Egal welche Liga, es ist unser Verein

Unser HANSA-Kolumnist über den Saisonabschluss in der 2. Bundesliga und die Aussicht auf die 3. Liga mit dem FC Hansa in der kommenden Saison gegen Mannheim und Sandhausen.

Moin, zwei Tage nach unserem letzten 2. Liga-Spiel fand ich Werbung von Sky im Briefkasten. Die wollten mir zwei Monate Sportprogramm schenken, was ziemlich witzlos ist ohne EM in der Sommerpause, oder Sky ahnte schon, was ich vorhatte…? Aber der Reihe nach: Als Pfingsten das letzte Mal besonders war (noch zu Corona-Zeiten), da feierten wir im Ostseestadion ausgelassen unseren Aufstieg in die 2. Liga. Diesmal war klar, dass wir gegen Paderborn gewinnen müssen und Wiesbaden (gegen Pauli) nicht, um wenigstens noch in die Relegation zu kommen. Die Bilder von unserem Abschlusstraining und dem Fanmarsch zum Spiel sowie die Aussagen von Mattuschka in der Vorberichterstattung machten Hoffnung, dass es mit dem Nachsitzen noch klappen würde. Der Spielverlauf zunächst auch, wir gehen in Führung, Pauli schießt den Ausgleich (und gewinnt am Ende), aber dann patzt Kolke Neuer-mäßig, wir fangen uns noch ne blöde Bude und kurz vorm Ende ist das Spielfeld leer, aber die Luft erfüllt von schwarzem Nebel und Böllerknallen. Das Ergebnis und der damit verbundene (Wieder)Abstieg in die 3. Liga waren schon richtig scheiße, aber diese Bilder machten das Ganze irgendwie eklig. Es hatte was von „wir können nicht mal mit Anstand verlieren“ und “ist uns scheißegal wie das Spiel läuft, wir müssen den Dicken raushängen lassen“ (wozu auch immer!!!!?). Danach musste ich erstmal raus. Mein Gemütszustand war, musikalisch beschrieben, irgendwo zwischen „Sabotage“ von den Beastie Boys und „Loser“ von Beck. Und auch am nächsten Tag (Gott sei Dank Pfingstmontag) war es noch nicht viel anders. Ich wollte keinen Menschen begegnen, ignorierte Social Media und zog mir ne Netflix-Serie rein. Neben meiner verständnisvollen Liebsten war der einzige Lichtblick eine Nachricht von Fan-Kumpel Robin. Ich hatte ihm deprimiert geschrieben: „Tja das war’s, nächste Saison wieder Mannheim und Sandhausen!“ Und seine Antwort war: „Überraschend kam es ja nicht. Wir werden auch da wieder im Stadion stehen und unser Bier zusammen genießen… das macht es doch aus… Ich freu mich drauf.“ Da dachte ich: Scheiße man, Recht hat er und kündigte mein Sky-Abo. Das mit dem Abo stimmt wirklich und das was Robin schrieb auch: Egal welche Liga, es ist unser Verein, wir sind immer für dich da (ich wollte hier jetzt nicht reimen)!

Am nächsten Tag haute die OZ dann raus, dass Robert Marien entlassen wird. What the fuck?! Der, von Marien selbst eingesetzte, Vertreter verkündet dessen Rausschmiss?! Was geht denn da ab? Ich bin mittlerweile selbst in Leitungsverantwortung und habe auch eine Mitarbeiterin, die aus tragischen persönlichen Gründen eine Auszeit genommen hat. Es wäre leichter für mich (und gut für die Einrichtung), eine neue Mitarbeiterin zu finden, wenn die alte nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen würde. Aber wenn ich sie loswerden wollte (oder müsste), dann würde ich doch zuerst ein er-klärendes, um-Verständnis-bittendes Gespräch suchen, bevor ich ihr kündige! Das ist doch keine Art, mit einem verdienstvollen Mitarbeiter umzugehen. Und die Verdienste von Robert Marien sind unbestritten. Die Fehler auch, na klar, aber erstens: „Nobody is perfect“ und zweitens: Wer so für den Verein (aus)brennt, mit dem muss man anders umgehen! Die Erklärung des Aufsichtsrates in der Sache krönte den Vorgang dann noch. Wurde die von einer KI geschrieben? Unpersönlicher geht’s ja kaum noch. (Ich habe die Hoffnung, dass irgendwann auf HANSA-TV eine Video erscheint, in dem Marien erklärt, dass all das so mit ihm abgesprochen war.) Bei Christian Walter und Mersad Selimbegovic, plus Team, bin ich da deutlich entspannter, denn hier fehlen mir einfach die Verdienste für unseren FCH. Aber all das zusammen lässt mich im Moment ziemlich skeptisch in die nahe HANSA-Zukunft blicken. Darum ist es schön, dass Wiesbaden in der Relegation gerade hinten liegt (ein wenig Schadenfreude muss erlaubt sein) und wir alle live dabei sein dürfen, wenn Toni Kroos den letzten großen Titel in seiner Weltkarriere holt. Auf ein nächstes Sommermärchen!

AHU und Sport frei
vom Rhein an die Ostsee
Olaf Peters

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Von Olaf Peters

Olaf Peters, Jahrgang 1971, war mit sieben das erste Mal im Ostseestadion und leidenschaftet seit dem mit unserem FCH.

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