Hansa-Ü40 wird NOFV-Meister 2013

22 Jahre nach dem historischen Gewinn des letzten Meistertitels der DDR (NOFV) sicherte sich ein Teil des FC Hansa Rostock – nun in der Altersklasse Ü40 – erneut die Meisterschaft beim Turnier des Nordostdeutschen Fußballverbandes in Braunsbedra.

22 Jahre nach dem historischen Gewinn des letzten Meistertitels der DDR (NOFV) sicherte sich ein Teil des FC Hansa Rostock – nun in der Altersklasse Ü40 – erneut die Meisterschaft beim Turnier des Nordostdeutschen Fußballverbandes in Braunsbedra. Damit krönten sich die Oldies des FC Hansa Rostock erstmals zum Meister der Ü40 des Nordostdeutschen Fußballverbandes und sicherten sich den Startplatz für den DFB-Ü40-Cup in Berlin, der vom 13. bis 15. September 2013 am Olympiastadion in Berlin stattfindet. Mannschaftskapitän Heiko März nahm den Siegerpokal entgegen, Volker Röhrich wurde mit der Torjägerkanone als bester Torschütze mit vier Treffern geehrt.

Bei hochsommerlichen Temperaturen und besten Platzbedingungen wollten die Hanseaten, die sich als Landesmeister Mecklenburg-Vorpommerns für die Ausscheidungsrunde qualifizierten, den Grundstein legen für eine erfolgreiche Qualifikation zum DFB-Ü40-Cup im September in Berlin, um sich die Möglichkeit der Verteidigung des im letzten Jahr eroberten Titel des Deutschen Meisters zu eröffnen. Für das seit drei Jahren überaus siegreiche Team liefen an diesem Tag Spieler auf wie Hilmar Weilandt, Stefan Beinlich, Heiko März, Timo Lange, Jens Dowe und Steffen Baumgart und eine ganze Reihe von weiteren Akteuren, die seit langem das Korsett dieser Truppe bilden. Die Besonderheit des Turniers bestand darin, dass die Kleinfeldmannschaft sich auf die Bedingungen des Großfeldes „zurückbesinnen“ und in nur 20 Minuten je Spiel eine erfolgreiche Taktik entwickeln musste. Nachstehend die Bericht zum erfolgreichen Turnierverlauf.

RSV Waltersdorf – FC Hansa Rostock 0:4

Mit dem RSV Waltersdorf wartete ein unbekannter Gegner aus dem Landesverband Brandenburg im ersten Turnierspiel. Die Jungs von der Küste begannen in ihrem ersten Spiel engagiert und setzten die Waltersdorfer gleich stark unter Druck. Reif setzte bereits in der ersten Minute von rechts mit einem Flachschuss ein klares Zeichen, obwohl dem Versuch noch die Power fehlte. Hansa störte früh und hielt den Gegner vom eigenen Tor weit weg. Zwei Schussversuche von Beinlich und Röhrich stellten den gegnerischen Torhüter noch nicht vor größere Probleme. Hansa attackierte energischer. Dann eroberte Lange auf der rechten Seite den Ball, seine scharfe Eingabe verwandelte Röhrich routiniert zum 1:0 (5.). Die Rostocker ließen Ball und Gegner laufen, erspielten sich weitere vielversprechende Momente. So konnte Reif in der 11. Minute eine weite Flanke von links von Dowe am langen Pfosten noch nicht verwerten und zielte Dowe 60 Sekunden später bei einer Einzelaktion mit einem Fernschuss vorbei. Eine weitere Minute später steckt Weilandt nach links auf Dowe durch, der überlegt in die lange Ecke zum 2:0 vollendet. Hansa wechselt nun durch, um Kräfte zu sparen. Nach einem abgewehrten Schuss von Reif erobert Röhrich den Ball zurück und überlistet mit feinem Trick den Torhüter zum 3:0 (16.). Den Schlusspunkt setzt Dowe mit einem 20-Meter-Schuss, den der Schlussmann nur mühevoll mit dem Fuß abwehren kann, Wagner staubt gedankenschnell ab zum 4:0.

Rostock: Gensich, Baumgart, Westphal, März, Rillich, Lange, Weilandt, Beinlich, Dowe, Reif, Röhrich. Einwechselungen: Strubelt, Bullerjahn, Wagner. Tore: 1:0 Röhrich (5.), 2:0 Dowe (13.), 3:0 Röhrich (16.), 4:0 Wagner (20.)

