DFB-Pokal: Elfmeterschießen entscheidet erstes Duell gegen Bochum

Im ersten der beiden Duelle, innerhalb einer Woche, zog der FC Hansa Rostock gegen den VfL Bochum in der ersten Runde des DFB-Pokals den Kürzeren. Die Mannen von Trainer Peter Vollmann boten über 120 Spielminuten eine beherzte Leistung, waren am Ende im Elfmeterschießen aber glücklos.

Im ersten der beiden Duelle, innerhalb einer Woche, zog der FC Hansa Rostock gegen den VfL Bochum in der ersten Runde des DFB-Pokals den Kürzeren. Die Mannen von Trainer Peter Vollmann boten über 120 Spielminuten eine beherzte Leistung, waren am Ende im Elfmeterschießen aber glücklos. Gleich mit dem ersten Elfer scheiterte Wiemann an Keeper Luthe, die Bochumer verwandelten ihrerseits sicher und erreichten somit die zweite Runde.

Zuvor gestaltete der FC Hansa die Partie insgesamt überlegen und erarbeitete sich die Mehrzahl an Chancen heraus. Die Rostocker begannen die Partie erfrischend. Nach sieben Spielminuten passte der starke Tobias Jänicke nach innen, Björn Ziegenbein scheiterte am Bochumer Torwart (7.). Wenige Sekunden nach dieser Aktion verletzte sich dann Stürmer Marek Mintal und musste ausgewechselt werden (8.). Für ihn kam Marcel Schied in die Partie. Hansa machte weiter Druck – ein Schuss von Jänicke landete in den Armen von Luthe (18.). Ein weiterer Versuch von Jänicke ging drüber (23.). Nach einer feinen Flanke des kampfstarken Sebastian Pelzer versuchte es Björn Ziegenbein per Direktabnahme – erneut konnte Luthe parieren (29.). Dann eine Doppelchance für den FCH: zunächst kam Luthe im letzten Moment mit den Fingerspitzen an einen Schlenzer von Mohammed Lartey, bevor er den Nachschuss von Björn Ziegenbein noch aus dem Winkel fischen konnte (32.). Nur kurz darauf die fällt die Rostocker Führung. Nach einem herrlichen Angriff passt Lartey zu Jänicke, der keine Mühe hat zu vollstrecken (36.). Mit diesem für die Bochumer noch eher schmeichelhaften Ergebnis geht es in die Pause.

Sieben Minuten nach Wideranpfiff kamen die Gäste zum Ausgleich. Bei dieser Szene durch die Mitte des Rostocker Abwehrverbundes machte man es den Bochumern eindeutig zu einfach (52.). Hansa brauchte nicht lange, um diesen Schock zu verdauen, nur drei Minuten später markiert Neuzugang Pavel Kostal per Kopf nach Ecke von Lartey die erneute Führung (55.). In dem nun rassigen Pokalfight hat Tobias Jänicke in der 67. Spielminute die Vorentscheidung auf dem Fuß, schießt jedoch leichtfertig über den Kasten. Statt der Vorentscheidung gibt es anschließend den Ausgleich – nach einer Flanke steht Ginczek vollkommen frei und markiert per Kopf das 2:2 (72.). Bis zum Abpfiff der regulären Spielzeit tut sich nichts mehr. In der Verlängerung liefern sich beide Teams einen interessanten Schlagabtausch. Treffer wollen jedoch nicht mehr gelingen. So ging es in die Elferlotterie, aus der die Bochumer als glücklicher Sieger hervorgingen. Insgesamt eine starke Leistung des FCH, dem heute seine bescheidene Chancenverwertung zum Verhängnis wurde.

