Dritter Bundesliga-Abstieg steht fest

Es waren Wechselbäder der Gefühle als Schiedsrichter Günther Perl das letzte Heimspiel des FC Hansa Rostock in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen abpfiff. Der Abstieg war besiegelt.

Es waren Wechselbäder der Gefühle als Schiedsrichter Günther Perl das letzte Heimspiel des FC Hansa Rostock in der Bundesliga abpfiff. Einerseits hatte das Publikum eine interessante und spannende, emotional geführte und richtungweisende Partie gesehen, andererseits wurde es Zeuge der sechsten Niederlage in Folge, die weit reichende Konsequenzen nach sich zieht: In der nächsten Saison gibt es wieder zweitklassigen Fußball an der Ostsee.

Schon vor Beginn der Partie stand fest, dass man nur eine Chance auf den Verbleib in Liga 1 hat, wenn man das Heimspiel gegen Leverkusen gewinnt und in den parallel stattfindenden Partien in Bielefeld, Cottbus, Berlin und Duisburg entsprechende Ergebnisse erzielt werden. In weiser Voraussicht auf die Nerven der Spieler und des Publikums wurden während der Partie keine Ergebnisse aus den anderen Stadien eingeblendet.

Vor Beginn des Spiels wurden Tim Sebastian, Marc Stein, René Rydlewicz und Stefan Beinlich verabschiedet und mit der obligatorischen Holz-Kogge gedankt.

Das Spiel begann sehr gut für Hansa. Es gab gute Chancen, vor allem über den starken Zafer Yelen und den überraschend in der Startelf stehenden René Rydlewicz. Auch eine Chance von Beginn an bekam Assani Lukimya-Mulongoti, der für den nicht im Kader stehenden Marc Stein auf der linken Verteidigerposition zum Einsatz kam. Kai Bülow spielte hinter René Rydlewicz erneut auf der Außenverteidigerposition. Da Yelen auf der “10er-Position” spielte, also nominell hinter den Spitzen, konnte Enrico Kern auf der ihm eher liegenden Position im Sturm neben Djordjije Cetcovic spielen.

Bereits in der 5. Minute wurde Rydlewicz durch einen Steilpass von Yelen bedient, doch dessen Hereingabe verfehlte nur knapp die heranstürmenden Enrico Kern und Djordjije Cetcovic. Eine weitere gute Chance kam ebenfalls über die rechte Seite, als Enrico Kern eine Flanke aufs Tor köpfte, die der Leverkusener Torhüter René Adler zur Ecke klären konnte. Die Ecke brachte ihrerseits eine Möglichkeit für Cetcovic per Kopf. Dieser verfehlte das Tor allerdings völlig.

Neben aller offensiven Spielweise kam es immer wieder zu nervösen Abspielen und gefährlichen Aktionen am eigenen 16er. So kam es in der 7. Minute nach Stellungsfehlern durch Lukimya-Molongoti und Sebastian während einer Kontersituation zu einer sehr guten Torchance für den Leverkusener Arturo Vidal, der den Ball allerdings übers Tor schoss. Ebenso in der 9. Minute brannte es im Strafraum lichterloh, als der Querpass von Sebastian genau vor die Füße eines Leverkusener Angreifers gespielt wurde. Hahnel parierte jedoch fehlerfrei. Der FC Hansa Rostock bestimmte die ersten 20 Minuten der Partie.

Dann allerdings häuften sich die Chancen für Leverkusen. In der 40. Minute führte einer der Abwehrfehler zum Foul durch Lukimya an Vidal im 16er, sodass der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Simon Rolfes vollstreckte den 11er souverän und brachte damit Bayer 04 auf die Gewinnerstraße. Hansa schien sich erneut selbst zu schlagen.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit war Hansa gefordert das Spiel zu machen, doch Bayer verteidigte souverän. Frank Pagelsdorf reagierte in der 56. Minute, und brachte mit Addy Waku-Menga und Regis Dorn zwei frische Offensivkräfte.

Zwei Minuten später stockte dem Hansa-Fan der Atem, als Hahnel einen Rückpass nicht klären konnte und den heranstürmenden Leverkusener Stürmer Bulykin im Nachfassen von den Beinen holte. Schiedsrichter Perl musste erneut auf Strafstoß entscheiden, den Gonzalo Castro verwandelte (58.).

Was nun folgte ist ein Musterbeispiel an Moral, wie man es der Mannschaft von Frank Pagelsdorf nicht mehr zutraute. Hansa warf nun alles nach vorne, und drückte Bayer Leverkusen weit in die eigene Hälfte. Es folgten nun Chancen im Minutentakt, die René Adler zu Glanzparaden zwangen. So scheiterte Yelen mit einem direkten Freistoß am überragenden Keeper.

In der 64. Minute keimte für den Hansafan Hoffnung auf, als Menga eine Unordnung im Leverkusener Strafraum nach schönem Dribbling von Rathgeb nutzte und den Ball aus 14 Meter ins lange Eck schlenzte.

Hansa drückte in der Folge vehement auf den Ausgleich, scheiterte allerdings an sich selbst und einer zu komplizierten Spielweise. Darüber hinaus scheiterten Rahn (85.) und Rathgeb (86.) mit schön getretenen Freistößen an Adler.

Leider wurde die Offensivleistung nicht mehr belohnt. Hansa war dem UEFA-Cup Aspiranten ebenbürtig, hatte ebenso viele Torschüsse, mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe.

Das Publikum feierte die Mannschaft trotz des Abstiegs und der erlebten Niederlage. Der Einsatz der Truppe und die Leidenschaft wurden honoriert, Frank Pagelsdorf als Trainer gefeiert.

Es darf die Frage erlaubt sein, weshalb die Mannschaft nicht auch in den vergangen Spielen so gekämpft hat wie heute…

Hansa muss nun den Gang in die zweite Liga antreten und verabschiedet sich am kommenden Wochenende aus Liga 1 mit einem Spiel beim VfL Bochum.

1. Bundesliga 2007/08, 33. Spieltag
FC Hansa Rostock – TSV Bayer 04 Leverkusen 1:2 (0:1)

Rostock: Hahnel – Lukimya, Orestes, Sebastian, Bülow – Rathgeb, Yelen (87. Agali) – Rahn, Rydlewicz (56. Menga) – Cetcovic (56. Dorn), Kern

Tore: 0:1 Rolfes (40., Foulstrafstoß), 0:2 Castro (58., Foulstrafstoß), 1:2 Menga (67.).

Schiedsrichter: Günter Perl (München).

Gelb-Rot: Hegeler (83., Leverkusen).

Gelbe Karten: Orestes, Bülow – Bulykin.

Zuschauer: 22.000 in der Rostocker DKB-Arena.

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