FC Hansa Rostock – SC Riesa 1:0

Nach 15 Minuten Pause die erste wichtige Prüfung gegen den letztjährigen NOFV-Meister SC Riesa. Beide Teams kannten sich vor allem vom Halbfinale beim DFB-Cup 2012, das Hansas Oldies nach 2:2 im Elfmeterschießen für sich entscheiden konnten.

Riesa hatte zunächst eine Freistoß, der allerdings weit rechts vorbeistrich. Danach verschob sich das Spiel zusehends in die Riesaer Hälfte, aber fehlende Präzision beim letzten Anspiel verhinderte zwingende Gelegenheiten für den FC Hansa. In der achten Minute war es dann aber so weit: Nach einem weiten Einwurf von Rillich nahm „Paule“ Beinlich den Ball auf und servierte den Ball nach einer eleganten Drehung mit Außenrist in die Mitte, wo März per Aufsetzer-Kopfball zum 1:0 vollendete. Nach einem Deckungsfehler auf der linken Seite dann Glück für die Hintermannschaft der Rostocker, der Riesaer Stürmer schob den Ball an den linken Innenpfosten, von wo der Ball die Linie lang trudelte und von Gensich sicher aufgenommen wurde (12.). Zwei Minuten später zirkelte Beinlich einen Freistoß in den Strafraum, wo Röhrich mit Kopfball knapp übers Tor zielte. Riesa setzte einen Fernschuss weit am Tor vorbei, Beinlich legte einen weiteren Freistoß aus 20 m knapp neben das rechte Eck. Riesa warf alles nach vorn, versuchte früh zu stören, Hansas Deckung stand aber solide.

Rostock: Gensich, Baumgart, Westphal, März, Rillich, Lange, Weilandt, Beinlich, Dowe, Reif, Röhrich. Einwechslungen: Strubelt, Bullerjahn, Wagner. Tor: 1:0 März (8.).

VfB Klötze – FC Hansa Rostock 0:5

Der Meister Sachsen-Anhalts, der VfB Klötze, war nicht sehr erfolgreich ins Turnier gestartet und wollte es unbedingt besser machen. Der FC Hansa ließ jedoch mit klaren Aktionen keine Zweifel, dass die Kogge die drei Punkte in den sicheren Hafen bringen wollte. Dowe setzte zu Beginn mit Weitschuss von links das erste Achtungszeichen, Reif kam Augenblicke später in der Mitte frei zum Schuss und knallte dem Torhüter den Ball auf die Brust, das abprallende Leder konnte aber kein Rostocker mehr erreichen (2.). Sekunden später setzte Weilandt zu einem beherzten Dribbling an, wurde allerdings zu weit nach links abgedrängt. Welle auf Welle brandete gegen das Tor von Klötze. Reif eröffnete den Torreigen in der 5. Minute mit Flachschuss an den Innenpfosten, Dowe wollte mit Schlenzer in die lange Ecke nachziehen, einzig der Assistent an der Seitenlinie sah eine Abseitsstellung (6.). Zwei Minuten später steckt März auf Weilandt durch und der umspielt elegant den Torhüter und vollendet zum 2:0. Röhrich und März vergeben völlig freistehend zwei gute Möglichkeiten, dann allerdings spielt Beinlich nacheinander gleich vier Spieler aus und legt nach rechts auf Röhrich ab, der kühl in die lange Ecke verwandelt – 3:0! Der schönste Zug dann eine Minute später, weiter Diagonalpass von Dowe auf die rechte Seite, direkte Ablage von Beinlich in die Mitte zu Röhrich, der mit herrlichem Seitfallzieher zum 4:0 vollendet. Bullerjahn hatte nach scharfem Querpass von Baumgart das 5:0 auf dem Fuß, kann den Ball aber nicht einschieben. Das Tor erzielte dann Baumgart kurz vor Schluss selbst, nach wohl temperiertem Pass von Beinlich mit Schuss unter die Latte.

Rostock: Gensich – Baumgart, Strubelt, März, Rillich, Lange, Weilandt, Beinlich, Dowe, Reif, Röhrich. Einwechslungen: Bullerjahn, Wagner, Senkel, Wilken. Tore: 1:0 Reif (5.), 2:0 Weilandt (8.), 3:0 Röhrich (13.), 4:0 Röhrich (14.), 5:0 Baumgart (20.).

