, wechselte durch. Ein 18-Meter-Freistoß von Beinlich tuschiert die Latte (25.), danach zog Bullerjahn nach Beinlich-Flanke von rechts einen Seitfallzieher nur knapp über den Kasten. In der Schlussminute verzog Weilandt nur knapp links ans Außennetz.

Finalrunde

Im Halbfinale trafen die Hanseaten auf den NOFV-Meister SC Riesa. Nach gutem Beginn mit einer Schusschance für Reif fehlte die letzte Abstimmung in der Abwehr und Gensich musste nach einem Kopfball den Ball zum 0:1 aus dem Netz holen (3.). Im Gegenzug wurde ein Kopfballtreffer von Weilandt nach Vorbereitung über links wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. Riesa zog sich zurück und bevorzugte lange Bälle auf die Spitze, Hansa erarbeitete sich Feldvorteile. Ein Konter in der 11. Minute konnte nur mit Foul gestoppt werden. Der fällige Freistoß wurde gekonnt in den linken Winkel geschlenzt, Torhüter Gensich bekam nur mit den Fingerspitzen heran, so stand es plötzlich 0:2. Bis zur Pause konnte Hansa nur noch einen Freistoß verzeichnen, der in der Mauer landete. In der Pause wurde sich noch einmal eingeschworen, das erste Signal setzte dann Dowe mit einem Freistoß in der 17. Minute an den linken Pfosten. In der 21. Minute dann Handelfmeter! Beinlich knallt den Ball rechts an die Lattenunterkante, von wo der Ball ins Tor springt. Hansa drängt nun energisch auf den Ausgleich, Riesa findet keine Entlastung. Dowe setzt dann links zu einem tollen Solo an, legt in die Mitte zu Rillich ab, der mit sattem Schuß links unten zum 2:2-Ausgleich (27.) trifft. Kurz vor Ende setzt Reif mit Flanke von links Kleiminger ein, der auf Weilandt ablegt, dessen Volleyschuß wird jedoch geblockt. Das anschließende Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Für Hansa verwandelten Finck, Weilandt, März und Dowe sicher, während der zweite Riesaer Schütze vorbei zielte. Den entscheidenden Elfmeter entschärfte Gensich in toller Manier, so bleib es beim 4:2 nach Elfmetern und der Einzug ins Finale war perfekt.

Im Finale trafen die Hansa-Oldies vor 800 Zuschauern auf die SG Hoechst Classiqus. Nach anfangs verteiltem Spiel und zwei Ecken auf Rostocker Seite, die nichts einbrachten, kam die technisch feinere Klinge der Rostocker zum Tragen. In der 5. Minute setzt Dowe Reif auf der linken Seite ei, der dreht sich nach links um seinen Gegner und schießt, der Ball geht abgefälscht an die Latte, den Abpraller nimmt wieder Dowe auf, umkurvt Abwehrspieler und Torhüter und schießt aus spitzem Winkel in die rechte untere Ecke. Der FC Hansa führt 1:0. Die Bank steht kopf, zeitgleich kommt die Nachricht, dass Tom Weilandt den FC Hansa in der 3. Bundesliga in Heidenheim in Führung geschossen hat. Weitere gute Angriffe rollen auf das Hoechster Tor, Kleiminger verzieht volley knapp über das Tor nach schöner Flanke von Dowe von rechts. Reif wird halbhoch angespielt, lupft den Ball über seinen Gegenspieler, sein Schuß von halbrechts geht über das Tor. Hoechst versucht es mit Doppelpässen, bleibt aber immer wieder in der Rostocker Abwehr hängen. Nach der Pause kontrolliert Hansa das Spiel, versucht mit kurzen Pässen die Abwehr auszuhebeln. Eine Rückgabe von Dowe auf Rillich, der zentral abzieht, wird durch den Torhüter entschärft. Dann die Entscheidung mit einem der schönsten Züge des Turniers. März fängt ein Hoechster Zuspiel ab, die etwas aufgerückt waren. Der Ball läuft direkt durch das Mittelfeld und erreicht Reif auf der rechten Seite. Der Goalgetter, der ohne eigenen Torerfolg blieb, setzt sich energisch außen durch und legt von der Grundlinie auf Kleiminger zurück, der aus acht Metern keine Mühe hat, den Ball im langen Ecke unter zu bringen. 2:0 (25.)! Auf der Bank sitzt niemand mehr. Die letzten Minuten werden herunter gespielt, Hoechst kann nicht mehr kontern. Nach dem Schlusspfiff gibt es ein hanseatisches Freudenknäuel. Der FC Hansa Rostock ist Deutscher Meister der Ü40!

Mit Stefan Beinlich stellten die Rostocker auch den besten Spieler des Turniers. Mit den Klängen der Hansa-Hymne wurden den Meistern der Siegerpreis unter dem begeisteten Beifall der mitgereisten Hansa-Frauen und der sportlichen Gegnerschaft überreicht. Auf der anschließenden Siegerparty wurde der geflossene Schweiß durch einige Bierchen ersetzt, die sich die Mannschaft redlich verdient hatte.

Noch auf dem Spielfeld motivierten sich alle, die aktuelle Meisterschaft im Kreisverband Warnow erfolgreich zu Ende zu bringen, um im nächsten Jahr wieder in das Geschehen auf Landes-, Regionalverbands- und DFB-Ebene einzugreifen.

Statistik zum 6. DFB-Ü40-Cup in Berlin

Rostock: Siegfried Gensich – Heiko März, Stefan Beinlich (4 Tore), Hilmar Weilandt (2), Frank Rillich (1), Mayk Bullerjahn, Thomas Reif, Jens Dowe (1), Artur Ullrich, Thoms Finck, Olaf Wagner (1), Holger Strubelt, Ralf Senkel, Ralf Kleiminger (1), Holger Wilken, Jörn Westphal, Thomas Engels, Thomas Strehlow. Trainer: Hans Albrecht, Peter Sykora.

Ergebnisse der Gruppe A: FC Hansa Rostock – TSV Lesum-Burgdamm 0:0, – Sportfreunde DJK Bühlerzell 1:2, – TuS Göllheim 3:0, – FC Bergheim 2000 2:0.

Halbfinale: TSV Lesum-Burgdamm – SG Hoechst Classique 0:1, SC Stahl Riesa – FC Hansa Rostock 4:6 (2:2) n.E.

Spiel um Platz drei: TSV Lesum-Burgdamm – SC Stahl Riesa 5:3 n.E.

Finale: SG Hoechst Classique – FC Hansa Rostock 0:2.

Endstand: 1. FC Hansa Rostock (Nordost), 2. SG Hoechst Classique (Süd), 3. TSV Lesum-Burgdamm (Nord), 4. SC Stahl Riesa (Nordost), 5. Jugendsport Wenau (West), 6. Sport-freunde DJK Bühlerzell (Süd), 7. SG Mitelmosel Leiwen (Südwest), 8. FC Bergheim (West), 9. TuS Gölheim (Südwest), 10. SV Voran Brögbern (Nord).

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Von Thomas Strehlow

Thomas schrieb über die Oldies des FC Hansa.

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