Trainerstimmen

Peter Vollmann: „Ich denke, dass es ein Spiel war, das sehr aufregend und packend war. Wir haben uns gewisse Möglichkeiten ausgerechnet wie wir den VfL Bochum vielleicht packen können. Das hat über die 90 Minuten eigentlich gut funktioniert, dass wir immer wieder zustechen konnten, Zugriff auf den Ball hatten und dann mit unseren schnellen Spielern auch die gegnerische Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Das haben wir eins um’s andere Mal geschafft, sind in Führung gegangen, haben dann – das ärgert mich – einfach wieder so einen Gegentreffer kassiert – aus dem Nichts heraus, gehen dann wieder in Führung, dann der zweite Gegentreffer – einfach reingeflankt – in der Mitte unsortiert, kriegen wir einfach ein Gegentor, das natürlich einen Trainer immer ärgert. Dann haben wir um die 80. Minute rum eine Riesenchance von Tobias Jänicke, wo wir dann einen guten Konter reinfahren, der dann einfach acht oder zehn Meter vor dem Tor genauso hoch drüberschießt. Da hätten wir dann die Möglichkeit gehabt, innerhalb der 90 Minuten, das Spiel dann für uns zu gestalten. So wurde es sehr schwierig, weil wir sehr viel gelaufen sind, Bochum hat ja auch gut gespielt, gute Pässe gespielt, hat immer auch auf die entscheidenden Momente gewartet, uns viel laufen lassen und irgendwie waren wir dann auch mal müde.Und Elfmeterschießen – gut. Unser bester Schütze hat heute das Tor nicht getroffen – das passiert eben. Das ist ärgerlich. Wir sind raus aus dem Pokal und das ist noch ärgerlicher. Auf der anderen Seite geht es nächste Woche neu los und dann versuchen wir unsere Möglichkeiten besser zu nutzen. Es ist nicht aussichtslos. Wir haben gesehen, dass wir unsere Möglichkeiten haben, wenn wir es richtig anpacken.“

Friedhelm Funkel (VfL Bochum): „Wir haben ein typisches und packendes Pokalspiel gesehen in dem wir im Elfmeterschießen der glücklichere Sieger waren. Mit der Leistung meiner Mannschaft über 120 Minuten war ich nicht immer zufrieden. Wir haben Hansa über weite Strecken zu viele Möglichkeiten gelassen und waren in den Zweikämpfen nicht so präsent, wie ich das eigentlich gewohnt bin. Die Rostocker hatten gute Tormöglichkeiten und können von Glück sagen das wir das Spiel gewonnen haben. Ich muss meiner Mannschaft jedoch ein Kompliment machen, das wir zwei Mal einen Rückstand auf gegnerischem Platz aufholen konnten. Ich bin mit dem weiterkommen zufrieden aber weiß, dass wir uns für die nächste Woche steigern müssen, damit wir auch in der Liga hier punkten können.“

DFB-Pokal 2011/12, 1. Runde
FC Hansa Rostock – VfL Bochum 5:7 (1:0, 2:2)

Rostock: K. Müller – Schyrba, Wiemann, Kostal, Pelzer – R. Müller, Perthel (85. Blum), Ziegenbein, Lartey, Jänicke (80. Langen) – Mintal (10. Schied).

Bochum: Luthe – Kopplin (120. Kefkir), Maltritz, Sinkiewicz, Bönig – Johansson, Freier, Federico, Dabrowski (103. Kramer), Berger (46. Aydin) – Ginczek.

Tore: 1:0 Tobias Jänicke (36.), 1:1 Aydin (52.), 2:1 Pavel Kostal (55.), 2:2 Ginczek (72.).

Elfmeterschießen: 0:1 Kefkir, Luthe hält gegen Wiemann, 0:2 Aydin, 1:2 Langen, 1:3 Freier, 2:3 Lartey, 2:4 Federico, 3:4 Ziegenbein, 3:5 Maltritz.

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart).

Gelbe Karten: Keine – Ginczek, Aydin.

Zuschauer: 12.700 in der Rostocker DKB-Arena.

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Von Arne Taron

Arne arbeite schon seit vielen Jahren als Freier Journalist in Rostock. Zu seinen "Steckenpferden" gehören im Rostocker Sport u.a. die Berichterstattung über den Rostocker Eishockey Club (REC). Zudem berichtet er in der lokalen Sportpresse über den Nachwuchs des FC Hansa Rostock und nicht zuletzt auch über den Rostocker Kreisfußball.

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