FC Hansa Rostock – Hertha BSC 0:0

Aufgrund des Turnierverlaufes kam es zu einem echten Endspiel der bisher jeweils dreimal siegreichen Teams von der Küste und aus der Hauptstadt. Ein Unentschieden würde für beide bereits die Qualifikation für Berlin bedeuten. Entsprechend vorsichtig begann die Begegnung, viel spielte sich im Mittelfeld ab. Der erste gefährliche Zug gelang Hansa, als Beinlich rechts Strubelt auf die Reise schickt, dessen Flanke Röhrich knapp verpasste (5.). Dann flankt Weilandt auf den links durchlaufenden Dowe, der das Leder gekonnt in die Maschen setzt. Doch der Pfiff des Referees verhinderte den Torjubel wegen eines angeblichen Gerangels zwischen Reif und seinem Gegenspieler in einer Aktion weit abseits des Geschehens. Hertha war auf Sicherung des eigenen Tores bedacht, riskierte nur selten etwas. Dann gelingt Beinlich rechts der Durchbruch und bedient mit Flachpass Röhrich, der den Ball in die lange Ecke einschieben will. Doch Herthas Torhüter reagiert blitzschnell und hält den Ball so gerade eben fest (14.). Hertha hat noch eine Kopfballchance, da Gensich nicht ganz an die Flanke heranreicht, jedoch geht der Ball hoch über das Hansa-Tor (15.). Mit dem 0:0 sind beide Teams für Berlin qualifiziert.

Rostock: Gensich – Rillich, Lange, Baumgart, Strubelt, Weilandt, März, Beinlich, Dowe, Röhrich, Reif. Einwechslungen: Wagner, Wilken, Senkel, Bullerjahn.

SG Suhler SV/Germania Ilmenau – FC Hansa Rostock 0:5

Im letzten Turnierspiel konnten die Hanseaten sich endgültig den Turniersieg holen, da die punktgleiche Hertha deutlich weniger Tore erzielt hatte. Und das Vorhaben setzte Weilandt schon in der dritten Spielminute um, als er nach Doppelpass frei vor dem Tor auftauchte und mit einer Bewegung nach links den Torhüter ausspielte und zum 1:0 einschob. Röhrich versucht sich gegen drei Gegenspieler, kann aber aus Rechtsaußenposition das Tor nicht mehr bedrohen. Hansa verwaltet, Suhl ist nicht in der Lage, wirklich Druck aufzubauen. Dann lässt Beinlich in der Mitte am Strafraum seine Gegner stehen und schiebt überlegt in die linke untere Ecke ein (10.). Zwei Minuten später muss Gensich dann alles aufbieten und faustet eine gute Suhler Flanke aus dem Strafraum, muss dabei allerdings einen heftigen Bodycheck in Kauf nehmen. Nach schöner Flanke von rechts kann März mit seinem zweiten Kopfballtreffer das 3:0 (14.) erzielen, wobei Wagner den Ball von rechts unerreichbar für die Abwehr auf den langen Pfosten hob. Beinlich hat Pech, dass sein Kopfball auf die lange Ecke vom Suhler Torhüter noch herausgekratzt wird. Doch Sekunden später lässt „Paule“ den Ball erneut in den Maschen zappeln. Reif traf unmittelbar danach mittig die Lattenunterkante, der Ball war wohl auch im Tor, allein die Anerkennung bleibt versagt (18.). Die Suhler waren geschlagen, eine missglückte Abwehraktion brachte per Eigentor dann noch das 5:0.

Rostock: Gensich, Rillich, Lange, Baumgart, Strubelt, Weilandt, März, Beinlich, Dowe, Röhrich, Reif. Einwechslungen: Wagner, Wilken, Senkel, Bullerjahn, Ullrich. Tore: 1:0 Weilandt (3.), 2:0 Beinlich (10.), 3:0 März (14.), 4:0 Beinlich (17.), 5:0 (20., Eigentor).

Herzlichen Glückwunsch an das erfolgreiche Team der Hansa-Oldies mit dem Trainergespann Albrecht/Sykora und Mannschaftsleiter Thomas Strehlow zum Gewinn der Meisterschaft.

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Von Thomas Strehlow

Thomas schrieb über die Oldies des FC Hansa.

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