
Wir können nichts mehr verlieren
Montag 24. November 2008, 19:57 Uhr: Als ich eben mal wieder hier auf der Website war, stellte ich fest, dass ich mit dieser Kolumne ja eine Woche zu spät bin (ist bestimmt niemandem aufgefallen, oder? Na egal.
Unsere weiß-blaue Hansa-Kolumne von Olaf und die Hansa-Gedankenwelt von Alex.
Montag 24. November 2008, 19:57 Uhr: Als ich eben mal wieder hier auf der Website war, stellte ich fest, dass ich mit dieser Kolumne ja eine Woche zu spät bin (ist bestimmt niemandem aufgefallen, oder? Na egal.
Was soll man als HANSA-Fan nach dieser englischen Woche nur denken, schreiben oder meinen? Wenn ich überlege, dass ich letzte Saison noch für die dauerhafte Einführung der „dreimal in 14 Tagen spielen“-Regelung plädierte (erinnert ihr euch? Bochum, Berlin, Stuttgart!), bin ich im Moment dafür, die Winterpause vor zu ziehen.
„HANSA? Neeuun! Koblenz? Nuuul!“ (Ostseestadion), „9:0!!! HANSA ole ole ole“ (SMS an meinen Bruder), „Lechleiter 9 zu 0 – Kegelergebnis hergestellt“ (Hattrick), „sensationelle Show“ (DSF), „Rostock feiert höchsten Sieg der Zweitliga-Geschichte – Rekord-Schützenfest“ (11 Freunde), „TuS schreibt Geschichte – sportlicher Offenbarungseid“ (kicker.
Eigentlich wollte ich mich diese Woche ja darüber aufregen, dass (fast) ganz Fußball-Deutschland nur noch über den FCB redet sobald dieser mal (richtig schön) 2:5 gegen Werder verliert. Aber nach den Ereignissen der letzten Wochen tue ich es jetzt auch, über die Bayern reden: Die Fußballmannschaft verliert in dieser Saison zum dritten Mal (ein 3:3 gegen Bochum, nach einer 3:1 Führung, entspricht einer Niederlage), die CSU ist nicht mehr die „Christliche Einheitspartei Bayerns“ mit 70 Prozent Gewinn bei 98 Prozent Wahlbeteiligung, in Österreich (gehört bekanntermaßen zu Bayern) regiert bald wieder der „Sonnenbank-Flavour-Nazi“ Jörg Haider und die Hypo Real Estate, mit Sitz in der bayerischen Hauptstadt, hat soviel Scheiße gebaut, dass Frau Merkel plötzlich spricht wie anno dazumal Herr Blüm: „Die Spareinlagen sind sicher!“ (Wer es glaubt.
Tja Leude, es ist wieder soweit: der Herbst ist da. Mit all seinen unangenehmen Begleiterscheinungen wie Weihnachtsgebäck im September, abends aus der Kneipe kommen und denken: Man bin ich wieder versumpft, um beim Blick auf die Uhr fest zustellen, dass es erst acht ist und natürlich auf allen TV-Kanälen Berichte über das weltgrößte, organisierte Besäufnis in München.
Während sich die SPD gerade waghalsig versucht vor dem Untergang zu retten und Wolfgang Schäuble einen Rückschlag in Sachen „Überwachungsstaat Deutschland“ hinnehmen musste, bewegen sich die beiden ehemaligen Supermächte USA und Sowjetunion, auf unterschiedliche Weise, in Richtung Vergangenheit: Der russische Marionetten-Präsident redet schon wieder wie in besten Kalter-Krieg-Jahren und die amerikanischen Republikaner probieren für die Präsidentenwahl das (gescheiterte) sowjetische Modell mit dem Altersheim-Politbüro aus.
Und dann ist es endlich wieder soweit: Saisonstart! Der Schal ist gebügelt, die Mütze gewaschen und das HANSA-Shirt gestärkt. Also alles bereit!? Naja nicht ganz, die Premiere-DFL legt das erste Spiel unseres geliebten FC doch gleich mal auf einen Montag.
Es ist wieder soweit: Nachdem das Finale 2004 eher eine Enttäuschung war, stehen sich in diesem Jahr endlich wieder große Fußballnationen im Endspiel gegenüber (ja ja ich weiß, es gibt keine Kleinen mehr.
Nachdem meine letzte Kolumne je nach Lesweise entweder „emotional ehrlich und berührend“ oder „häng dich doch auf du Beule mäßig“ war, habe ich mir gedacht, ich schiebe, vor meiner Kolumnen-Sommerpause, noch eine nach, so als Lebenszeichen.
Mensch, watt is dat für’n geilet Wetter im Moment, hää? Schon richtig Sommer und dat zum langen Pfingstwochenende, echt geil! Da macht dat Leben gleich ganz anners Spaß, man trällert die ganze Zeit „scheint die Sonne auch für Nazis“ und verliebt sich jeden Tach mindestens dreimal. Ach watt is dat schön… Eben nicht!
Ich gestehe, ich hatte mich vor dieser Kolumne gedrückt. Denn wenn man nicht in jedem zweiten Satz das Phrasenschwein füttern will, ist ein Text zur momentanen Lage des FC HANSA ziemlich schwierig. Gut, man könnte sich ablenken und über (ekelhafte) „Familienverhältnisse“ bei unseren österreichischen Nachbarn schreiben, oder darüber dass die Engländer es nicht mal zur EM geschafft haben, dafür aber die Champions League gewinnen (beziehungsweise die, gefühlten, 70 Prozent ausländischen Spieler auf der Insel), oder, oder, oder.
Eigentlich wollte ich in dieser Kolumne, ausnahmsweise, mal nicht von HANSA schwärmen. Nein, ich wollte über den FC Getafe schreiben (oder wie alle, die so tun als könnten sie Spanisch sprechen, sagen würden: Chetafe), über das UEFA-Cup-Rückspiel dieses FC gegen die Bayern.